In Frankreich untersucht
Neue Corona-Variante entdeckt: Müssen wir uns Sorgen machen?
Stand 05.01.22 - 09:18 Uhr
0
In Frankreich taucht eine neue Corona-Variante mit Veränderungen im Spike-Protein auf. Experten erkennen noch keine größere Gefahr – untersuchen die Variante aber weiter.

Eine in Frankreich entdeckte neue Corona-Variante sollte Experten zufolge beobachtet werden – eine große Gefahr können sie bislang aber nicht erkennen. Foto: Michel Spingler/AP/dpa
Wie gefährlich ist die in Frankreich untersuchte Variante?
Berlin (dpa) – Eine in Frankreich entdeckte neue Corona-Variante sollte Experten zufolge beobachtet werden – eine große Gefahr können sie bislang aber nicht erkennen.
«Wir sollten diese wie auch andere Varianten beobachten, aber es besteht kein Grund, speziell über diese Variante besorgt zu sein», sagte Richard Neher, Experte für Virusvarianten an der Uni Basel (Schweiz), der Nachrichtenagentur dpa. Der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding schrieb auf Twitter: «Ich mache mir wegen B.1.640.2 noch keine großen Sorgen. Ich bezweifle, dass sie sich gegen Omikron oder Delta durchsetzt.»
- Anzeige -Neue Variante bei zwölf Patienten in Frankreich
Französische Forscher um Didier Raoult vom Institut IHU Méditerranée Infection hatten die neue Variante bei zwölf Patienten im Südosten Frankreichs nachgewiesen, wie das Team Ende Dezember in einem sogenannten Preprint-Paper schrieb. Der Patient, der in Frankreich wohl zuerst infiziert war, sei von einer Reise aus Kamerun zurückgekommen. Die Studie wurde bislang nicht von Fachleuten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Das Team um Raoult schreibt als Fazit: «Es ist zu früh, um über virologische, epidemiologische oder klinische Eigenschaften der neuen Variante zu spekulieren.» Ihre Daten seien aber ein weiteres Beispiel dafür, wie unvorhersehbar Varianten des Coronavirus auftreten könnten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte «merkur.de»: «Wir wissen noch zu wenig, um etwas Brauchbares sagen zu können.»
- Anzeige -Mutationen im Spike-Protein
B.1.640.2 hat einige Mutationen im sogenannten Spike-Protein, die Experten bereits von der besonders ansteckenden Omikron-Variante kennen, wie Raoult und sein Team schreiben. Das Spike-Protein ist bei der Beurteilung von Varianten von besonderer Bedeutung, weil das Virus damit an menschliche Zellen bindet und auch, weil Impfstoffe auf dieses Protein ausgerichtet sind. Mutationen am Spike-Protein können zu einer schnelleren Ausbreitung des Virus führen. Zudem ist es möglich, dass Impfstoffe ihre Wirkung verlieren.
Allerdings scheine sich B.1.640.2 bislang nicht stark auszubreiten, meint der Basler Experte Neher. Sie sei «damit «eine unter vielen», die sich gegen Omikron und Delta zumindest bislang nicht durchsetzt».
- Anzeige -"Werden sie im Auge behalten"
B.1.640.2 gehört zu einer Art Varianten-Familie, die seit November auf dem Radar der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Darauf verwies WHO-Epidemiologe Abdi Mahamud in Genf. B.1.640 wurde nach WHO-Angaben zuerst im September aus der Demokratischen Republik Kongo gemeldet und im November unter Beobachtung genommen, habe sich seitdem nach den vorliegenden Daten aber nicht erheblich ausgebreitet, sagte Mahamud. «Wir werden sie im Auge behalten.»
Die WHO unterscheidet bei potenziell gefährlichen Corona-Varianten drei Kategorien: (1) besorgniserregende Varianten, (2) Varianten von Interesse und (3) Varianten unter Beobachtung. B.1.640 ist in Kategorie 3, ebenso wie zwei weitere Varianten, Omikron in Kategorie 1. Insgesamt 17 Varianten, die die WHO seit Beginn der Pandemie beobachtet hat, haben sich als kurzlebig oder wenig bedrohlich erwiesen und stehen nicht mehr unter besonderer Beobachtung.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Lust auf Chips? Wer im Münchner Univiertel abends einen salzigen Snack haben möchte, wird selbst in lange geöffneten Kiosken nicht mehr fündig. Warum ist das so?
Bei Stau runter von der Autobahn und stattdessen über die Dörfer? Das wird entlang der A8 im Landkreis Rosenheim künftig nichts mehr. Die Oberbayern nehmen eine bundesweite Vorreiterrolle ein.
Am Riemer See kam es am Mittwochmorgen zu einem skurrilen Unfall: Ein Auto landete im See. Der Fahrer konnte gerettet werden.
Im Sommer kann das Auto zur tödlichen Falle werden - bereits wenige Minuten im verschlossenen Auto können lebensgefährlich werden.
Drei Brüder leiten die Kultkneipe „Schau ma moi“ in Giesing und erfüllen sich jetzt einen großen Traum: sie brauen ihr eigenes Helles.
Das Stuttgarter Haus der Geschichte lädt im Rahmen einer aktuellen Ausstellung zum nackten Museumsbesuch ein. An zwei Abenden sind die Besucher bis auf ihre Schuhe komplett unbekleidet.
Im August sind die spektakulären Perseiden-Sternschnuppen am Himmel zu sehen. Du willst dieses Ereignis nicht verpassen? Alle wichtigen Infos und Tipps zum Sternegucken in München findest du hier.
Entdecke, wie du dich an heißen Sommertagen in München optimal abkühlen kannst! Mit diesen einfachen Tipps und Tricks genießt du die Hitze, während du gut hydriert und geschützt bleibst.
Wie voll ist die nächste S-Bahn und in welchem Abteil habe ich am meisten Platz? Das soll das neue Projekt „Lightgate“ durch Messgeräte an den Gleisen bald feststellen können.
Diesen Samstag startet das diesjährige Dachauer Volksfest und wird für zehn Tage den Volksfestplatz inmitten der Dachauer Innenstadt zieren. Was dort geboten wird, erfahrt Ihr hier.
DESK
Die Lohnfortzahlung bei Krankheit kostet Unternehmen Milliarden. Jetzt fordert das IW Köln Kürzungen – Gewerkschaften schlagen Alarm. Was droht Beschäftigten?
Ab September gibt's vergünstigte Taxi-Gutscheine für bedürftige Frauen in München. Wo sie gelten, wie sie eingesetzt werden können und wo Ihr sie abholt.
Ab sofort könnt Ihr bei allen großen Festzelten auf dem Oktoberfest 2025 Tische reservieren. Wie Ihr am besten an Tische kommt, erfahrt Ihr hier.
Ab Freitag dürfen Kioske im Uni-Viertel wieder Flaschenbier nach 22 Uhr verkaufen. Die Stadt München hofft auf mehr Rücksicht und ein friedliches Miteinander.
Schock in Ismaning: Jugendlicher findet Handgranate in der Isar. Polizei sucht dringend Zeugen. Hinweise an das Bayerische Landeskriminalamt.
Der Himmel über München hält bis zum Jahresende noch Einiges bereit. Die genauen Termine und was Ihr sehen könnt, erfahrt Ihr hier.
Geht es nach neun bayerischen Kommunen, gibt es bald eine Vielzahl neuer Autokennzeichen. Die Rathauschefs sehen darin eine Stärkung der lokalen Identität. Was Bayerns Verkehrsminister dazu sagt.