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Apotheken

Bayerns Apotheken bleiben aufgrund eines Streiks geschlossen!

Stand 22.11.23 - 22:56 Uhr

Mittwoch bleiben viele Apotheken Bayerns aufgrund eines Streiks geschlossen! Notdienstapotheken sollen wohl geöffnet bleiben - und die Versorgung sicherstellen.

Bayerns Apotheken bleiben aufgrund eines Streiks geschlossen!
©Shutterstock

Lieferengpässe bei Medikamenten

München (dpa/lby) – In Bayern (und Baden-Württemberg) bleiben die meisten Apotheken am Mittwoch zu. Die Versorgung mit Arzneimitteln ist nach Angaben des Landesapothekerverbandes aber gesichert. 

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Notdienstapotheken sollen geöffnet bleiben. Der Verband empfiehlt trotzdem, planbare Medikamente vor dem Protesttag oder am Donnerstag danach zu kaufen! Eine Liste mit Notdienstapotheken findest du hier.

Apothekenschwund in Bayern

In ganz Bayern gibt es nach Angaben des Verbandes aktuell nur noch 2820 öffentliche Apotheken – rund 500 weniger als vor zehn Jahren. «Wir erleben einen sehr deutlichen Apothekenschwund», sagt Hubmann. Gesucht werden vor allem Kräfte aus dem pharmazeutisch-technischen oder kaufmännischen Bereich. Andere Gesundheitsberufe seien deutlich besser bezahlt und deshalb für viele attraktiver.

Apothekerverband fordert mehr Geld

Dass es an Apothekerinnen und Apothekern mangelt, beklagt der bayerische Apothekerverband und sieht den Grund dafür unter anderem in der Vergütung. «Wir brauchen endlich einen Inflationsausgleich für unser Honorar», sagt der Verbandsvorsitzende Hans-Peter Hubmann. Der gesetzlich festgelegte Zuschlag pro Packung verschreibungspflichtigem Arzneimittel sei seit mehr als zehn Jahren nicht mehr erhöht worden. Schon jetzt geraten laut Hubmann viele Apotheken in eine finanzielle Schieflage. Zehn Prozent schreiben demnach rote Zahlen.

Ein Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen dagegen findet die Forderung unbegründet. Es gebe Erhöhungen, etwa bei der Dokumentationsgebühr oder der Vergütung von Notdiensten. «Für zusätzliche Honorarsteigerungen an die Apotheken sehen wir keinen sachlichen Grund.»

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Lieferengpässe als zusätzlicher Stressfaktor

Doch nicht nur der finanzielle Druck belastet. Es seien auch die Lieferengpässe bei vielen Medikamenten, sagt Verbandschef Hubmann. Das bestätigt auch die Apothekerin Maier aus Hengersberg: «Die letzten zwei Jahre war es extrem». Fünf Firmen habe sie Mitte November wegen eines Medikaments angerufen. Teilweise hätten sie ihr nicht einmal ein Lieferdatum geben können oder die Lieferung sei erst nächstes Jahr wieder möglich gewesen. Das sei mittlerweile Alltag.

Lauterbachs Reformpläne kommen nicht gut an

Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stoßen dem Apothekerverband übel auf. Lauterbach will Neueröffnungen von Apotheken in Regionen mit dünnem Netz erleichtern. Ein Vorschlag des Ministers sieht beispielsweise vor, dass künftig kein Apotheker mehr vor Ort sein muss.

Weder Verbandschef Hubmann noch Apothekerin Maier halten diese Pläne für sinnvoll. Die Betreuung einer anderen Apotheke parallel zum Alltagsgeschäft hält Maier für unpraktikabel. Und Verbandschef Hubmann befürchtet, dass solche «Apotheken-Light», wie er sie nennt, etablierte Apotheken verdrängen könnten. «Einmal abgebaute Strukturen kommen nicht wieder», sagt Hubmann.

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