Steigende Preise
Inflationsrate über 4 Prozent: Rollt jetzt eine Teuerungswelle auf uns zu?
Stand 13.10.21 - 10:58 Uhr
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Die Inflationsrate in Deutschland hat den höchsten Wert seit 28 Jahren erreicht. Den Haushalten in Deutschland drohen Preiserhöhungen in etlichen Lebensbereichen.
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In diesen Bereichen steigen die Preise
Wiesbaden (dpa) – Erstmals seit knapp 28 Jahren hat die Jahresteuerungsrate die Vier-Prozent-Marke überschritten. Die Verbraucherpreise kletterten gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Eine Vier vor dem Komma wurde zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent ermittelt.
- Anzeige -Heiz-, Strom- und Benzinkosten explodieren
Vor allem für Energie müssen Verbraucher jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Sprit kostet derzeit satte 28,4 Prozent mehr. Heizöl hat sich innerhalb eines Jahres um 76,5 Prozent verteuert. Auch die Preise für Erdgas (plus 5,7 Prozent) und Strom (plus 2,0 Prozent) zogen an.
Auch Nahrungsmittel werden teurer
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im vergangenen Monat September ebenfalls überdurchschnittlich um 4,9 Prozent. Allein bei Nudeln machen sich Preiserhöhungen von bis zu 30 Prozent bemerkbar. In den vergangenen Wochen ist auch Gemüse teurer geworden. Kartoffeln sind in diesem Jahr mehr als 25 Prozent teurer als im Vorjahr. Der Preis für Strauchtomaten ist um etwa 17 Prozent gestiegen. Deutlich nach oben gingen auch die Preise für Eier und Milchprodukte.
Was bedeutet eine hohe Inflationsrate?
Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell teurer. Auch für Sparer, die Geld beispielsweise auf nur geringfügig verzinsten Tagesgeldkonten parken, sind steigende Inflationsraten bitter. Denn ihr Geld verliert an Wert anstatt dass es sich vermehrt.
- Anzeige -Warum wird jetzt alles so teuer?
Die Teuerung wird derzeit von mehreren Faktoren angeheizt. Am offensichtlichsten ist der Teuerungseffekt im Energiesektor und somit bei Gas- und Strompreisen. In wenigen anderen Bereichen stehen Angebot und Nachfrage aktuell in einem ähnlich großen Missverhältnis. Die starke Nachfrage treibt die Rohöl- und Gaspreise in die Höhe. Zudem hat der kalte zurückliegende Winter Lagerbestände geleert.
Zusätzlich wirkt die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe erhöhend auf die Teuerungsrate der Energieprodukte. In Deutschland sind seit Januar 25 Euro je Tonne Kohlendioxid fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.
Und auch die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung des zweiten Halbjahres 2020 schlägt voll durch. Seit Januar gelten wieder die normalen Mehrwertsteuersätze.
Hinzu kommen schlechte Ernten und höhere Transportpreise sowie Lieferengpässe bei Rohstoffen unter anderem wegen Staus an Häfen und fehlenden Containerkapazitäten. Viele Einzelhändler klagen derzeit über Lieferprobleme. Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden.
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