Corona-Krise
Abgabewelle bei Corona-Haustieren befürchtet
Stand 04.06.21 - 10:31 Uhr
0
Tierschützer befürchten in Folge der extremen Nachfrage nach Haustieren in Zeiten von Corona eine Abgabewelle. Erste Tierheime berichten bereits von einem solchen Phänomen.

Foto: Annette Riedl/dpa
Erste Tierheime bereits betroffen
Berlin (dpa) – In Anbetracht von Impffortschritten und niedrigerer Infektionszahlen befürchten Tierschützer hierzulande zahlreiche Abgaben von in der Pandemie angeschafften Haustieren.
- Anzeige -Wiesn-Tisch gefällig?
Alle Abonnenten des 95.5 Charivari Newsletters haben die Chance auf einen exklusiven Wiesn-Tisch - mit Essen, Trinken & Fahrgeschäften inklusive. Einfach noch bis 30.09.2025 anmelden - alle Empfänger nehmen automatisch teil!
«Die Tierheime berichten bereits von einigen ‚Corona-Abgaben’», sagte Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Wegen der entspannteren Corona-Lage gilt für Deutschland seit dieser Woche erstmals nach rund sechs Monaten wieder eine mildere Risikobewertung. Für Gastronomie, Tourismus und Kulturleben werden gleichzeitig wieder Lockerungen möglich.
Solche Aussichten könnten bei Tierschützern für Unruhe sorgen. «Wir sind uns leider sehr sicher, dass wir Ende des Jahres die Tierheime bis unters Dach mit abgegebenen Tieren voll haben werden», so Annette Rost vom Berliner Tierschutzverein. Das Tierheim in der Hauptstadt gilt als das größte Europas.
- Anzeige -Was passiert, wenn das Tier zur Last wird?
In den letzten Wochen seien bereits die ersten in der Pandemie angeschafften Hunde abgegeben worden. «Wir haben einen Fall, da wurde ein Schäferhund-Husky-Mix abgegeben, weil der Hund in der Pubertät ein kleiner Draufgänger geworden ist», sagte Rost. Ein großes Problem sei auch der illegale Welpenhandel.
Eine ähnliche Entwicklung wie in Berlin zeigt sich zum Beispiel in München. In den letzten Wochen habe man bereits einige Tiere aufnehmen müssen, «die von bisherigen Haltern erst während der letzten 12 bis 14 Monate, also während der Pandemie, neu angeschafft wurden», sagte eine Sprecherin des dortigen Tierschutzvereins.
- Anzeige -Mehr als 550 Tierheime in Deutschland
Nach Informationen des Kölner Tierschutzvereins ging dort die Nachfrage nach Katzen und Hunden «stark zurück». Auf eine mögliche Abgabewelle können sich Einrichtungen demnach meist «nur schlecht» vorbereiten. Sollten die Befürchtungen eintreffen, sei nicht auszuschließen, dass einzelne der mehr als 550 Tierheime in Deutschland die Tiere nicht sofort aufnehmen könnten und möglicherweise Hunde oder Katzen ausgesetzt würden.
Wenn sich Hundehalter mit ihrem Tier überfordert fühlen, empfiehlt die Stiftung Vier Pfoten, eine Hunde- oder Welpenschule mit dem Schützling zu besuchen. «Zur Überbrückung voller Arbeitstage können zum Beispiel Hundetagesstätten aushelfen», ergänzte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.
Nach Einschätzung der Tierschutzstiftung werden erfahrungsgemäß Hunde vermehrt zur Urlaubssaison abgegeben. Wer sich die Corona-Zeiten mit einem Welpenkauf erträglicher machen wollte, steht nun vor «unbedachten Herausforderungen», wie die Sprecherin sagte. «Die Leidtragenden sind stets die Tiere.»
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Die Stadt München will sich für die Olympischen Spiele bewerben - doch erst sollen die Bürger darüber entscheiden. Was spricht dafür und was dagegen?
Der Ausnahmezustand über München bricht herein. Das 190. Oktoberfest steht an. Was man als Besucher wissen sollte.
Eine neue Studie zeigt, dass zehn Stunden Mario Kart pro Woche dabei helfen, besser fahren zu können - auch wenn das natürlich keine Fahrstunden ersetzt.
Deutschland hat das seltene Double aus WM- und EM-Titel perfekt gemacht und einen famosen Basketball-Sommer gekrönt. In einem elektrisierenden Endspiel übernimmt Schröder am Ende das Kommando.
Zwischen dem Kreuz Nord und Fröttmaning Süd geht aktuell nichts mehr: Aktivisten protestieren gegen die IAA und sorgen für eine Vollsperrung der A9. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.
Abkühlung für die Vierbeiner: am Ende der regulären Badesaison werden in München auch in diesem Jahr Badetage für Hunde stattfinden. Im Ungerer- und Dantebad können sich Fiffi und Co. abkühlen.
Beim bayernweiten Warntag schrillen am Donnerstag, 11. September 2025, um 11.00 Uhr die Handys sowie öffentliche Sirenen und Lautsprecheranlagen. Die Behörden testen Systeme, die im Notfall vor Katastrophen warnen sollen.
Künftig soll es mit nur ein paar Klicks erleichtert werden, Online-Einkäufe zu widerrufen. Damit will die Bundesregierung Verbraucher beim Online-Handel schützen.
Die bayrische Landeshauptstadt soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Verbreitung selbstfahrender Autos in Europa spielen.
In Planung ist ein Pilotenprojekt, welches in der Innenstadt einen Fußgängerüberweg sichtbarer und sicherer machen soll.
DESK
Es ist wieder Kastanienzeit und ein Herbstspaziergang lässt sich wunderbar mit dem Sammeln der kleinen Nussfrüchte verbinden. Doch wo in der Stadt sind die schönsten Orte, um diesem Hobby nachzugehen?
Erneut wird das Deutschlandticket teurer. Hintergrund ist ein Finanzstreit zwischen Bund und Ländern. Die Folgen bekommen nun die Kunden zu spüren.
Sie ducken sich wie Schweine und sind extrem selten: In Hellabrunn leben jetzt zwei Schweinshirsche – eine hochbedrohte Hirschart aus Südostasien.
S-Bahn-Störung am 17.9.2025 in München: Signalproblem verursacht Ausfälle und Umleitungen. Alle Infos zu betroffenen Linien und Alternativen hier.
An der Hauswand der GVG in der Orleansstraße entstand über die letzten Monate hinweg ein Kunstwerk zu Ehren systemrelevanter Berufe, die unsere Infrastruktur in der Stadt am Laufen halten. Mit einem Brunch in Anwesenheit der Künstler wurde das Graffiti eingeweiht.
Mehrere Gesetzesentwürfe sollen entlasten, wo die Krisen der letzten Jahre die Kosten in die Höhe getrieben haben.
Eine Stauanalyse des ADAC auf Initiative von 95.5 Charivari zeigt, welche Tage in München zu den staureichsten gehören - und welche nicht.