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Coronavirus in Deutschland

Experten empfehlen Maske auch im Klassenzimmer

Stand 05.08.20 - 15:05 Uhr

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Hamburg startet nach Mecklenburg-Vorpommern als zweites Bundesland ins neue Schuljahr. Nächste Woche folgen weitere Länder. Diskutiert wird weiter, wie ein halbwegs normaler Schulbetrieb in Corona-Zeiten aufrechterhalten werden kann.

Experten empfehlen Maske auch im Klassenzimmer

Schüler und Schülerinnen eines Gymnasiums tragen Mundschutze. Foto: Sven Hoppe/dpa

Schulstart nach den Sommerferien

Halle/Berlin (dpa) – Wissenschaftler und medizinische Fachgesellschaften haben zum Start ins neue Schuljahr in mehreren Bundesländern vor erneuten Schulschließungen gewarnt und empfehlen zumindest für ältere Kinder in Schulen das Tragen einer Maske – auch im Unterricht.

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Eine Umfrage unter Eltern bestätigte zugleich, dass der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate durch das Lernen zu Hause kaum kompensiert werden konnte.

Maske im Unterricht ab der 5. Klasse

«Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht», heißt es gleich im ersten Satz einer Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle. Dass Schulen oder Kitas ganz geschlossen werden, müsse möglichst verhindert werden.

In dem Papier, an dem unter anderem der Charité-Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, mitgearbeitet haben, wird empfohlen, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen wird, wenn nicht ausreichend Abstand möglich ist. Die Wissenschaftler sprechen sich zudem dafür aus, «überall, wo dies umsetzbar ist», kleine feste Kontaktgruppen einzurichten.

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Nordrhein-Westfalen hat als bisher einziges Bundesland eine Maskenpflicht auch im Unterricht angekündigt. Im bevölkerungsreichsten Land beginnt das neue Schuljahr am kommenden Mittwoch. In anderen Ländern ist eine Maskenpflicht zwar im Schulgebäude, nicht aber im Unterricht geplant.

Hände waschen, aber keine Händedesinfektion 

Ähnliche Empfehlungen wie von der Leopoldina kommen von mehreren medizinischen Fachgesellschaften. «Das übergeordnete Ziel besteht darin, Kindern und Jugendlichen in Zukunft den Besuch von Kitas und Schulen zu ermöglichen und eine völlige Lockdown-Situation zu vermeiden», heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, an der unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) beteiligt waren.

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Zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs empfehlen die Mediziner für Kinder über zehn Jahren das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule, bei stärkerem Infektionsgeschehen aber auch für kleinere Kinder. Im Unterricht am Platz müsste die Maske den Empfehlungen zufolge allerdings nicht getragen werden. Empfohlen werden zudem regelmäßiges Händewaschen mit Seife, aber keine Händedesinfektion und regelmäßiges Lüften.

Studie stützt Rückkehr zum Schulbetrieb 

Lehrerverbände, Elternvertreter und Bildungsgewerkschaften hatten zuletzt Zweifel geäußert, ob die Rückkehr in einen halbwegs normalen Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen gelingt. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig verteidigte das Vorhaben: «Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf Bildung, dieses lässt sich am besten in der Schule verwirklichen», sagte die SPD-Politikerin laut einer KMK-Mitteilung am Mittwoch.

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Wie eine bundesweite Befragung von mehr als 1000 Eltern des Münchner ifo-Instituts zeigt, konnte der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate nicht annähernd durch sogenanntes Homeschooling aufgefangen werden. Die Zeit, in der sich Kinder täglich mit Schule und Lernen beschäftigten, hat sich demnach während der coronabedingten Schulschließungen in etwa halbiert. Kinder und Jugendliche verbrachten dafür mehr Zeit mit Fernsehen, Computerspielen und sozialen Medien. In der Schule müsse es nun darum gehen, den aktuellen Lernstand zu erfassen und Lernrückstände schrittweise in der angemessenen Zeit aufzuholen, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann.

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