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Ende der Zeitumstellung?

Zeitumstellung in Deutschland: Warum gibt es sie immer noch?

Stand 24.10.22 - 13:13 Uhr

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Sie sollte längst abgeschafft werden und bleibt uns dennoch erhalten: die Zeitumstellung. Seit rund zwei Jahren liegt das Projekt mehr oder weniger auf Eis. Kommt bald Bewegung in das Vorhaben?

Zeitumstellung in Deutschland: Warum gibt es sie immer noch?

Das Ende der Zeitumstellung lässt auf sich warten. Foto: Oliver Berg/dpa

Abschaffung der Zeitumstellung in Europa

Brüssel (dpa) – Halbjährlich grüßt das Murmeltier: In der Nacht auf Sonntag wird die Zeit eine Stunde zurück gestellt – dann gilt wieder Winterzeit.

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Am Sonntag geht die Sonne im Westen Deutschlands dann schon gegen 17.10 Uhr, im Osten sogar noch eine gute halbe Stunde früher unter. Dabei sollte das Ritual in der Europäischen Union eigentlich Geschichte sein. Doch ein rasches Ende ist nicht in Sicht.

Warum also gibt es die Zeitumstellung noch? Ein Sprecher der EU-Kommission formulierte es jüngst so: «Diese Frage zur saisonalen Zeitumstellung ist auch eine saisonale Frage, die wir zweimal im Jahr jeweils vor der Zeitumstellung erhalten.» Wie schon sechs Monate zuvor, könne er nur wiederholen, was er vor sechs Monaten wiederholt habe: «Der Ball liegt nun im Feld der Mitgliedsstaaten.»

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Befragung der Bürger

2018 befragte die EU-Kommission die Bürger zu dem Thema. 84 Prozent waren in der nicht repräsentativen Konsultation für ein Ende des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit. In Deutschland war die Zustimmung besonders groß. Der ehemalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker verkündete noch im gleichen Jahr im deutschen Frühstücksfernsehen ein Ende der Zeitumstellung: «Die Menschen wollen das, wir machen das», sagte er. Das EU-Parlament stimmte dem daraufhin folgenden Vorschlag der EU-Kommission dann im März 2019 zu und sprach sich dafür aus, die Zeitumstellung 2021 abzuschaffen. Doch es gibt sie noch immer.

Denn es hakt bei den EU-Ländern: Sie müssten klären, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Bislang haben die Regierungen im Rat der EU jedoch keine gemeinsame Position gefunden. Und suchen sie offenbar auch nicht mehr: Derzeit hat Slowenien den Vorsitz der EU-Staaten inne, eine Sprecherin teilte mit, es gebe «nichts Neues» bezüglich der Zeitumstellung. Unter slowenischer Ratspräsidentschaft habe es seit Juli keine Debatte dazu gegeben.

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Fast jeder Dritte mit Problemen

Bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK gaben dieses Jahr 72 Prozent an, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte. Nur 23 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen hielten sie demnach generell für sinnvoll.

Dennoch sind die meisten Befragten davon überzeugt, dass uns der halbjährliche Wechsel noch eine Weile erhalten bleibt. Nur 25 Prozent denken, dass die Zeitumstellung in absehbarer Zeit abgeschafft wird – das sind 8 Prozentpunkte weniger als noch im vergangenen Jahr. 72 Prozent glauben das nicht.

Fast jeder Dritte in Deutschland hatte nach einer Zeitumstellung schon einmal körperliche oder psychische Probleme. Der nun ermittelte Wert ist laut Krankenkasse der höchste der vergangenen zehn Jahre und in dem Zeitraum um acht Prozentpunkte gestiegen. Frauen leiden demnach mit 40 Prozent fast doppelt so häufig unter Gesundheitsproblemen im Zuge der Zeitumstellung wie Männer (23 Prozent).

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Kein Flickenteppich in Europa

Ein Problem ist unter anderem, dass die Gefahr eines Flickenteppichs besteht: Wenn sich die Länder nicht einheitlich auf Sommer- oder Winterzeit einigen, könnte es dazu kommen. Wenn dies nicht gelingt, könnte es etwa zu Problemen bei Fahrplänen und in anderen Bereichen kommen.

Zudem sind die Auswirkungen für EU-Länder an den Rändern der Mitteleuropäischen Zeitzone nicht positiv: Käme die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10.00 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr hell. Die Zeitumstellung zweimal im Jahr dämpft diese Extreme.

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