Tarifverhandlungen
Schlichter übernehmen – kommen weitere Streiks im öffentlichen Dienst?
Stand 18.03.25 - 08:21 Uhr
Gewerkschaften und Arbeitgeber haben nicht zueinander gefunden: In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst übernehmen nun die Schlichter. Weitere Warnstreiks gibt es erst einmal nicht.

©Foto: Christophe Gateau/dpa
Vorerst keine weiteren Streiks zugelassen
Potsdam (dpa) – Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommen sind vorerst gescheitert – jetzt sind die Schlichter am Zug. Sie sollen binnen drei Tagen ihre Arbeit aufnehmen.
- Anzeige -Die Warnstreiks, die in ganz Deutschland zuletzt Kitas, Müllabfuhr und andere Einrichtungen lahmlegten, sind damit erstmal vorbei – während der Schlichtung sind sie nicht zugelassen.
Kein Durchbruch in der dritten Runde
Seit Freitag lief in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde für mehr als 2,5 Millionen Menschen, die etwa in Kliniken oder Kitas, Flughäfen oder Nahverkehr, Bädern oder Pflegeeinrichtungen, Klärwerken oder Abfallbetrieben arbeiten. Am Montagabend kündigte die Verhandlungsführerin des Bundes, Innenministerin Nancy Faeser (SPD), an, dass die Schlichtung eingeleitet werde.
Die Arbeitgeber benannten dafür den früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Er könnte als «stimmberechtigter» Schlichter den Ausschlag für einen Kompromiss geben. Für die Arbeitnehmerseite soll der frühere Bremer Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr Schlichter werden.
Die Schlichtung folgt bestimmten Regeln
Die Schlichter beraten in einer Schlichtungskommission, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Zahl vertreten sind. Die Kommission muss binnen einer Woche nach ihrem ersten Zusammentreten eine Empfehlung beschließen. Kann sie sich nicht einigen, gibt der stimmberechtigte Schlichter den Ausschlag, also Koch. Dann geht die Empfehlung zurück in eine weitere Verhandlungsrunde. Entweder die Runde nimmt das Ergebnis an oder verhandelt nach. Erst dann, wenn das Ergebnis für eine Seite unannehmbar ist, kann die Urabstimmung eingeleitet werden – mit der Option auf unbefristete Streiks.
Gewerkschaften und Arbeitgeber machen sich gegenseitig Vorwürfe
Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds, Volker Geyer, sagte am Montagabend: «Bund und Kommunen haben mit viel Verzögerung und destruktiver Energie einen Kompromiss verhindert.» Er betonte, der öffentliche Dienst brauche flexiblere Arbeitszeitmodelle, um auf dem Arbeitsmarkt mit der privaten Wirtschaft mithalten zu können. Verdi-Chef Frank Werneke teilte mit: «Wir haben uns bis an die Schmerzgrenze bewegt. Die Arbeitgeber haben unsere Einigungsvorschläge abgelehnt.»
Faeser und die Verhandlungsführerin der Kommunen, Karin Welge, meinten hingegen, die Gewerkschaften hätten sich zu wenig bewegt. «Ich erwarte jetzt aber auch von den Gewerkschaften Kompromissbereitschaft, damit wir am Ende einen guten Abschluss im Sinne der Beschäftigten haben werden», sagte Faeser.
Ursprünglich forderten Verdi und Beamtenbund eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Außerdem wollten sie mindestens drei zusätzliche freie Tage durchsetzen. Den Arbeitgebern von Bund und Kommunen war das zu teuer. Zuletzt hieß es, die Arbeitgeberseite habe eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent angeboten sowie ein höheres 13. Monatsgehalt und höhere Schichtzulagen. Die Laufzeit blieb offen.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Bayern & Dortmund gegen die Welt: Alle Spiele, Gruppen & TV-Infos zur neuen Super-Klub-WM in den USA.
In München kann man sich immer in der Isar oder im Englischen Garten abkühlen - doch es gibt unzählige Badeseen in und um München, die du vielleicht noch nicht kennst. Hier findest du unsere Geheimtipps.
Vom 14. bis 29. Juni feiert München die queere Community! PolitParade, Straßenfest, Konzerte, Lesungen, Drag Shows und mehr – hier gibt’s alle Highlights.
Die Floßsaison auf der Isar läuft – und das Wetter passt perfekt! Hier findest du alle Infos zu Tour, Tickets, Preisen und Buchung.
An einem Gymnasium in Graz fallen mehrere Schüsse. Was bislang dazu bekannt ist - und was nicht.
Am Mittwochabend schwebt der Erdbeermond so tief über München wie zuletzt 2007. Warum das so ist, was dahintersteckt – und wo du den Vollmond am besten sehen kannst: Hier gibt’s alle Infos.
Die Blutkonserven in Bayern werden knapp – auch, weil es an Spendern fehlt. Hier findest du Termine und Orte zum Spenden.
Eine Frau attackiert an der Theresienwiese in München Menschen mit einem Messer. Die Polizei schießt auf die Angreiferin. Die Frau stirbt kurz danach im Krankenhaus.
Für 665 Mio. Euro entsteht am Münchner Flughafen ein neuer Terminal-Anbau – mit Platz für 6 Millionen Passagiere und Technik wie aus der Zukunft.
Aufgrund umfassender Sanierungsarbeiten an den U-Bahnhöfen Giesing und Karl-Preis-Platz kommt es an mehreren Wochenenden im Sommer 2025 zu Einschränkungen auf den Linien U2 und U8, im Abschnitt Giesing – Innsbrucker Ring.
DESK
Die Bahn schafft die Familienreservierung ab. Die viel kritisierte Änderung gilt ab diesem Sonntag. Auch andere Maßnahmen treten dann in Kraft - nicht alle dürften die Fahrgäste ärgern.
Biergarten-Feeling, Klosterruhe oder Kulturtour – und das ganz ohne Auto! Der MVV hat neue Entdeckungstouren zusammengestellt, mit denen ihr ganz bequem mit den Öffis raus ins Umland kommt. Wir zeigen euch, welche Highlights euch erwarten.
Der Juni in München wird durch ein vielfältiges Programm aus Kultur, Musik und Stadtfesten zu einem echten Highlightmonat für jeden!
Die neue Corona-Variante NB.1.8.1 („Nimbus“) verbreitet sich weltweit. Wie gefährlich ist sie? Was du über Symptome, Schutz und Impfungen wissen musst.
Das eigene Haus entrümpeln und gleichzeitig einzigartige Fundstücke ergattern? Die Hofflohmärkte sind zurück! Auch dein Viertel ist dabei.
Mitten im Berufsverkehr werden Rettungskräfte zu einem Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Bus gerufen. Unter den Verletzten sind nach ersten Erkenntnissen mehrere Kinder.
Der Musikwettbewerb „A Liad für d’Wiesn“ geht in die nächste Runde – du kannst jetzt für deinen Favoriten abstimmen!