Suche nach Motiv
Ermittlungen laufen: Auto fährt in Karnevalsumzug
Aktualisiert 26.02.2020 - 17:16 Uhr
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Ein Autofahrer fährt während des Rosenmontagsumzugs im nordhessischen Volkmarsen in die Menge. Zahlreiche Menschen werden verletzt, darunter auch Kinder. Was trieb den Mann an?
Diesen silbergrauen Mercedes hatte der Fahrer offenbar vorsätzlich in den Rosenmontagsumzug gesteuert. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Rund 60 Verletzte – auch Kinder unter den Opfern
Volkmarsen (dpa) – Nach dem Zwischenfall mit Dutzenden Verletzten bei einem Rosenmontagszug in Nordhessen hoffen die Fahnder mehr über das Motiv des mutmaßlichen Täters zu erfahren. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagte der Sprecher der Behörde, Alexander Badle.
- Anzeige -Fahrer wurde festgenommen
Am Montag war ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Dabei wurden rund 60 Menschen verletzt, sieben davon schwer. Nach Angaben des hessischen Innenministers Peter Beuth waren rund ein Drittel davon Kinder. «Wir haben ungefähr 60 Opfer zu beklagen, zum Teil Schwerstverletzte und darunter auch Kinder», sagte der Politiker.
Der Fahrer wurde festgenommen, ist deutscher Staatsbürger, 29 Jahre alt und kommt aus Volkmarsen. Er erlitt Verletzungen und soll einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, sobald sein Gesundheitszustand dies zulasse.
Ein Blutalkoholtest ergab, dass der Fahrer zur Tatzeit nicht betrunken war. Die Auswertung eines Drogentests stehe laut Generalstaatsanwalt Alexander Badle noch aus.
Eine Nachbarin sagte zu RTL: «Ich habe ihn heute wegfahren sehen, er sah aus, als stünde er unter Drogen und sagte, "bald stehe ich in der Zeitung".» Badle sagte am Montagabend, zum jetzigen Zeitpunkt könne er weder dementieren noch bestätigen, das Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen seien.
Unklar blieb zunächst auch, was es mit einer weiteren Festnahme auf sich hatte. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll der zweite Festgenommene hinter dem Auto gefilmt haben. Demnach war aber noch unklar, ob als Schaulustiger oder ob er eingeweiht war.
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Keine Details zum Tathergang bestätigt
Die Zeitung «Hessische/Niedersächsische Allgemeine» berichtete, Zeugen hätten geschildert, dass der Fahrer die Absperrung umgangen habe und dann mit Vollgas auf die Menschenmenge zugerast sei. Die Zeugen hätten den Eindruck gehabt, dass der Fahrer es vor allem auf Kinder abgesehen hatte. Von der Polizei gab es dazu keine Angaben. Die «Hessenschau» berichtete, der Tatverdächtige sei frontal gegen die Laufrichtung in die Menschenmenge gefahren. Die Ermittler machten dazu keine Angaben.
Ein Zeuge berichtete laut «Bild»-Zeitung, erboste Menschen seien am Tatort mit erhobenen Fäusten auf den Fahrer zugelaufen, die Polizei habe ihn schützen müssen. Laut dem Vorsitzenden der Volkmarser Karnevalsgesellschaft, Christian Diste, hatten an dem Umzug 700 Menschen in 27 Gruppen teilgenommen.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Tötungsdelikts
Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat lagen nicht vor. Das Innenministerium schloss einen Anschlag nicht aus. Ein Sprecher der Behörde begründete das am Montag mit der Situation vor Ort.
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Der Fahrer war nach ersten Erkenntnissen den Behörden nicht als Extremist bekannt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Allerdings war der Mann der Polizei nach dpa-Informationen in der Vergangenheit durch Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen.
Falsche Fotos aufgetaucht
Die Polizei warnte vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des Täters. «Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter», schrieb die Polizei Nordhessen am späten Montagabend bei Twitter über ein Foto, das den Angaben zufolge kursierte. «Teilen Sie keine Falschnachrichten!», hieß es.
Am Montagabend sprach CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. «Meine Gedanken & Gebete sind bei den Verletzten des schlimmen Vorfalls in Volkmarsen. Ich wünsche allen Verletzten eine schnelle Genesung», schrieb Kramp-Karrenbauer bei Twitter. «Ich habe Vertrauen darin, dass die Polizei die Hintergründe schnell aufklärt. Mein Dank gilt allen Helfern vor Ort, die im Einsatz sind.»
Frankfurter Fastnachtszug findet trotzdem statt
Unterdessen soll der beliebte Frankfurter Fastnachtszug im Stadtteil Heddernheim («Klaa Paris») am Faschingsdienstag dennoch starten. Der Vorstand habe einstimmig beschlossen, «wir werden Fastnacht feiern», sagte der Vorsitzende der Zuggemeinschaft, Ulrich Fergenbauer, am Montag dem «Hessischen Rundfunk».
Volkmarsen ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg mit rund 6800 Einwohnern. Sie ist rund 30 Kilometer von Kassel entfernt.
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