Coronavirus in Bayern
Krankenhaus-Ampel schon bald rot? Bayernweit mehr als 90 Prozent der Intensivbetten belegt
Stand 04.11.21 - 11:44 Uhr
0
Wegen der rasant steigenden Zahl von Covid-Intensivpatienten scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Krankenhaus-Ampel der Staatsregierung auf «rot» schaltet. Verschärfte Hygiene- und Zutrittsregeln von Arbeitsplatz bis Restaurant sind absehbar.
© Foto: shutterstock
Bayern verschärft Regeln für Krankenhaus-Ampel
Berlin/München (dpa/lby) – Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser sind nach rasch steigenden Corona-Infektionszahlen nun landesweit über 90 Prozent der Betten belegt.
- Anzeige -Kurz vor der bevorstehenden Verschärfung der Corona-Regeln an diesem Wochenende lagen laut Divi-Intensivregister am Donnerstagmorgen bereits 516 Covid-Patienten auf den bayerischen Intensivstationen – nahezu doppelt so viele wie vor zwei Wochen und gut 60 mehr als noch am Dienstag. Landesweit waren demnach nur noch 119 «covid-spezifische Intensivbetten» frei – das sind Betten, die mit Beatmungsgeräten für die Schwerkranken ausgestattet sind.
Gesundheitsminister-Treffen am Nachmittag
Am Nachmittag wollten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Lindau am Bodensee über die Entwicklung diskutieren. Ein Thema der Gespräche ist die mögliche Einführung einer Testpflicht in Pflegeheimen. Für die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist die Lage in den Kliniken vor allem deshalb besorgniserregend, weil es zu schweren Verläufen der Erkrankung erst einige Zeit nach der Infektion kommt. Ein rascher Anstieg der Infektionszahlen erreicht die Intensivstationen daher nach einer in den Krankenhäusern üblichen Faustformel mit etwa zwei Wochen Verzögerung. Der Großteil der Intensivpatienten sind nach wie vor Ungeimpfte.
Laut Intensivregister meldet die Mehrheit der bayerischen Krankenhäuser bereits Einschränkungen des regulären Betriebs auf den Intensivstationen. Zusätzlich zu schaffen macht den Kliniken der Personalmangel. Da die Infektionszahlen schnell steigen, ist für die nächsten Wochen auch ein weiterer Anstieg der Intensivpatientenzahlen zu erwarten.
Rekord-Inzidenz im Landkreis Miesbach
Bundesweiter Ansteckungs-Brennpunkt ist derzeit das südliche Oberbayern. Im Landkreis Miesbach stieg die 7-Tage-Inzidenz auf einen neuen deutschlandweiten Höchstwert von 715,7 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Fünf bayerische Landkreise haben mittlerweile eine Inzidenz von 500 überschritten, der landesweite Schnitt liegt mit 234,8 weit über dem Bundesdurchschnitt von 154,5. Dementsprechend ist auch die Zahl der Corona-Todesopfer in Bayern sehr hoch: Das Robert Koch-Institut meldete 38 neue Todesfälle im Freistaat.
Als ein Grund der Entwicklung gilt in den Krankenhäusern die unterdurchschnittliche Impfquote in Bayern. Laut Impfdashboard des Bundes sind 66,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, das ist die niedrigste Quote in den alten Bundesländern. In Norddeutschland liegen die Quoten bei über 70, in Bremen über 80 Prozent. Dort ist auch die Lage in den Krankenhäusern derzeit weniger kritisch.
- Anzeige -Neue Regeln für Bayern beschlossen
++Hier nachlesen: Corona-Maßnahmen in Bayern verschärft – Das gilt jetzt +++
Die Staatsregierung hatte am Mittwoch wegen des raschen Anstiegs der Infektionszahlen eine Verschärfung der Hygienevorschriften beschlossen: Unter anderem müssen ab 8. November Schülerinnen und Schüler wieder Masken in den Schulgebäuden tragen.
Die sogenannte Krankenhaus-Ampel der Staatsregierung steht landesweit derzeit nach wie vor auf grün, in einigen Regionen jedoch bereits auf rot. Sobald die bayernweite Zahl der Intensivpatienten 600 überschreitet, soll im ganzen Freistaat die Stufe «rot» gelten. Das wird mit neuerlichen Verschärfungen der Zutritts- und Testregeln von Arbeitsplatz bis Gastronomie einhergehen.
Springt die Ampel auf Rot, soll unter anderem die 3G-Regel am Arbeitsplatz gelten. Zutritt zur eigenen Firma sollen dann nur noch geimpfte, genesene oder getestete Mitarbeiter haben.
Mehr Beiträge und Themen
Die Christkindlmarkt-Saison in München Stadt und Land läuft. Auf welche du dich freuen kannst, zeigen wir dir hier.
Ein ungewöhnlich starker Wintereinbruch beschert Bayern Schnee, Eis und Verkehrschaos. Am Sonntag entspannt sich die Lage schrittweise: Flugzeuge heben in München wieder ab, erste Züge rollen an. Viele Sonntagsausflügler genießen die schönen, sonnigen Seiten des Winters.
Jetzt wurde die Deutsche Gruppe für die EM 2024 ausgelost.
Fahrgäste müssen in Zügen übernachten, der Flugbetrieb am Münchner Flughafen ist vorübergehend eingestellt, Bahnstrecken sind gesperrt: Im Süden Bayerns sorgt starker Schneefall für Chaos.
Frost und Schneefall in weiten Teilen Bayerns haben zu Chaos, nicht nur auf den Straßen geführt. Und der Wetterdienst warnt: Vor allem den Süden erwartet am Wochenende eine große Menge Neuschnee.
Der bekannte Sportartikelhändler SportScheck hat am Donnerstag einen Insolvenzantrag gestellt. Wie geht es mit den Filialen und dem Online-Shop nun weiter?
Mit geschliffenen Kufen übers Eis: Wir zeigen dir die schönsten Eislaufbahnen in und um München.
Das Olympiastadion wird von 2025 bis 2027 saniert. In der Zeit sollen auch Konzerte stattfinden - diese werden dafür in die Allianz Arena ausweichen.
Die Weihnachtsklassiker im Fernsehen gehören für Viele zur Weihnachtszeit, wie der Baum oder die Geschenke. Wir haben für dich eine Übersicht zusammengestellt, wann und wo die Filme im TV laufen.
Weihnachten rückt immer näher. Damit Geschenke für deine Liebsten rechtzeitig ankommen, solltest du ein paar Deadlines beachten.
An Bayerns Schulen soll das Gendern verboten werden. So will es der Ministerpräsident. In der gerne zitierten Schulfamilie kommt Söders Vorstoß alles andere als gut an.
Schockierende Videos sind aus der Hundestagesstätte Isarpfoten e.V. aufgetaucht: Ein oder mehrere Mitarbeitende werden dabei gezeigt, wie sie Hunde quälen.
Wegen des heftigen Schneefalls am Wochenende und den anhaltend schlechten Straßenverhältnissen, fällt an einigen Orten in Bayern die Schule aus. Hier gibt's die aktuelle Übersicht.
Die Schneemassen haben München weiterhin im Griff - und das merkt man auch im Nahverkehr. Auswirkungen gibt es zum Teil noch bei der Regionalverkehr mit Zügen und den Trambahnen.
Albtraum Flughafen: Nach den kräftigen Schneefällen des Wochenendes ist der Flugverkehr in München nach wie vor stark eingeschränkt. Hunderte Passagiere stecken fest. Auch für Dienstag ist keine Normalisierung in Sicht.
Schnee und Eis sorgen in Süddeutschland weiter für Verkehrsprobleme. Vielerorts fahren im Süden Bayerns auch zwei Tage nach den massiven Schneefällen noch keine Züge; Flüge fallen aus - eine komplette Rückkehr zum «Normal» wird noch dauern.
95.5 Charivari schickt dich auf Münchens größte Silvesterparty: SOMNIA im Zenith. Wir laden dich und deine Freunde auf eine legendäre Silvesternacht ein, hier gibt’s alle Infos!