Badeverbot bei Hochwasser
Gefahrenstellen in der Isar
Stand 18.08.17 - 15:21 Uhr
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Die Isar ist im Sommer ein beliebter Badespot, doch bei hohen Wasserständen wird sie schnell zur tödlichen Falle. Wo es besonders gefährlich ist und wie du dich richtig verhältst, erfährst du hier.
© Wasserwacht München Mitte – Isarrettung
Isar: Reißender Fluss statt sanftem Gewässer
Der Name unseres liebsten Flusses im Herzen von München, der Isar, geht zurück auf das Keltische und bedeutet sinngemäß reißender Fluss. Auch wenn die Isar im Sommer meist ein friedlicher Strom ist, der vielen als Erholungszentrum zum Baden, Grillen und Entspannen dient, hat die Isar ihren Namen nicht ohne Grund. Bei vielen Niederschlägen, wie im Moment, schwillt der Wasserpegel schnell rapide an und die Isar wird zum tosenden Strom.
Dies hat in den letzten Tagen leider häufig zu Bade- und Bootsunfällen geführt. Die Wasserwacht und Feuerwehr München warnen zur Zeit eindringlich davor sich auf bzw. in die Isar zu begeben.
In der Isar besteht derzeit absolute Lebensgefahr!
Aktuell wurde für München und die umliegenden Landkreise eine Hochwasserwarnung und ein Bootsfahrverbot ausgesprochen: alle Infos dazu gibt’s hier
© Bayerisches Landesamt für Umwelt
Tragischer Unfall ereignete sich am 16. August in der Isar
Erst am 16. August waren vier junge Männer, alle im Alter von etwa 25 Jahren, auf Höhe der Marienklausenbrücke in die reißende Isar gegangen. Zwei von ihnen erkannten die Gefahr rechtzeitig und brachten sich selbst in Sicherheit. Ein Dritter konnte sich an einem Betonpfeiler der Brücke retten und wurde von der Münchner Feuerwehr mit einer Strickleiter aus dem Wasser gezogen. Für den vierten Schwimmer kam jede Hilfe zu spät. Er hatte keine Chance und wurde durch eine Wasserwalze bei der Marienklause gespült und mehrere hundert Meter flussabwärts gezogen. Dort fanden Passanten seinen leblosen Körper auf Höhe der Thalkirchner Brücke im Wasser treibend. Trotz Reanimationsversuchen konnte der eintreffende Notarzt nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen.
Solche Unfälle passieren in Bayern im Sommer leider sehr häufig. Bundesweit nimmt der Freistaat bei der Zahl der Ertrunkenen einen traurigen Spitzenplatz ein.
Wo darf ich baden?
Hier kommt es immer auf den Wasserpegel an. Wenn, wie zur Zeit, von Feuerwehr und Wasserwacht ein Bade- und Schlauchboot Verbot ausgesprochen wird, sollte man gar nicht ins Wasser gehen.
Generell gilt aber nur dort zu Baden wo es am Fluss offiziell geduldet wird. Wichtig ist dabei möglichst nah am Ufer zu bleiben, auf keinen Fall in die Fahrrinne zu schwimmen, sich von Brücken und Hafeneinfahrten fern zu halten und seine eigenen Kräfte nicht zu überschätzen.
Wo lauern in der Isar die größten Gefahren?
Die Gefahr von Wasserwalzen ist besonders vor Stufen und Wehren groß. Auf den ersten Blick sehen diese Stellen von oben meist nicht so schlimm aus, allerdings kann sich eine solche Walze unter Wasser sehr weit ausdehnen. Direkt an der Kante bildet sich eine Rückströmung, die den Schwimmer immer wieder in die Tiefe zieht und zurückdrückt. Damit hängt der Schwimmer in einem halbkreisförmigen Strudel gefangen, schafft es nicht mehr aus ihm heraus zu schwimmen und ertrinkt. Je höher der Wasserstand, umso gefährlicher die Wasserwalze.
Auch an Brückenpfeilern besteht besondere Gefahr. Dort können Strudel entstehen, die einen Menschen mit in die Tiefe reißen.
© Wasserwacht München Mitte – Isarrettung
Vorsicht auch vor Treibgut und Gegenständen im Wasser
Durch den ansteigenden Wasserpegel werden Bäume und Äste mit der Strömung fortgerissen und treiben im Wasser. Vollgesogen mit Wasser liegen sie tief im Wasser und sind für Schwimmer nur schwer zu erkennen. Auch verkantete Äste und Bäume sind im trüben Wasser nur schwer zu entdecken, vor allem dann, wenn sich der Großteil unter Wasser befindet.
Auch bei Normalpegel sind gefährliche Stellen immer Wehranlagen, Brückenpfeiler oder die Rutsche am Marienklausensteg in Thalkirchen.
Was tun wenn ich doch in eine Wasserwalze gerate?
Wichtig: Nie versuchen gegen die Strömung anzuschwimmen. Das ist kräftezehrend und führt in den seltensten Fällen zum Erfolg. Man darf nicht seinem Instinkt folgen und versuchen zur Wasseroberfläche zu schwimmen, sondern sollte ganz im Gegenteil tief hinunter tauchen. An der Stelle, an der die Walze nach oben abdreht, hat man die besten Chancen der Strömung zu entkommen. Frei vom Strudel kann man dann seitlich weg vom Wehr schwimmen und dann wieder auftauchen. Doch das ist selbst für Profis schwierig.
Deshalb gilt: Bei Hochwasser überhaupt nicht in die Isar springen, auch nicht um jemanden zu retten. Dafür gibt es an jedem Wehr Rettungsringe an Seilen die man Menschen in Gefahr zuwerfen kann. Und natürlich die Wasserwacht und Feuerwehr alarmieren!
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