Erdbeben
Entstehung, Frühwarnsysteme und Co.: Fragen und Antworten zum aktuellen Erdbeben
Stand 08.02.23 - 14:58 Uhr
Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat viel zerstört. Wie Erdbeben entstehen und wie kann man sie vorhersagen kann, erfährst du hier.
©shutterstock
Wie entstehen Erdbeben generell?
Ein Erdbeben hängt mit der Plattentektonik der Erde zusammen. Wie du bestimmt weißt, besteht die äußerste Schicht der Erde aus Krustenplatten. Diese Platten bewegen sich pro Jahr wenige Zentimeter.
Dort, wo die Platten aufeinandertreffen, entstehen unglaublich starke Spannungen. Wenn der Druck dann zu groß wird, kann es eben passieren, dass sich die Spannungen mit einem Ruck entladen, wodurch dann die Erde bebt.
- Anzeige -Was ist im Süden der Türkei genau passiert?
In der Türkei treffen die anatolische und die arabische Platte aufeinander. An sich nichts Neues, da sie sich schon seit längerer Zeit aneinander vorbeibewegen. Das Problem hier ist eher, dass sich die Platten verhakt haben, wodurch sehr viel Spannung aufgebaut und letztendlich auch das Erdbeben verursacht wurde.
Die Schnittstelle, bei der es jetzt zu einem Erdbeben kam, war viel zu lange ruhig, fast über 900 Jahre passierte dort nichts außer kleine Erdbeben, die immer mal wieder auftreten, können aber nicht gefährlich sind.
Dadurch, dass es so lange ruhig war, kam es zu dieser Eskalation und selbst nachdem großen Beben konnten immer noch viele Nachbeben gemessen werden.
- Anzeige -Kann man Erdbeben vorhersagen?
In der Regel gibt es in Gebieten, in denen man Erdbeben erwartet, ein sogenanntes Frühwarmsystem. Seismische Beobachtungsnetzwerke können starke Erschütterungen im Boden erfassen. Allerdings gibt es verschiedene Arten seismischer Wellen. Zum einen gibt es die Kompressionswelle (P-Welle), die eine relativ geringe Schwingung hat, zum anderen gibt es aber auch die zerstörerische Scherwelle (S-Welle). Zwischen ihnen liegen nah am Epizentrum nur wenige Sekunden.
Je weiter man von diesem Epizentrum entfernt ist, umso mehr Zeit bleibt für einen Alarm übrig. Ist man allerdings viel zu nah am Epizentrum dran, dann ist die Schwerwelle schon da, bevor ein Alarm überhaupt ausgelöst werden kann. Der Alarm, der ausgelöst werden kann, ist mit der Infrastruktur verknüpft und sorgt für eine Verbreitung der Warnungen. Es werden dann Strom- und Gasleitungen abgeschaltet, Züge gestoppt, Brücken gesperrt und gefährliche industrielle Prozesse angehalten.
- Anzeige -Gibt es noch eine andere Strategie?
Bei einer anderen Strategie werden die seismischen Messungen an dem Punkt gemacht, der geschützt werden soll. Also beispielsweise in einer Stadt oder an einer Industrieanlage.
Hier wird die P-Welle, also die Kompressionswelle vom Messgerät registriert und dann wird daraus abgeleitet, wie stark die S-Welle, also die Scherwelle wird. Mit dieser Information können dann Maßnahmen geplant werden.
Warum hat das Frühwarnsystem hier nicht funktioniert?
In der Türkei und in Syrien gibt es zwar auch solche Frühwarnsysteme, aber es ist hier nicht möglich, das System einzusetzen. Die Region liegt direkt beim Epizentrum, wodurch eben gar keine Zeit für eine Warnung möglich gewesen ist.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in die Good Morning Show mit Larissa und Markus - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Das im Sommer stattfindende Tollwood-Festival hat das Line-up für die Musik-Arena bekannt gegeben. Neben den Acts gibt es auch viele Neuerungen auf dem Festival.
Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche.
Kinder entdecken bei Erding Knochen eines Ur-Elefanten. Danach begann eine große Suche nach weiteren Überresten.
Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in München am Dienstagmorgen, 16. April 2024, war der Effnerplatz stundenlang gesperrt.
Seit den Morgenstunden ist die Stammstrecke der S-Bahn gesperrt. Ein Signal muss wohl repariert werden.
Nach vielen Protestaktionen von Frauen wird Amsterdam mehr öffentliche Toiletten für Frauen errichten. Die Stadt investiert vier Millionen Euro.
Der längste Tunnel Österreichs, der Arlbergtunnel, wird den ganzen Sommer über gesperrt sein. Das müssen Autofahrer auf der Strecke ab 15. April 2024 beachten:
Seit Jahren wird in München um bessere Luft gerungen - derzeit mal wieder vor Gericht. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen: Das Dieselfahrverbot muss ausgeweitet werden.
Das eigene Haus entrümpeln und gleichzeitig einzigartige Fundstücke ergattern? Die Hofflohmärkte sind zurück! Auch dein Viertel ist dabei.
Mit dem Riesenflohmarkt auf der Theresienwiese geht Münchens größte Schnäppchenjagd in die nächste Runde. Alle Infos dazu erfährst du hier.
DESK
Das Riesenrad „Umadum“ feiert 5-jähriges Jubiläum. Für die Gäste gibt’s deshalb 5 Wochen lang einen Special-Preis.
Apple schickt wieder Fahrzeuge und Rucksackfotografen durch Bayerns Straßen, Parks und Fußgängerzonen. Das musst du wissen.
Am Sonntag findet die diesjährige Rad-Sternfahrt vom ADFC statt. Das wird gefordert und hier gibt es Einschränkungen.
Julian Nagelsmann bleibt beim DFB - für zwei Jahre länger als geplant. Damit ist nicht nach der Heim-EM Schluss, sondern erst nach der WM in den USA, Kanada und Mexiko.
Auf dem Mittleren Ring kommt es derzeit zu einem größeren Verkehrschaos - ein Tunnel ist bis mindestens Mittags komplett gesperrt.
In gut einem Monat startet die Landesgartenschau in Kirchheim bei München - rund 3500 Veranstaltungen sind bis Oktober geplant.
An manchen Tankstellen gibt es ab sofort neue Diesel-Kraftstoffe. Übersiehst du die Kürzel B10 und XtL, kannst du dein Auto kaputt machen.