Stundenlanger Ausfall
Facebook, Instagram und WhatsApp fast sieben Stunden nicht verfügbar
Stand 05.10.21 - 09:37 Uhr
0
Facebook, WhatsApp und Instagram am Montagabend für beinahe sieben Stunden für viele Nutzer nicht erreichbar. Alles rund um den Mega-Ausfall hier.
Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall sind gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Foto: Fabian Sommer/dpa
Das ist der Grund für den Mega-Ausfall
New York (dpa) – Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall waren am Montag ab ca. 17.30 Uhr gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Neben der eigentlichen Facebook-Plattform waren auch der Chatdienst WhatsApp und die Foto-App Instagram nicht zu erreichen, wie Störungsmeldungen auf Websites wie Downdetector zeigten.
- Anzeige -Was steckt hinter der großen Störung?
Nach Angaben von Facebook war der Auslöser eine fehlerhafte Änderung der Netzwerk-Konfiguration. Der Fehler sei auf den Routern passiert, die den Datenverkehr zwischen Facebooks Rechenzentren koordinierten, hieß es in einem Blogeintrag am Dienstag. Als Folge sei die Kommunikation zwischen den Rechenzentren unterbrochen worden. Dies habe zum Ausfall der Dienste geführt. Da dabei auch interne Systeme und Software-Werkzeuge gestört gewesen seien, sei es schwieriger gewesen, das Problem schnell zu diagnostizieren und zu lösen.
Server manuell zurückgesetzt
Gründer und Chef Mark Zuckerberg hatte sich zunächst in einem kurzen Post entschuldigt. Insgesamt nutzen weltweit rund 3,5 Milliarden Menschen mindestens einen Dienst des Facebook-Konzerns.
Die Störung war so schwer in Griff zu bekommen, dass Facebook der «New York Times» zufolge ein Team in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara schicken musste, um einen «manuellen Reset» der Server zu versuchen. Das wäre in etwa so, wie wenn man beim PC zuhause den Reset-Knopf drückt, weil nichts mehr geht.
Beim Unternemen selbst seien neben der internen Kommunikationsplattform zum Teil auch digitale Türschlösser in Büros und andere vernetzte Technik ausgefallen, schrieb die «New York Times» weiter. Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der Zeitung, eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich.
- Anzeige -Nutzer sorgten für Auslastung
Die Facebook-Dienste waren ab etwa 18.00 Uhr deutscher Zeit nicht mehr nutzbar. Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter.
Allein schon für den Austausch über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter – und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. «Hallo buchstäblich alle», twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes, auf dem sich über Stunden hinweg unzählige Facebook-Nutzer tummelten, um Informationen einzuholen.
Ausfall kommt nach Whistleblower-Vorwürfen
Für Facebook, das gerade in den USA unter verstärktem politischen Druck steht, war der mehrstündige Ausfall quasi eine blamable Krönung ohnehin schlechter Wochen. Erst am Sonntag hatte eine ehemalige Mitarbeiter sich als Whistleblowerin zu erkennen gegeben und dem Online-Netzwerk vorgeworfen, Profit über das Wohl der Nutzer zu stellen. Am Dienstag soll sie im US-Senat befragt werden.
Twitter war entsprechend voller Scherze darüber, wie das Verschwinden von Facebook alles auf einen Schlag besser gemacht habe, bis hin zum Weltfrieden. «Hoffentlich gehen Facebook, Instagram und WhatsApp nie wieder an», twitterte der Satiriker Jan Böhmermann. Der NSA-Enthüller Edward Snowden ergriff die Gelegenheit, um die Chat-App Signal als Alternative zu empfehlen, die mehr Datenschutz biete.
Auf den Störungsplattformen meldeten Nutzer zum Teil Probleme auch mit anderen Online-Diensten, die sich jedoch zunächst nicht weiträumig bestätigten.
- Anzeige -Störungen keine Seltenheit
Störungen, die auf Netzwerk-Fehler zurückgehen, gibt es im Web immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Webseiten zeitweise nicht erreichbar waren. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt zudem dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reißen kann.
Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Webseiten weltweit nach einer Störung bei einem im Cloud-Dienst rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des «Guardian», der «New York Times», der «Financial Times» und der französischen Zeitung «Le Monde».
Bei Facebook hatte es im Frühjahr 2019 einen großflächigen Ausfall gegeben, der dem Konzern zufolge auf einen Fehler bei der Server-Konfiguration zurückging. Die Störung vom Montag war jedoch in ihrem Ausmaß und Dauer außergewöhnlich.
Ausfall regt Werbekunden zum Nachdenken an
Eine Frage ist, ob der Ausfall Werbekunden von Facebook dazu veranlassen wird, über Alternativen nachzudenken. Denn gerade viele kleine Unternehmen rund um die Welt verlassen sich auf Facebook, um Kunden anzulocken. Für sie bedeutete die Störung verlorenes Geschäft.
Die Facebook-Aktie schloss mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Auch danach war das Unternehmen an der Börse immer noch rund 920 Milliarden Dollar wert. Das persönliche Vermögen von Zuckerberg schrumpfte nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg binnen weniger Stunden um mehr als sechs Milliarden Dollar. Mit trotzdem noch 121,6 Milliarden Dollar rutschte er um einen Platz nach hinten auf den fünften Rang hinter Microsoft-Gründer Bill Gates. Nachdem die Störung behoben war, legte der Kurs der Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um 0,36 Prozent zu.
Ein Facebook-Sprecher entschuldigte sich via Twitter und versicherte, dass das Online-Netzwerk an der Entstörung arbeite. Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt. Für einige Web-Experten sah es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in die Good Morning Show mit Larissa und Markus - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Die Münchner Innenstadt hat so einiges zu bieten - und wird jetzt durch eine neue Web-App ergänzt. Hier findest du spannende Routen mit Wissenswertem über Gastronomie, Shopping, München und mehr.
Das neue Fernziel der Nationalmannschaft ist die WM 2026. Das sportliche Nahziel heißt Nations League. Der Bundestrainer verteilt nach der EM Rollen neu und muss gute Lösungen finden.
Wenn du einen alten Ikea Schrank herumstehen hast, den du gerne verkaufen würdest, kannst du das bald vielleicht bei Ikea selbst machen. Das Unternehmen testet nämlich aktuell einen Online-Gebrauchtwarenmarkt. Alle Infos dazu findest du hier.
Erfahre alles über das große Comeback von Oasis im Jahr 2025! Sichere dir Tickets für die legendäre Tour der Gallagher-Brüder und erhalte alle Infos zu Terminen, Städten und Preisen. Verpasse nicht das Musik-Event des Jahres!
Der FC Bayern München bekommt es in der reformierten Champions League mit attraktiven Gegnern zu tun.
Lothar Matthäus trainiert zwei Jahre lang eine Jugendmannschaft. Nun schmeißt der deutsche Rekord-Nationalspieler hin - der Grund dafür ist nicht der Fußball-Nachwuchs.
Kreuzungen von Gattungen in der Tierwelt kennen wir bereits. Aus Löwe und Tiger wird Liger und aus Esel und Pferd entsteht das Maultier. Jetzt kommt die „Schiege“ dazu. Eine Kreuzung aus Ziege und Schaf.
Zwei Jungen aus München sind bei einem Unfall in Dänemark gestorben - sie wurden von einer einstürzenden Düne erwischt.
Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt. Mehr Infos, hier.
Wo die meisten Vierbeiner zuhause sind, in welchen Stadtteilen die Münchner*innen besonders hundeverrückt sind, und warum Milbertshofen – Am Hart wohl eher katzenliebend ist, erfahrt ihr hier.
DESK
Der Countdown läuft, in wenigen Tagen startet wieder unser geliebtes Oktoberfest. Alles, was du dazu wissen solltest, findest du, hier.
Von 1979 bis 1985 lebte der Rockstar in München. Jetzt bekam er zu Ehren seines 78. Geburtstags ein neues Denkmal in München. Alle weiteren Infos, hier.
Bist auch du noch kurzfristig auf der Suche nach dem perfekten Wiesn-Outfit und fragst dich, was die diesjährigen Trends sagen? Dann bist du hier genau richtig! Wir haben uns für dich informiert und die wichtigsten Trend-Informationen für die Wiesn 2024 zusammengestellt.
Ein 18-Jähriger schießt beim israelischen Konsulat in München auf Polizisten. Die Beamten schießen zurück und töten ihn. Ermittler gehen von einem terroristischen Motiv aus - aber vieles ist unklar.
Ein neues Dirndl oder eine neue Lederhose können schnell ein Loch ins Wiesn-Budget reißen. Eine günstigere Alternative ist es, eine Tracht auszuleihen!
Erfahre alles über das große Comeback von Stefan Raab 2024. Der Boxkampf gegen Regina Halmich, sein 90 Millionen Euro Deal und seine neue geplante TV-Show.
Abkühlung für die Vierbeiner: am Ende der regulären Badesaison werden in München auch in diesem Jahr Badetage für Hunde stattfinden. Im Ungerer- und Dantebad können sich Fiffi und Co. abkühlen.