Coronavirus in Europa
Tourismusbeauftragter: Vorerst keine großen Fernreisen
Stand 26.04.20 - 19:10 Uhr
0
Viele Bürger fragen sich derzeit, was mit ihrem Sommerurlaub passiert. Balkonien statt Karibik - oder doch an die Ostsee? Aber wenn, dann nur unter klaren Sicherheitskriterien.

Auch die Tourismusbranche ist von der Corona-Krise schwer getroffen. Foto: picture alliance / dpa
Es heißt Heimaturlaub
Berlin (dpa) – In der Corona-Krise hält der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, Sommerurlaub in Deutschland für möglich – aber keine großen Fernreisen. Er sprach sich allerdings für vorsichtige Lockerungen bei der geltenden weltweiten Reisewarnung aus.
- Anzeige -Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Große Fernreisen werden in diesem Jahr eher ausfallen. Es steht für viele Heimaturlaub auf dem Programm. Ich gehe davon aus, dass das möglich sein wird, hoffentlich auch schon im Sommer.» Dazu brauche es aber klare Sicherheitskriterien. «Sicherheitsabstände, regelmäßige Desinfektion oder auch Tests für Personal und Mitarbeiter sind sicher vorstellbar.»
Deutschland als Reiseziel
Deutschland sei groß und habe sehr viele schöne Reiseziele, sagte Bareiß. «Aber in der Tat kann es natürlich an besonders beliebten Zielen auch zu Problemen kommen. Sicherheitsregeln und Abstand spielen diesen Sommer eine große Rolle. Handtuch an Handtuch am Nordseestrand wird es dieses Jahr nicht geben. Die Menschen sind bisher sehr verantwortungsvoll mit der Lage umgegangen und ich vertraue darauf, dass Reisen, wenn auch mit Einschränkungen, möglich sein wird.»
[MD_Portal_Script ScriptID="9217250" location="leftALone"]Urlaub in Europa schwierig
Außenminister Heiko Maas (SPD) warnte in der «Bild am Sonntag» vor einem «europäischen Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt». Das führe zu unvertretbaren Risiken. Maas sagte, Europa brauche gemeinsame Kriterien für einen Weg zurück zur Reisefreiheit – «so schnell wie möglich, aber so verantwortlich wie nötig». «Was ein Infektionscluster in einem beliebten Urlaubsgebiet in den Heimatländern der Touristen anrichten kann, haben wir bereits erlebt. Das darf sich nicht wiederholen», sagte er laut Zeitung mit Blick auf den Corona-Ausbruch im März im österreichischen Skiort Ischgl.
- Anzeige -Sommerurlaub auf dem Land statt in der Stadt
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rät unter den jetzigen Umständen dazu, in Deutschland Sommerurlaub auf dem Land zu machen. «Im ländlichen Raum gibt es viele kleine Ferienwohnungen bis hin zum Urlaub auf dem Bauernhof mit eigenem Wohnbereich», sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).
«Auch in vielen Landgasthöfen mit großen Außenbereichen gibt es Platz für ausreichend Abstand zueinander. Für diese Bereiche könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Teil unserer Urlaubsplanungen sein könnten, wenn Abstands- und Hygieneregeln auch wirklich einzuhalten sind.»
Lockerungen in der Gastronomie?
Bareiß, der auch parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist, sagte weiter: «Für Restaurants, Freizeitparks oder Busreisen hoffe ich sehr, dass wir Schritt für Schritt die Einschränkungen lockern können.»
Restaurants bricht derzeit ein Großteil der Einnahmen weg, sie müssen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus weiter geschlossen bleiben – möglich ist nur die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Auch Freizeitparks haben dicht, Busreisen sind nicht möglich.
- Anzeige -Reisewarnung gilt weltweit
Zur weltweiten Reisewarnung für Touristen, die bis zum 3. Mai gilt, sagte Bareiß, diese habe das Auswärtige Amt ausgesprochen. «Das ist ohne Frage eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, bei der unterschiedliche Aspekte abgewogen werden müssen.» Ende April soll entschieden werden, wie mit der Reisewarnung weitergeht.
«Aus Sicht der Wirtschaft und des Tourismus würde ich es begrüßen, wenn in laufenden Abständen die Lage neu bewertet wird und gegebenenfalls Anpassungen und vielleicht auch vorsichtige Lockerungen vorgenommen werden» sagte Bareiß. «Wir brauchen transparente Meilensteine und keine unbefristete Reisewarnung. Wie gesagt, wir fahren auf Sicht und Gesundheit und Sicherheit haben immer oberste Priorität.»
Reisebranche hart von Coronavirus getroffen
Die Corona-Krise habe die Reisewirtschaft schon von Beginn an hart getroffen. «Man muss davon ausgehen, dass auch nach dem schrittweisen Lockern der Maßnahmen die Reisebranche leiden wird. Es wird leider lange dauern, bis die Branche das frühere Umsatzniveau erreichen wird», sagte Bareiß.
- Anzeige -«Umso länger die Beschränkungen gelten, umso dringender werden weitere Hilfen. Auch unser Zuschussprogramm muss für besonders hart und vor allem längerfristig betroffene Unternehmen aufgestockt werden, Messen, Großveranstaltungen oder Volksfeste werden sicher noch einige Monate nicht möglich sein», sagte der CDU-Politiker. Die davon betroffenen Wirtschaftszweige müssen durchhalten und brauchen unsere Hilfe. Dafür sehe ich noch Spielraum.»
Wie lange sind die Sommerferien 2020?
FDP-Fraktionsvize Michael Theurer forderte rasche Klarheit von der Bundesregierung über die Dauer der Sommerferien und die Frage, unter welchen Bedingungen Sommerurlaub in Deutschland, Europa und weltweit möglich sei. Danach müsse sich die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag auf einen Fahrplan verständigen. Schließlich müsse die Abstimmung mit der EU-Kommission und den EU-Staaten gesucht werden, verlangte Theurer am Sonntag in Berlin.
Mehr Beiträge und Themen
Alfons Schuhbeck steht im Gerichtssaal des Landgericht München I vor seinem Platz an der Anklagebank. Gegen Schuhbeck wird unter anderem wegen des Vorwurfs des Subventionsbetrugs verhandelt.
Die Erdbeersaison ist schon fast vorbei, aber dafür kannst du in und um München andere Obstsorten frisch ernten und genießen. Hier hast du einen Überblick, wo du frische Früchte in München selber pflücken kannst.
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft will die Steuererklärung für Arbeitnehmer abschaffen – stattdessen soll ein automatisiertes System kommen. Was dahintersteckt.
Fliegergranatenfund in Starnberg: In der Possenhofener Straße wurde eine Weltkriegsgranate entdeckt. Sie wurde sicher abtransportiert.
Die ersten Spieltage der neuen Saison sind terminiert. Der FC Bayern ist häufiger an Abenden im Einsatz als üblicherweise.
Ein neuer KI-Stift kann Aufgaben scannen. Auf TikTok posten Schüler, wie sie mit dem neuen Stift bei Prüfungen spicken.
Edeka und Netto rufen mehrere Mineralwasser-Sorten zurück. Bakterien können Erbrechen und Durchfall verursachen. Diese Chargen sind betroffen!
Verzögert sich wieder alles? In einem neuen Video nennt ein Bahnsprecher erstmals 2039 als mögliches Fertigstellungsjahr für den Münchner Hauptbahnhof. In unserem Interview betont die Bahn allerdings, dass es bei 2038 bleiben soll.
Surfen mitten in der Stadt: München bekommt eine zweite Surf-Welle! Die Dianabadschwelle wird offiziell freigegeben – Zaun weg, Einstieg gebaut. Söder schwärmt schon von Kalifornien-Feeling.
Eineinhalb Jahrzehnte lang hat Investor Ismaik bei 1860 München finanziell das Sagen - es ist eine Zeit voll Chaos und Streit. Nun verkauft der Jordanier seine «Löwen»-Anteile. Wird alles besser?
DESK
Stromausfall in Trudering betraf über 5700 Haushalte. Stadtwerke München arbeiteten an einer schnellen Lösung.
Das belgische Tomorrowland zählt zu den größten Elektrofestivals der Welt. Kurz vor dem Start brennt es plötzlich auf dem Festivalgelände.
Entdecke, warum Milka wegen Shrinkflation und versteckter Preiserhöhungen den "Goldenen Windbeutel 2025" erhielt.
Vom online Buchhändler zum globalen Giganten. Welche skurrilen Produkte Amazon anbietet, erfährst du hier.
Sommer, Sonne, Streit - zwischen den Bundesländern gibt es mal wieder Zoff über die Ferientermine. Es ist nicht das erste Mal. Was steckt dahinter?
Erlebe Alpenblick und Luxus pur: Omaze verlost eine 2,8-Millionen-Euro-Villa südlich von München. Was es mit der Aktion auf sich hat.
Die Fußball-EM der Frauen findet dieses Jahr im Juli statt - Hier findest du alle Informationen zum Spielplan des DFB-Teams.