Gesetzentwurf im Kabinett
Kabinett will «Werbeverbot» für Abtreibungen beenden: Das gilt dann
Stand 10.03.22 - 13:31 Uhr
0
Ärzte können wohl schon bald öffentlich über verschiedene Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche in ihrer Praxis informieren, ohne dafür eine Strafe fürchten zu müssen.
Foto: Boris Roessler/dpa
Abschaffung des umstrittenen Paragrafen 219a
BERLIN – Das Bundeskabinett hat den Weg für die Abschaffung des umstrittenen Paragrafen 219a freigemacht, der die "Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft" verbietet. Der Paragraf im Strafgesetzbuch soll dem Beschluss vom Mittwoch zufolge aufgehoben werden.
- Anzeige -Der Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann muss nun noch von Bundestag und Bundesrat beraten werden.
Was besagt der Paragrafen 219a?
Bislang führt er unter anderem dazu, dass Ärztinnen und Ärzte keine ausführlichen Informationen über Schwangerschaftsabbrüche öffentlich anbieten können, ohne Strafverfolgung befürchten zu müssen.
Der Bundesjustizminister Marco Buschmann nannte es im ZDF-"Morgenmagazin" einen "untragbaren Zustand", dass das deutsche Recht es Ärztinnen und Ärzten verbiete, sachlich zu informieren und mit dem Staatsanwalt drohe. Deshalb streiche man diese Norm.
Bundesfrauenministerin Anne Spiegel (Grüne) nannte die Abschaffung von Paragraf 219a am Mittwoch "überfällig". "Damit stärken wir das Selbstbestimmungsrecht von Frauen nachhaltig."
Erst seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2019 dürfen Praxen, etwa auf ihrer Webseite, überhaupt darüber informieren, dass sie solche Eingriffe vornehmen. Weitere Auskünfte, beispielsweise über die Art der Abbrüche, blieben bisher aber weiterhin untersagt.
- Anzeige -Was soll sich bei der Aufklärung über Abtreibungen ändern?
"Es muss sich niemand Sorgen deswegen machen. Denn es wird keine Werbung oder so für Schwangerschaftsabbrüche geben, wie für Schokoriegel oder Reisen", so Buschmann. Das sei rechtlich ausgeschlossen. Auch das Niveau an Schutz für ungeborenes Leben ändere sich nicht.
Frauen müssten sich über Methoden und mögliche Risiken bestmöglich informieren können, erklärte Buschmann später. "Für einige Frauen führt der Weg direkt zur Ärztin oder zum Arzt ihres Vertrauens. Andere suchen erst eine Ärztin oder einen Arzt sowie Rat im Internet. Wir möchten, dass den Frauen in Deutschland beide Wege offenstehen."
Urteile gegen Ärztinnen und Ärzte wegen "Werbung für den Schwangerschaftsabbruch", die aufgrund der noch gültigen Regelung nach dem 3. Oktober 1990 ergangen sind, sollen zudem aufgehoben und die Verfahren eingestellt werden.
- Anzeige -Sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland legal?
In Deutschland etwa ist ein Schwangerschaftsabbruch nach dem umstrittenen Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches grundsätzlich strafbar. Für die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft sind Abtreibungen aber dann entkriminalisiert, wenn es vorher eine Beratung gegeben hat, gesundheitliche Gefahr besteht oder die Schwangerschaft infolge eines Sexualdelikts entstanden ist.
Mit Material der dpa
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in die Good Morning Show mit Larissa und Markus - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Teile der Carolabrücke in Dresden stürzen mitten in der Nacht ein. Glück im Unglück: Eine Straßenbahn war in diesem Moment nicht auf der Brücke.
Lange wurde spekuliert, ob sich Taylor Swift in den US-Präsidentschaftswahlkampf einschalten könnte. Nun tut sie genau das - in einem überraschenden Moment.
Am 10. September startet in ganz Bayern wieder die Schule. Dazu gehören natürlich auch Hefte, Blöcke und jede Menge weitere Schreibwaren. Wir haben Tipps für dich, für einen Schulstart, der die Umwelt schont.
Seit Sonntagabend, 8. September 2024, wird die 39-jährige Jessica Nicholls aus Hof vermisst. Die Polizeiinspektion Hof bittet um Unterstützung der Öffentlichkeit auch in München.
Alle Fans aufgepasst! Auch 2025 haben Swifities wieder die Möglichkeit ihr Idol gemeinsam zu feiern, bei der Taylor Swift Tribute-Show. Was genau das ist, erfährst du, hier.
Beim bundesweiten Warntag schrillen am Donnerstag um 11.00 Uhr die Handys sowie öffentliche Sirenen und Lautsprecheranlagen. Die Behörden testen Systeme, die im Notfall vor Katastrophen warnen sollen.
Wenn bald das neue Jugendwort verkündet wird, dürfte es wieder das eine oder andere fragende Gesicht geben. Wobei eines der Wörter in der näheren Auswahl durchaus bereits für Debatten gesorgt hat.
Das erste TV-Duell Ende Juni wurde für die Demokraten mit Joe Biden zum Desaster. Nun trifft Kamala Harris erstmals direkt auf ihren Kontrahenten Donald Trump. Das Wichtigste zur Debatte im Überblick.
Die Polizei fahndet nach den Tätern. Die Bevölkerung wird gebeten, auffällige Beobachtungen direkt an die Polizei zu melden und nicht selbst an Verdächtige heranzutreten.
Wiesn-Besucherinnen können für einen sicheren Nachhauseweg einen 10 Euro Gutschein für eine Taxifahrt nach Hause erhalten. So bekommst du die Frauen-Nacht-Taxi Gutscheine:
DESK
Nass, kalt und trüb: Das Wochenende vor allem im Südosten Bayerns beginnt ungemütlich. Vereinzelt gibt es Überschwemmungen, mancherorts sind Winterreifen angesagt.
Die Inflationsrate liegt jetzt erstmals, seit März 2021 liegt, wieder unter der Zwei-Prozent-Marke. Aber wie wird sich das auf unseren Alltag auswirken?
Mit starkem Regen startet der Südosten Bayerns in das Wochenende. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern. In den Alpen soll es Schnee geben.
Mit zwei Macheten möglichst viele Bundeswehrsoldaten während ihrer Mittagspause töten - das soll der Plan eines 27-Jährigen in Oberfranken gewesen sein. Doch vorher klicken die Handschellen.
Aktuell können viele Kunden nicht mit ihren Kreditkarten bezahlen. Grund dafür sind offenbar Probleme bei einem IT-Dienstleister in den USA.
Die Tickets des MVV werden teurer - hier findest du die neuen Preise im Überblick:
Wegen Bauarbeiten am Kramertunnel wird die Bundesstraße 23 bei Garmisch-Partenkirchen komplett gesperrt. Autofahrer müssen sich auf lange Umwege einstellen.