Coronavirus in Bayern
Söder will «kompletten Lockdown»: Wie geht es in Bayern weiter?
Stand 10.12.20 - 10:54 Uhr
0
Die Zahl der Corona-Toten steigt, das Personal in Kliniken und Pflege arbeitet am Anschlag. Bayern und Sachsen als Länder mit hohen Infektionszahlen sind nun mit verschärften Maßnahmen vorgeprescht. Ziehen die anderen Länder nach?
Markus Söder spricht sich für einen «kompletten Lockdown» von Weihnachten bis zum 10. Januar aus. Foto: Peter Kneffel/dpa
 «Kompletten Lockdown» für knapp drei Wochen
Berlin (dpa) – Bayern und Sachsen machen Druck für bundesweit noch schärfere Auflagen, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Für dringend notwendig halten dies auch Ärztevertreter, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern.
- Anzeige -Bund-Länder-Gipfel am Wochenende?
Möglicherweise beraten Bund und Länder noch einmal über ein gemeinsames Vorgehen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte in der ZDF-Sendung «Markus Lanz», dies könne wegen der Termine der Kanzlerin beim EU-Gipfel aber frühestens am Wochenende oder Anfang nächster Woche geschehen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte im ZDF-«heute journal» auf die Frage, ob eine solche Runde am Sonntag zusammenkomme, es gebe viele Gespräche.
Söder: Bessere Zeit für Lockdown gibt es nicht
Söder sprach sich für einen «kompletten Lockdown» von Weihnachten bis zum 10. Januar aus. «Einfach mal alles runterfahren von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen. Wenn alle mitmachen, wäre das super.
Dann hätten wir knapp drei Wochen, in denen wir einfach Kontakte reduzieren können. Eine bessere Zeit als diese Zeit zwischen Weihnachten und 10. Januar wird man im ganzen Jahr nicht mehr finden», sagte der CSU-Chef.
- Anzeige -Sachsen macht Schulen und Geschäfte zu
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer äußerte die Hoffnung, mit den anderen Ländern zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen, verwies aber auf die schon im Freistaat beschlossenen Maßnahmen. «Wir haben uns für unseren sächsischen Weg jetzt entschieden und werden ihn mit aller Konsequenz gehen», sagte Kretschmer.
Im Freistaat sollen von kommendem Montag an Schulen, Kitas, Horte und viele Geschäfte geschlossen werden. Geöffnet bleiben sollen Lebensmittelgeschäfte und Läden für den Grundbedarf. Handel, Schulen und Kitas offenzuhalten – «das wird nicht diese Wirkung bringen», sagte Kretschmer.
Das Bundesland hat sich zum bundesweit größten Hotspot der Pandemie entwickelt. In Bayern, das im Bundesländer-Vergleich ebenfalls überdurchschnittlich hohe Infektionszahlen aufweist, gelten schon seit Mittwoch strengere Regeln wie Ausgangsbeschränkungen, Alkoholverbot in Innenstädten und Ausgangssperren in Hotspots.
- Anzeige -Corona-Zahlen in Deutschland weiter auf Rekordhoch
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist bundesweit weiterhin hoch, die Zahl der Todesfälle hatte am Mittwoch mit 590 einen neuen Höchststand erreicht. In den vergangenen Wochen ist auch die Zahl der Corona-Intensivpatienten deutlich gestiegen.
Auch Deutschen Krankenhausgesellschaft fordert Lockdown
Vor diesem Hintergrund fordert der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den von der Wissenschaftsakademie Leopoldina empfohlenen harten Lockdown. Gaß argumentierte ähnlich wie Söder: «Die große Chance eines harten Lockdowns über drei Wochen ist es, dass die Infizierten nicht mehr mit Gesunden in Kontakt treten. Dann hat das Virus keine Chance, sich zu verbreiten», sagte Gaß der «Passauer Neuen Presse» (Donnerstag).
Als «besorgniserregend hoch» bezeichnete er die hohe Zahl von Corona-Toten. «Es sterben mehr Menschen als normal und wir erleben eine Übersterblichkeit. Das sind verlorene Lebensjahre von vielen Menschen und vor allem von Älteren.»
Medizinisches Personal arbeitet am Anschlag
Auch die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, betonte: «Das ärztliche und pflegerische Personal arbeitet am Anschlag.» Die verschärften Maßnahmen in einigen Regionen seien zweifellos mit Härten verbunden, aber ohne vernünftige Alternative, sagte Johna der «Rheinischen Post» (Donnerstag).
Baden-Württembergs Innenminister und CDU-Bundesvize Thomas Strobl sagte der «Rheinischen Post» (Donnerstag): «Es geht um Menschenleben und es geht um die Gesundheit vieler Menschen». Jeder Tag zähle, fügte er hinzu.
- Anzeige -Doch keine Lockerungen an Weihnachten?
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, verlangte schärfere Corona-Regeln vom ersten Weihnachtsfeiertag an. «Bund und Länder sollten die bisher vereinbarten Lockerungen nach dem 24. Dezember wieder zurücknehmen. Für die Zeit vom 25. Dezember bis 10. Januar brauchen wir härtere Maßnahmen», sagte Landsberg der «Rheinischen Post» (Donnerstag).
Der Einzelhandel solle bis Weihnachten geöffnet bleiben, sagte Landsberg weiter. Schließungen vor den Feiertagen halte er nicht für praktikabel, auch wäre der wirtschaftliche Schaden immens. «Das würde in der Bevölkerung auch nicht auf Akzeptanz stoßen, die wir aber für den Erfolg der Maßnahmen dringend benötigen.»
Sogar Schleswig-Holstein will Lockdown
In Schleswig-Holstein, wo die Infektionszahlen steigen, aber im bundesweiten Vergleich noch niedrig sind, soll der Corona-Kurs ebenfalls verschärft werden. Es sei notwendig, «dass wir spätestens ab Weihnachten in einen harten Lockdown gehen – um die Zeit über den Jahreswechsel zu nutzen, diese gefährliche Entwicklung in Deutschland zu stoppen», sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Mittwochabend in Kiel.
- Anzeige -Jens Spahn macht Hoffnung bei Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, das Land brauche um den Jahreswechsel zwei Wochen, «wo wir insgesamt Kontakte reduzieren, runterfahren, Schulen geschlossen sind, damit wir diesem Virus einfach mal zwei Wochen so gut wie gar keine Chance geben, um auch auf ein anderes Niveau wieder zu kommen.»
Spahn äußerte ferner die Erwartung, dass spätestens im Herbst 2021 ausreichend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung vorhanden ist. Deutschland habe sich 300 Millionen Impfstoffdosen bei verschiedenen Herstellern gesichert. «Die werden jetzt Zug um Zug ausgeliefert und verimpft werden», sagte der Gesundheitsminister.
«Wenn all die Zulassungen kommen über den Zeitraum, in dem wir es erwarten, dann können wir spätestens im dritten Quartal jedem in Deutschland, der geimpft werden will, ein Impfangebot machen.» Mit ersten Impfungen wird spätestens im Januar gerechnet.
Mehr Beiträge und Themen
Es ist eines DER Mega-Konzerte in diesem Jahr: Depeche Mode spielen am 20. Juni 2023 Open Air im Olympiastadion. Mit uns siehst du das Konzert nicht nur for free, mit uns erlebst du die Hammer-Show auch noch auf den spektakulärsten Plätzen im ganzen Stadion: Entweder direkt vor der Bühne oder in der Ehrenloge. Du entscheidest! Hier gibt’s alle Infos.
Nach Vorwürfen von sexuellen Übergriffen wird es bei den Rammstein-Konzerten in München keine Row Zero geben - und keine Aftershowparty.
Die Münchner Feuerwehr hat am Sonntag eine nicht heimische Schlange eingefangen. Sie wurde der Reptilienauffangstation übergeben.
Auf der Fahrbahnteilung der A99 und A8 kam es heute zu einem schweren Unfall. Die Aufräumarbeiten dauern voraussichtlich bis Montagmittag.
Wie bekannt und wie sympathisch sind der Oberbürgermeister und die Bürgermeisterinnen sowie die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen in München? Wie zufrieden sind die Münchner mit der Politik des Oberbürgermeisters und des Rathauses insgesamt
Ab dem 16. Juni 2023 findet endlich wieder das Tollwood-Sommerfestival im Olympiapark statt. Neben Kultur, Bio-Gastro und Kunsthandwerk aus aller Welt können wir uns auch wieder auf absolute Megakonzerte in der Musik-Arena freuen. Mit unserem goldenen Tollwood-Ticket hast du in diesem Jahr die Konzert-Flatrate für die besten und geilsten Konzerte! Hier gibt’s alle Infos.
Ab in den Süden! Alle Infos zu den schönsten und günstigsten Reisezielen in Europa dieses Jahr findest du hier.
Alle wichtigen Infos über den neuen Anbieter «Temu» und die Nutzung der Einkaufsplattform in Deutschland hier.
Jetzt steht die Ursache für das Zugunglück vor gut einem Jahr in Garmisch-Partenkirchen fest. Alle Infos dazu hier.
Am Wochenende kam es in Sauerlach zu einem Mord an einer 19-Jährigen. Die Polizei sucht nach dem Tötungsdelikt nach Zeugen.
Endlich gibt es sie wieder: Erdbeeren! Rund um München gibt es zahlreiche Felder für Selbstpflücker. Alle Standorte im Überblick.
Die Erdbeer-Saison startet endlich wieder! Auch die Beerencafés rund um München haben wieder geöffnet. Hier findest du einen Überblick.
Die Stammstrecke ist zwischen Ostbahnhof und Pasing gesperrt. Züge verkehren aktuell abweichend der Linienführung.
Für eine berauschende Atmosphäre sorgen diese Biergärten, in denen Bier und traditionelle bayrische Speisen auf musikalische Klänge treffen.
Anfang des Jahres wurde ein 76-Jähriger tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei nahm eine Frau fest - sucht aber weiterhin nach Zeugen.
Am Sendlinger Tor müssen 50 Jahre alte Weichen ausgetauscht werden. Wegen der Bauarbeiten fahren zwei U-Bahnlinien mehr als einen Monat nicht. Alle Infos dazu hier.
Kennst du diese fünf außergewöhnlichen Freibäder in München? Wir verraten dir, wo du traumhafte Freibäder findest und wohin du unbedingt einen Ausflug machen solltest. Alle Infos hier.