Coronavirus
Bayern untersagt Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen
Stand 12.03.20 - 15:54 Uhr
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Aufgrund des Coronavirus verbietet Bayern mit sofortiger Wirkung alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen. Geisterspiele in der Bundesliga sind die Folge. Das Verbot im Detail.
Foto: pixabay
Drastische Entscheidung soll weitere Coronavirus Ausbreitung eindämmen
Das bayerische Kabinett reagiert drastisch auf die zunehmende Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Ab sofort sind im Freistaat alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen untersagt.
- Anzeige -Die Regelung soll zunächst bis zum Ende der Osterferien (bis einschließlich 19.04.2020) gelten. Für Veranstaltungen mit 500 bis 1000 Personen empfiehlt die Staatsregierung die Absage, jeweils nach Rücksprache mit den Behörden. Bei Veranstaltungen unter 500 Personen soll es weiterhin die Entscheidung jedes Einzelnen bleiben, ob diese durchgeführt oder besucht werden.
Staatliche Theater und Konzerthäuser werden geschlossen
Konzertsäle, Opernhäuser und staatliche Theater werden ab dem 11.03.2020 komplett bis zum Ende der Osterferien schließen. Für München hat Oberbürgermeister Dieter Reiter entschieden, dass dies auch für alle städtischen Häuser, wie etwa die Philharmonie, das Deutsche Theater, die Kammerspiele und das Volkstheater, gilt.
Die Staatsoper in München wird trotzdem ausgewählte Stücke aufführen – vor leeren Rängen. Stattdessen können Zuschauer dann auf der Webseite der Staatsoper per Livestream oder Video-on-Demand die Aufführungen anschauen.
Das Gärtnerplatztheater hat alle Vorstellungen bis einschließlich 19.04. abgesagt.
Im Deutschen Theater sind sowohl die Aufführungen auf der großen Bühne als auch im Silbersaal von den Absagen betroffen. Tickets für die Produktionen „Sweeney Todd“, „Flashdance“, „Saturday Night Fever“, „Palast des Lächelns“ und „Blattgold“ können an den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. Das ausverkaufte Gastspiel von Günter Grünwald am 23. März wird auf 27. Juni verschoben. Die Karten behalten ihre Gültigkeit.
Bei den Münchner Kammerspielen entfallen alle öffentlichen Vorstellungen, Gastspiele, Gespräche, Konzerte in Kammer 1, Kammer 2 und Kammer 3. Auch das diesjährige Ostercamp wird abgesagt. Die Kartenrücknahme erfolgt an der Theaterkasse in der Maximilianstraße 28, telefonisch unter 089/ 233 96600 oder per Mail unter kasse.mk@muenchen.de und bei allen Vorverkaufsstellen von Münchenticket. Gekaufte Karten können auch gegen einen Gutschein umgetauscht werden.
Am Münchner Volsktheater sind alle öffentlichen Vorstellungen, Konzerte, Gespräche, Lesungen und weiteren Veranstaltungen abgesagt. Die Tickets werden an den Stellen zurückgenommen, an denen sie erworben wurden.
Welche Veranstaltungen am Gasteig München entfallen, kann unter diesem Link nachgelesen werden.
Die Konzerte der Münchner Philharmoniker in der Philharmonie im Gasteig werden abgesagt. Im März betrifft das die Reihe mit Dirigentin Barbara Hannigan am 13., 14. und 15. März sowie die Konzerte am 25., 26. und 27. März unter der Leitung von Karina Canellakis. Außerdem entfallen die Konzerte am 31. März sowie am 1. und 2. April mit Rudolf Buchbinder. Betroffen sind auch die Aufführungen am 7. und 8. April mit François-Xavier Roth. Abonnentinnen und Abonnenten werden vom Abo-Büro der Münchner Philharmoniker kontaktiert. Einzelkarten werden über Münchenticket zurückgenommen. Das Kammerkonzert „Küchenklassiker“ in Kooperation mit Holleschek und Schlick sowie das Kammerkonzert „Es-Pressivo“ im Festsaal im Münchner Künstlerhaus am 22. März werden ebenfalls abgesagt.
Auch große Sport-Veranstaltungen betroffen
Besonders hart trifft die Entscheidung des Kabinetts die laufende Bundesliga-Saison von Fußball, Basketball und Eishockey. Auch die Fußball Champions League ist betroffen.
Durch die Entscheidung des Bayerischen Kabinetts werden folgende Heimspiele des FC Bayern München als Geisterspiele ausgetragen (die Eintrittspreise für bereits gekaufte Tickets werden vom FC Bayern München erstattet):
– FC Bayern München vs. Chelsea am 18. März 2020 (Champions League)
– FC Bayern München vs. Eintracht Frankfurt am 22. März (Bundesliga)
– FC Bayern München vs. Fortuna Düsseldorf am 11. April (Bundesliga)
Auch der FC Bayern Basketball wird seine Heimspiele im Audi Dome wohl ohne Zuschauer austragen müssen. Auf der Homepage heißt es: „Was (das Verbot) für den weiteren Spielbetrieb des Deutschen Meisters bedeutet, wird derzeit mit den Gremien und Behörden erörtert.“
Beim TSV 1860 München werden die beiden nächsten Spieltage (28. und 29. Spieltag) der 3. Liga verlegt. Wie es ab dem 30. Spieltag weitergeht, wird noch geklärt. Die Tickets für das Heimspiel des TSV gegen MSV Duisburg behalten ihre Gültigkeit.
- Anzeige -Diese Großveranstaltungen in München sind betroffen
In München betrifft das Verbot auch die für das kommende Wochenende geplante St. Patrick’s Day Parade. Diese soll zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr nachgeholt werden. Ob das Münchner Frühlingsfest wie geplant stattfinden kann, ist derzeit noch unklar. Das Politiker Derblecken auf dem Nockherberg wurde ebenfalls auf einen noch unbestimmten Nachholtermin verschoben.
Vorbereitungen für das Münchner Oktoberfest laufen weiter
Das Coronavirus hat bei den Wiesnwirten in München bisher keine Auswirkung auf die Vorbereitungen auf das Volksfest. Nicht zuletzt sei es zum Oktoberfest noch ein halbes Jahr hin, sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin optimistisch, dass wir bis dahin das Gröbste überstanden haben." Die Reservierungsanfragen liefen bisher völlig normal.
Ähnlich äußerten sich auch andere Wiesnwirte. "Wir haben mit den Reservierungen angefangen und bisher keine einzige Absage bekommen" sagte der Wirt Ludwig Reinbold vom Schützenfestzelt. Sollte das Fest verschoben werden oder ausfallen, greifen voraussichtlich Versicherungen. Die Wirte sind individuell gegen Betriebsunterbrechung versichert.
Schon im 19. Jahrhundert war das Oktoberfest wegen einer Seuche ausgefallen: Wegen der Cholera wurde das Fest in den Jahren 1854 und 1873 abgesagt. Außerdem gab es in den Kriegs- und Nachkriegsjahren keine Oktoberfeste. So feierte München von 1914 bis Kriegsende nicht. Nach dem Krieg, dem Sturz der Monarchie und der Niederschlagung der Räterepublik fanden 1919 und 1920 zwar kleine Herbstfeste statt, die
aber nicht als Oktoberfeste zählen. Auch während des Zweiten Weltkriegs gab es keine Wiesn. Insgesamt fielen 24 Oktoberfeste wegen Krankheiten, Kriegen und Inflation aus. Heute lockt das größte Volksfest der Welt alljährlich während der zwei Festwochen rund sechs Millionen Besucher an.
Folgen für die Fußball-EM 2020 noch unklar
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