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Im Kampf gegen die Ausbreitung

Coronavirus: Norditalien wird zur Sperrzone

Stand 10.03.20 - 14:35 Uhr

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Im Kampf gegen das neue Coronavirus schränkt Italien die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Bürgern im Norden drastisch ein. Viele Maßnahmen sind aber noch unklar.

Coronavirus: Norditalien wird zur Sperrzone

Einige Passanten am Hauptbahnhof von Mailand tragen Gesichtsmasken. Foto: Daniele Mascolo/XinHua/dpa

Rund 16 Millionen Menschen betroffen

Rom/Berlin (dpa / 95.5 Charivari) – Das neue Coronavirus stellt Italien vor eine nationale Notlage. Im Norden des Landes soll die Bewegungsfreiheit der Bürger stark eingeschränkt werden. Die Menschen in der wirtschaftsstarken Lombardei und 14 anderen Provinzen dürfen nur noch mit triftigen Gründen aus den Zonen hinaus oder in sie hinein.

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In Norditalien sollen die Sperrungen ab sofort bis zunächst zum 3. April gelten. Unklar ist, wie streng die Abriegelung ist. Derzeit gebe es noch keinen Stopp für Flüge und Züge. Italiens Ministerpräsident Conte sagt, es handle sich bei den Sperrgebieten nicht um «rote Zonen» – aber eine Fahrt müsse einen Grund haben, die Polizei könne Menschen anhalten und nachfragen. «Wir stehen vor einer nationalen Notlage», sagte der Regierungschef. Von den Sperrungen sind neben der Lombardei, dem wirtschaftlichen Herz Italiens, auch Städte wie Venedig, Parma, Modena oder Padua betroffen.

Verbot für Großveranstalungen 

Conte bestätigte überdies weitreichende Verbote, die für das ganze Land gelten. Alle Kinos, Theater, Museen, Sportclubs, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen müssen schließen oder fallen aus.

Italien ist der Staat in Europa mit den meisten bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen. Die Zahl der Infizierten und Toten steigt trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen stetig an. Bis Samstag zählten die Behörden 5883 Menschen mit einer Infektion. 233 Menschen davon sind gestorben. Am stärksten betroffen ist die Lombardei, gefolgt von der Emilia-Romagna und Venetien.

Auswirkungen für Reisende noch unklar

Das Auswärtige Amt in Berlin bemühte sich am Sonntag um Aufklärung, was die neu verhängten Maßnahmen in Italien für deutsche Reisende und Ausreisen aus den betroffenen Provinzen bedeutet. Aus dem Außenministerium hieß, die deutschen Auslandsvertretungen stünden bereit, um Deutsche in den Gebieten «bei Bedarf zu unterstützen». Der Tourimus ist in Italien seit Ausbruch der Krise stark eingebrochen.

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DESK

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