Nullrunde bei den Renten
Rentenerhöhung 2021 könnte im Westen ausfallen
Aktualisiert 25.06.2020 - 11:56 Uhr
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Seit 2010 hat es das nicht mehr gegeben: eine Nullrunde bei den Renten. 2021 könnte es wegen der Corona-Krise zumindest im Westen dazu kommen, schätzt die Deutsche Rentenversicherung. Mehr Infos hier.
Die Deutsche Rentenversicherung rechnet mit einer Nullrunde in Westdeutschland. Foto: Marijan Murat/dpa
Corona-Krise wirkt sich wohl auch auf die Rente aus
Berlin (dpa / 95.5 Charivari) – Nach jahrelangen Rentensteigerungen könnte die übliche Erhöhung der Altersbezüge im kommenden Jahr im Westen Deutschlands ausfallen. Im Osten wird es voraussichtlich lediglich eine Mini-Anhebung um 0,7 Prozent geben.
- Anzeige -Zu dieser Einschätzung kommt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, Alexander Gunkel. Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass die Renten im Westen im kommenden Jahr nicht steigen werden, sagte er bei der Bundesvertreterversammlung der Rentenversicherung.
Erster Ausfall der Rentenerhöhung seit Finanzkrise 2010
Zum letzten Mal ist es 2010 passiert – im Jahr nach der Finanzkrise – dass eine Rentenerhöhung ausfiel. Seitdem sind die Renten jedes Jahr gestiegen, zum Teil kräftig.
Ab Juli dieses Jahres bekommen die rund 21 Millionen Rentner aber zunächst nochmal mehr: im Osten 4,2 und im Westen 3,45 Prozent. Grundlage für die jährliche Anpassung ist unter anderem die Lohnentwicklung im Vorjahr. Die Annahmen gingen nun von sinkenden Durchschnittslöhnen und einer niedrigeren Zahl an Beitragszahlern aus, sagte Gunkel mit Blick auf die Corona-Krise. Er verwies zugleich darauf, dass Rentenkürzungen durch eine Schutzklausel gesetzlich ausgeschlossen seien.
Den voraussichtlich leichten Anstieg im Osten im Vergleich zur möglichen Nullrunde im Westen erklärt die Rentenversicherung mit der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 wird der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst, bis er 100 Prozent erreicht hat.
Eine endgültige Entscheidung über die Rentenanpassung zum 1. Juli 2021 fällt allerdings erst nächstes Jahr. Die jährliche Anpassung wird von der Bundesregierung per Verordnung üblicherweise im Frühjahr festgelegt. Der Bundesrat muss zustimmen.
[MD_Portal_Script ScriptID="9217250" location="leftALone"]Mit höheren Beitragszahlungen ist zu rechnen
Die Corona-Krise werden aber wahrscheinlich nicht nur die Rentner zu spüren bekommen, sondern nach Einschätzung der Rentenversicherung auch die Beitragszahler. Nach ihrer Vorausberechnung bleibe der Beitragssatz zwar 2021 konstant bei 18,6 Prozent, sagte Gunkel. Das Niveau wird demnach aber nicht, wie noch vor der Corona-Krise angenommen, bis 2024 zu halten sein. Der Beitragssatz könnte den Aussagen zufolge bereits vor 2024 steigen und bis 2025 wahrscheinlich 20 Prozent erreichen.
Bei 20 Prozent ist per Gesetz eine sogenannte Haltelinie eingezogen, weiter darf der Satz bis 2025 nicht ansteigen. Für die Zeit danach hatte eine Kommission aus Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern, Wissenschaftlern und Fachpolitikern Reformvorschläge vorgelegt. Sozialminister Hubertus Heil (SPD) hatte danach angekündigt, noch in diesem Jahr eine langfristige Rentenreform angehen zu wollen.
"Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise lassen sich derzeit nur sehr schwer abschätzen", sagte Gunkel. Die starke Zunahme der Kurzarbeit und auch die gestiegene Arbeitslosigkeit infolge der Pandemie wirken sich seinen Angaben zufolge bei der Rentenversicherung begrenzt aus, da auch bei Kurzarbeit mindestens Beiträge in Höhe von 80 Prozent des bisherigen Entgelts gezahlt würden und die Bundesagentur für Arbeit Rentenversicherungsbeiträge für Empfänger von Arbeitslosengeld I zahle. Für 2020 rechnet Gunkel mit einem Defizit in der Rentenkasse von etwa 4,3 Milliarden Euro.
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