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Im Kampf gegen die Pandemie

Bayern kündigt Corona-Tests für alle an

Stand 30.06.20 - 13:51 Uhr

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Im Kampf gegen die Corona-Pandemie richtet sich der Blick zurzeit vor allem auf die sogenannten Hotspots. Doch wie weit hat sich das Virus unbemerkt schon in der Allgemeinbevölkerung ausgebreitet? Bayern macht den Bürgern nun ein ungewöhnliches Angebot.

Bayern kündigt Corona-Tests für alle an

Foto: pixabay

Gesundheitsministerium kündigt Corona-Testoffensive für Bayern an

München/Gütersloh (dpa) – Bayern will als erstes Bundesland Corona-Tests für jedermann einführen – unabhängig davon, ob er Symptome hat oder einem besonderen Risiko ausgesetzt ist.

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Alle Bürger in Bayern sollen sich testen lassen können

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kündigte eine "Corona-Testoffensive"  an. "Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen." Die Kosten will der Freistaat übernehmen, soweit sie nicht etwa von der Krankenkasse getragen werden.

Bayern ist aber das erste Bundesland, das Tests für alle vorsieht. "Ein Eckpunkt unseres Bayerischen Testkonzepts ist, dass alle Personen, die auf eine Infektion auf SARS-CoV-2 getestet werden wollen, Gewissheit darüber erhalten sollen, ob sie sich infiziert haben", betonte Huml. Es sei "ein ergänzendes Angebot, das vollständig aus staatlichen Mitteln getragen wird", sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Den Ärzten steht es demnach aber frei, die Leistung anzubieten.

Umfangreiches Testen stößt nicht nur auf positiven Anklang

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) regierte zurückhaltend. "Umfangreiches Testen ist sinnvoll, insbesondere um regionale Ausbrüche schnell einzudämmen. Dazu haben wir das Testkonzept des Bundes bereits vor Wochen angepasst", sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zusätzliche Testangebote durch die Länder könnten das ergänzen. "Allerdings ist ein Test immer nur eine Momentaufnahme. Er darf nicht in falscher Sicherheit wiegen."

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Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine zielgenaue Strategie. Grundsätzlich sei das Vorgehen Bayerns richtig. "Allerdings müssen wir dafür sorgen, dass die richtigen Leute getestet und die Tests selbst billiger werden", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Im Herbst seien Massentests nötig. "Neue Studien deuten daraufhin, dass es stärker auf die Häufigkeit der Tests ankommt, in welchen Abständen ich Risikopersonen regelmäßig teste."

Corona-Tests in bestimmten Bereichen bereits ohne Krankheitsanzeichen möglich

Generell sind in Deutschland inzwischen Corona-Tests in vielen Fällen auch ohne akute Krankheitsanzeichen möglich – besonders in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas. Spahn hatte vor knapp drei Wochen eine Verordnung verkündet, die dafür eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten festlegt. Bis dahin gab es Tests auf Kassenkosten in der Regel nur bei Infektionsverdacht – also wenn man Symptome wie Fieber, Husten, Halsschmerzen oder Geruchs- und Geschmacksstörungen hatte.

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