13 Jahre nach Verschwinden
Landtag befasst sich mit Tatverdächtigen im Fall Maddie
Stand 10.06.20 - 16:52 Uhr
0
Hat es in Flensburg eine Justizpanne im Fall des Mannes gegeben, der inzwischen als Tatverdächtiger im Fall Maddie gilt? Mit dieser Frage befasst sich nun der Landtag in Schleswig-Holstein.

Der Verdächtige im Fall «Maddie» verbüßt in der JVA Kiel derzeit eine Haftstrafe. Foto: Carsten Rehder/dpa
43-Jähriger Mann als Tatverdächtiger
Kiel (dpa) – Der Landtag Schleswig-Holstein befasst sich an diesem Mittwoch mit dem deutschen Tatverdächtigen im Fall der seit gut 13 Jahren verschwundenen Madeleine «Maddie» McCann.
- Anzeige -Schleswig-Holsteins Justizminister Claus Christian Claussen (CDU) und Vertreter der Flensburger Staatsanwaltschaft werden in Kiel dem Innen- und Rechtsausschuss Rede und Antwort stehen (14.00 Uhr).
Justizpanne: Verdächtiger aus damaliger Haft entlassen?
Es geht um die Frage, ob der Mann 2018 wegen einer Justizpanne der Staatsanwaltschaft Flensburg vorübergehend für etwa vier Wochen freigekommen war. Dabei soll es um eine versäumte Frist gehen, so dass der Mann aus der damaligen Haft wegen Kindesmissbrauchs entlassen wurde. Damals ging es nicht um Maddie, sondern einen anderen Fall.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdacht
Der mehrfach straffällig gewordene Deutsche sitzt zurzeit wegen eines Drogendeliktes in Kiel im Gefängnis. Inzwischen gilt der 43-Jährige als Tatverdächtiger im Fall der 2007 in Portugal verschwundenen Maddie. Die Ermittler in Deutschland vermuten, dass er das damals drei Jahre alte britische Mädchen entführt und umgebracht hat. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen Mordverdachts.
- Anzeige -Mit Blick auf die etwaige Justizpanne sagte eine Sprecherin der Flensburger Staatsanwaltschaft dem «Flensburger Tageblatt», der Fall eigne sich nicht, um einen Skandal zu zimmern. Sie verwies auf komplizierte juristische Zuständigkeiten und Verfahrenswege zwischen Gerichten und Staatsanwaltschaften in Deutschland, Portugal und Italien. Der 43-Jährige hatte in Portugal gelebt und sich auch in Italien aufgehalten.
Freilassung auf Bewährung für Tatverdächtigen
Die in Kiel laufende Haftstrafe wegen des Drogendelikts beträgt 21 Monate. Davon hat der Verurteilte 14 Monate abgesessen, also zwei Drittel. Es läuft eine Prüfung auf Freilassung auf Bewährung. Ein entsprechender Antrag sei kürzlich beim Landgericht Kiel eingegangen, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Stellungnahmen der Flensburger Staatsanwaltschaft und der Justizvollzugsanstalt Kiel dazu seien angefordert worden. Es gebe keine konkreten Fristen, bis wann sie da sein müssten.
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Flensburg teilte mit, die Akten aus Braunschweig am Montag wiederbekommen zu haben, wo der Verurteilte zuerst den Antrag auf Freilassung auf Bewährung gestellt habe. Braunschweig habe sich aber – zu Recht – für nicht zuständig erklärt.
- Anzeige -Verdächtiger soll nicht frei kommen
In Freiheit würde der im Fall Maddie Tatverdächtige aber voraussichtlicht nicht kommen. Denn gegen den Mann gibt es in erster Instanz ein Braunschweiger Urteil in Höhe von sieben Jahren. In diesem Fall geht es um Vergewaltigung einer 72-Jährigen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Lohnen sich die Rabatte der Amazon Prime Days in diesem Jahr? Hier findest du einen Überblick.
Die Fußball-EM der Frauen findet dieses Jahr im Juli statt - Hier findest du alle Informationen zum Spielplan des DFB-Teams.
BayernInfo bietet dir einen klaren Überblick über die aktuelle Verkehrssituation in Bayern. Ob auf Autobahnen, Bundes- oder Kreisstraßen – hier findest du alle wichtigen Informationen, um stressfrei ans Ziel zu kommen.
München plant den Verzicht auf unangekündigte Tests an Schulen. Ein positives Lernklima soll durch alternative Prüfungsformen gefördert werden.
Kurzfristig sperrt die Bahn eine Regionalstrecke in Oberbayern - und sorgt damit für Frust bei Pendlern, Schülern und Ausflüglern. Jetzt ist klar, wann Fahrgäste wieder auf Zugfahrten hoffen dürfen.
Mit einer Petition forderten Schülerinnen und Schüler die Abschaffung von unangekündigten Tests an bayerischen Schulen. Nun hat der zuständige Landtagsausschuss entschieden.
Zur Strecke gebracht durch Polizeischüsse und später auf dem Teller gelandet: Ein aggressiver Wels greift Badende an und gelangt tagelang in die Schlagzeilen. Nun gibt es einen weiteren Vorfall.
In Schwabing wurde eine 125-Kilo-Fliegerbombe entdeckt. Die Feuerwehr war im Einsatz, die Bombe wurde am Mittwochabend erfolgreich entschärft.
Im Sommer kann das Auto zur tödlichen Falle werden - bereits wenige Minuten im verschlossenen Auto können lebensgefährlich werden.
Landkreis München erhält das Kennzeichen "MU". Bald verfügbar für Autos, Lkw und Motorräder. Erfahre mehr über die Einführung!
DESK
Fliegergranatenfund in Starnberg: In der Possenhofener Straße wurde eine Weltkriegsgranate entdeckt. Sie wurde sicher abtransportiert.
Die ersten Spieltage der neuen Saison sind terminiert. Der FC Bayern ist häufiger an Abenden im Einsatz als üblicherweise.
Ein neuer KI-Stift kann Aufgaben scannen. Auf TikTok posten Schüler, wie sie mit dem neuen Stift bei Prüfungen spicken.
Edeka und Netto rufen mehrere Mineralwasser-Sorten zurück. Bakterien können Erbrechen und Durchfall verursachen. Diese Chargen sind betroffen!
Verzögert sich wieder alles? In einem neuen Video nennt ein Bahnsprecher erstmals 2039 als mögliches Fertigstellungsjahr für den Münchner Hauptbahnhof.
Surfen mitten in der Stadt: München bekommt eine zweite Surf-Welle! Die Dianabadschwelle wird offiziell freigegeben – Zaun weg, Einstieg gebaut. Söder schwärmt schon von Kalifornien-Feeling.
Eineinhalb Jahrzehnte lang hat Investor Ismaik bei 1860 München finanziell das Sagen - es ist eine Zeit voll Chaos und Streit. Nun verkauft der Jordanier seine «Löwen»-Anteile. Wird alles besser?