Coronavirus in Bayern
Lockdown bei Inzidenz 1.000? Bayern überarbeitet Hotspot-Regel
Stand 14.01.22 - 10:51 Uhr
0
Omikron lässt die Corona-Inzidenzen in die Höhe schießen. Mancherorts hätte in Kürze möglicherweise wieder eine Art regionaler Lockdown gedroht. Dem hat der Gesundheitsminister einen Riegel vorgeschoben.

© Foto: shutterstock
Holetschek: Hotspot-Regelung wird ausgesetzt
München (dpa/lby) – Landkreise und kreisfreie Städte, die in den kommenden Tagen gegebenenfalls eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.000 übersteigen, müssen das öffentliche Leben nicht automatisch herunterfahren: Die sogenannte Hotspot-Regelung wird bis zur geplanten Überarbeitung im Kabinett ausgesetzt. Das kündigte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag an.
- Anzeige -Wiesn-Tisch gefällig?
Alle Abonnenten des 95.5 Charivari Newsletters haben die Chance auf einen exklusiven Wiesn-Tisch - mit Essen, Trinken & Fahrgeschäften inklusive. Einfach noch bis 30.09.2025 anmelden - alle Empfänger nehmen automatisch teil!
«Ich denke, es ist richtig und angemessen, die momentan in Bayern geltenden Hotspot-Regelungen, die an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.000 gebunden sind, an Omikron anzupassen», sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur in München. Jeder Tag bringe zusätzliches Wissen und zähle für eine möglichst sachgerechte Anpassung der Hotspot-Regelung. «Solange wird die bestehende Hotspot-Regelung nicht angewendet», erklärte der Minister. «Ansonsten käme es wohl bereits in wenigen Tagen in Bayern wieder zu regionalen Lockdowns.»
München mit Inzidenz 645,3
Die Corona-Zahlen steigen auch in Bayern derzeit rasant an, mehrere Regionen lagen am Donnerstag bereits über der Inzidenz-Marke 600. Die höchsten Inzidenzen in Bayern gibt es derzeit im Landkreis Ebersberg mit 671,8 und der Stadt München mit 645,3. Am niedrigsten sind sie in Neumarkt in der Oberpfalz mit 165,6 und Coburg mit 171,0.
Lockdown-Regel soll überarbeitet werden
Nach der aktuellen Corona-Verordnung, die das Kabinett am Dienstag verlängerte, müsste in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000 das öffentliche Leben drastisch heruntergefahren werden. Unter anderem müssten die Gastronomie sowie Beherbergungsbetriebe, Sport- und Kulturstätten schließen. Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hatte bereits eine Erhöhung des Schwellenwerts angedeutet – darüber und über weitere Details will das Kabinett kommende Woche beraten.
- Anzeige -Dabei ist auch im Gespräch, ab einem bestimmten Wert – eventuell 1.000 – die 2G-plus-Regel dann doch auch in der Gastronomie anzuwenden. Man werde sicher auch noch einmal einen kritischen Blick auf die Regelungen zu 2G/2G plus werfen und wo diese angemessen und notwendig sind, auch in Bezug auf unterschiedliche Lebensbereiche von der Gastronomie bis zur Beherbergung», erklärte der Gesundheitsminister.
Neue Hotspot-Regeln schon ab kommender Woche?
«Wir werden in der kommenden Woche im Ministerrat über das weitere Vorgehen sprechen. Dem will ich auch nicht zu sehr vorweggreifen», sagte Holetschek. «Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir den heutigen Grenzwert für einen regionalen Hotspot von 1.000 anheben werden.» Dabei sollte die aktuelle Infektionsdynamik einbezogen werden. «Das würde der veränderten Bedrohungslage durch Omikron gerecht werden, die anders ist als bei Delta.» Man sehe etwa in ersten Studien aus den USA, dass die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts jedenfalls nur etwa halb so groß oder sogar niedriger sei. Dem stünden aber auf der anderen Seite höhere Fallzahlen und ein dynamischeres Infektionsgeschehen gegenüber.
- Anzeige -«Hohe Belastungen des Gesundheitssystems sind künftig erst bei höheren Inzidenzen als bisher zu erwarten», sagte Holetschek. «Klar ist aber, dass wir auch weiterhin die Belegung der Krankenhäuser sehr engmaschig im Blick behalten werden, um gegebenenfalls kurzfristig wieder reagieren zu können.» Er warnte: «Omikron rollt weiter auf Bayern zu.» Die Inzidenzen stiegen, und das werde auch weitergehen.
Inzidenzwerte über 1.000 waren in Bayern bisher relativ selten. Nur in 15 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte wurde die Marke nach den Daten des Robert Koch-Instituts schon einmal gerissen. Zum ersten Mal war dies am 10. November in Rottal-Inn geschehen. Zuletzt lagen am 8. Dezember noch die Landkreise Freyung-Grafenau und Weilheim-Schongau über dieser Schwelle, seither wurde sie nicht mehr erreicht. Werte über 1500 gab es bisher nur in zwei Landkreisen: Rottal-Inn lag am 21. November über dieser Schwelle, Freyung-Grafenau vom 20. bis 24. November. Dort wurde am 23. November auch mit 1614,4 die bisher höchste je in Bayern gemessene Sieben-Tage-Inzidenz erreicht.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Ein Lottogewinner aus München hat seinen Millionenbetrag noch nicht abgeholt. Erfahre, warum die Zeit drängt und wie du helfen kannst.
Ferien und Wochenende - das bedeutet in München bald wieder Arbeiten an der Hauptroute der S-Bahn. Das dürfte unter anderem für Festivalbesucher Folgen haben.
Der Schulbeginn ist nah – höchste Zeit für starke Back-to-School-Rabatte! Wir zeigen dir die besten Online-Deals sowie lokale Optionen in München.
Grünes Licht aus dem Kabinett für einen neuen Wehrdienst – zunächst freiwillig, mit höheren Soldzahlungen und verpflichtender Musterung ab 2027. Die Debatte um die Stärkung der Bundeswehr geht weiter.
PayPal erlebt ein Sicherheitsdesaster: Deutsche Banken blockieren Lastschriften in Milliardenhöhe. Händler warten auf Zahlungen.
Schon die Vornamen reichen: ein Pop-Megastar und ein Football-Spieler geben ihre Verlobung bekannt und das Netz explodiert. Warum begeistern sich Abermillionen Fans für dieses Paar?
Alle Neuerungen zu höheren Azubi-Gehältern, neuen Preisen bei Spotify und dem EU-Data-Act erfährst du hier.
Bald beginnt das Superbloom Festival im Olympiapark München. Hier siehst du, welche Künstler dich erwarten, wie du an Tickets kommst und alles, was du noch über das größte Festival der Stadt wissen musst.
Die Lohnfortzahlung bei Krankheit kostet Unternehmen Milliarden. Jetzt fordert das IW Köln Kürzungen – Gewerkschaften schlagen Alarm. Was droht Beschäftigten?
Ab September gibt's vergünstigte Taxi-Gutscheine für bedürftige Frauen in München. Wo sie gelten, wie sie eingesetzt werden können und wo Ihr sie abholt.
DESK
Der VDA verlängert den Vertrag mit der Messe München. Auch 2027 wird die IAA Mobility in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden.
Wenn bald das neue Jugendwort verkündet wird, dürfte es wieder das eine oder andere fragende Gesicht geben. Welche Redewendung wird dieses Jahr gewinnen?
KI trifft Wiesn: Die Medienhäuser testen mit dem BreznBot neue Wege im Journalismus. Was steckt hinter dem digitalen Helfer zum größten Volksfest der Welt?
In den europäischen Nachbarländern sind zahlreiche Streiks im Verkehr angekündigt. Hier erfährst du, wo gestreikt wird.
Am Sonntag zeigt sich der Mond in Bayern als rötlich-brauner «Blutmond». Wo und wann das Himmelsspektakel am besten zu sehen ist – und was das Wetter dazu sagt.
Die Steuererklärung kostet viele Bürger Zeit und Nerven. Was, wenn dies quasi automatisch und per App ginge, mit nur einem Klick? Bayerns Finanzminister will, dass das bald Realität wird - bundesweit.
Wo ihr in den letzten Ferientagen noch Zeit mit euren Kindern verbringen könnt und dabei auch noch Spaß habt, erfahrt ihr hier.