Vorfall beim Deutschland-Spiel
Polizei München ermittelt gegen EM-Gleitschirmflieger
Stand 22.06.21 - 10:31 Uhr
0
Ein Greenpeace-Aktivist ist am Dienstag kurz vor Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Frankreich mitten im Stadion gelandet. Nun ermittelt die Polizei München.
Foto: Christian Charisius/dpa
München (dpa) – Nach der missglückten Protestaktion vor dem EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich ermittelt die Polizei wegen verschiedener Delikte nach dem Strafgesetzbuch – u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruch sowie Gefährdung des Luftverkehrs.
- Anzeige -Die Aktion hatte kurz vor dem Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Frankreich für einen Schockmoment bei den Zuschauern im Stadion und vor den Fernsehern gesorgt: Der Motorschirm-Flieger war über der Münchner Arena ins Taumeln geraten und Zuschauern gefährlich nahe gekommen, bevor er unsanft auf dem Rasen landete.
Pilot festgenommen – Flieger sichergestellt
Ein 38 Jahre alter Mann mit Wohnsitz in Pforzheim (Baden-Württemberg) war am Vorabend kurz vor dem Anpfiff des Fußballspiels mit einem Motorschirm auf dem Platz in der Münchner EM-Arena gelandet und hatte im Landeanflug zwei Männer verletzt, die ins Krankenhaus kamen. Der Pilot wurde festgenommen, sein Flieger sichergestellt.
«Das Polizeipräsidium München betont, dass es keinerlei Verständnis für solche unverantwortlichen Aktionen gibt, bei denen eine erhebliche Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen wird», hieß es in der Mitteilung der Polizei. Auch von anderen Seiten hagelte es Kritik an der missglückten Aktion der Umweltorganisation Greenpeace, die als Protest gegen den Sponsor Volkswagen geplant war.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte Konsequenzen an. «Das wird genau behandelt, das sind klare Verstöße», sagte er dem Bayerischen Rundfunk. «Das ist kein Kavaliersdelikt.»
Die Europäische Fußball-Union UEFA sprach von einer «rücksichtslosen und gefährlichen Aktion», die schwerwiegende Folgen für viele Menschen hätte haben können. Auch der Deutsche Fußball-Bund verurteilte den Protest.
- Anzeige -Greenpeace-Aufschrift auf Gleitschirm verhinderte Schlimmeres
Für die Zeit der EM ist über der Allianz-Arena ein totales Flugverbot erlassen worden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (64, CSU) geht davon aus, dass Greenpeace das auch gewusst hat, sagte er gegenüber der BILD.
„Man hat aufgrund der Beschriftung ‚Greenpeace‘ davon abgesehen, dass Scharfschützen hier eingegriffen haben. Wenn die Polizei zu einer anderen Einschätzung gekommen wäre, dass es sich um einen Terror-Anschlag handeln könnte, dann hätte der Flieger die Aktion möglicherweise mit seinem Leben bezahlen müssen“, so Herrmann.
Die Münchner Polizei hat sich für den Einsatz rund um die Euro 2020 auf verschiedene Störszenarien auch im Luftraum vorbereitet und kann entsprechend reagieren, um die Gefahren schnell abwehren zu können. Jedoch hat die Polizei hier nur sehr wenig Zeit, um die Art der Störung bewerten zu können und zu entscheiden, welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden. In diesem Zusammenhang kann im Nachhinein festgehalten werden, dass sich der 38-Jährige bei seiner Aktion einem hohen Risiko ausgesetzt hat. Darüber hinaus stellte die Aktion ein unkalkulierbares Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte dar. Dieser Vorfall wird noch mal zum Anlass genommen, das Einsatzkonzept zu überprüfen, ob es ggf. angepasst werden muss.
- Anzeige -Pilot hätte eigentlich einen Ball abwerfen sollen
Eigentlich hätte laut Greenpeace alles ganz anders ablaufen sollen. Die Umweltorganisation forderte bei Twitter von Volkswagen, keine klimaschädlichen Diesel- und Benzinautos mehr zu verkaufen. Dazu sollte der Pilot vor Spielbeginn einen großen gelben Ball in die Arena sinken lassen. Dabei geriet er in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln, so dass er ins Stadion herabsank.
Ein Sprecher räumte noch während des laufenden Spiels ein, dass die Aktion missglückt sei – und entschuldigte sich. «Das tut uns wahnsinnig leid», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auf dem Twitteraccount von Greenpeace hieß es: «Dieser Protest hatte nie die Absicht das Spiel zu stören oder Menschen zu verletzten.» Greenpeace-Aktionen seien immer friedlich und gewaltfrei.
So geht es den Verletzten
Bei den zwei verletzten Personen handelt es sich um einen 42-jährigen Ukrainer, der zur stationären Behandlung in einem Münchner Krankenhaus aufgenommen wurde und im Laufe des Mittwochs das Krankenhaus wieder verließ. Die andere verletzte Person war ein 36-jähriger Franzose, der nach einer ambulanten Behandlung in einem Münchner Krankenhaus dieses danach wieder verlassen konnte.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Ab dem 18. Oktober kommt es wegen umfangreicher Gleisarbeiten zu Einschränkungen. Es gibt Ersatzverkehr mit Bussen. Alles, was du wissen musst, erfährst du hier!
München testet an der Kreuzung Landwehr- und Goethestraße eine "Rundum-Grün-Schaltung", die speziell für Fußgänger*innen gedacht ist. Alle Infos zu diesem Pilotprojekt und wie es für mehr Sicherheit sorgt, findest du hier!
Schon wieder keine S-Bahn auf der Stammstrecke! Wegen Bauarbeiten an dem neuen elektronischen Stellenwerk am Ostbahnhof, an den Gleisen, Weichen und Bahnhöfen kommt es vom 11. bis 14. Oktober wieder zu Stillstand an der Stammstrecke.
Dieses Wochenende findet der München Marathon statt. Es werden neue Rekordzahlen erwartet - Straßen werden abgesperrt und Busse umgeleitet.
Im diesjährigen Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds sind wieder einige bayerische Fälle gelistet. Mit dabei sind Baumaßnahmen, bei denen Kosten aus dem Ruder gelaufen sind, aber auch kuriose Projekte.
Bei der «Fat Bear»-Wahl in Alaska kommt es auf die Rundungen der Meister im Lachsfressen an. Hatte Braunbärin Grazer gegen die massigen Männchen Chunk und 747 mit dem Spitznamen Jumbo Jet eine Chance?
Die Polizei erfasst einen Tempoverstoß auf der Autobahn, erst bei der Fotoauswertung fällt das ungewöhnliche Outfit des Fahrers oder der Fahrerin auf. Die Polizei findet es aber nicht zum Lachen.
B steht für Berlin, HH für Hamburg - und BEN? Künftig vielleicht für Bensheim. Das sieht eine Initiative vor, die für 320 mittelgroße Städte eigene Kennungen vorschlägt. Ist das realistisch?
Völlig überraschend tritt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zurück. Damit tauschen zwei der drei Ampelparteien ihre Führungsriege aus.
Diesn Wiesn 2024 geht zu Ende: Festleitung und Behörden sind zufrieden und sprechen von einem friedlichen und entspannten Oktoberfest.
DESK
Die Stars waren aus Großbritannien, viele Besucher auch. Die Münchner Konzerte der Band Coldplay und der Sängerin Adele zogen im August eine Art internationaler Reisewelle nach sich.
Ärger über Werbung bei Amazon Prime? Jetzt gibt es die Chance, dein Geld zurückzubekommen! Schließe dich der Sammelklage an und fordere eine Erstattung für ungewollte Werbung. Alle Infos, wie du dabei sein kannst, findest du hier!
Culcha Candela live in München – 95.5 Charivari präsentiert die 'Monsta Tour 2025'! Erlebe die Berliner Kultband am 19. März 2025 im Zenith und sichere dir Tickets für eine unvergessliche Party mit Hits wie 'Monsta' und 'Hamma!'. Jetzt Tickets gewinnen!
Sichere dir den Münchner Ferienpass 2024/2025 und erlebe ein Jahr voller Spaß und Abenteuer! Mit tollen Ferienangeboten, kostenfreien Schwimmbadbesuchen und gratis MVV-Nutzung in den Sommerferien – perfekt für alle Kinder und Jugendlichen von 6 bis 17 Jahren. Jetzt online oder vor Ort erhältlich!
Ab Dezember gibt es bei der Bahn einige Preisänderungen. Nutze die Chance und buche bis 14. Dezember noch zu den alten Preisen!
Kürbisse gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Eine große Auswahl des schmackhaften Herbstgemüses findest du zum Beispiel auf Kürbishöfen rund um München. Wir haben den Überblick für dich!
Hast du schon mal was richtig Cooles bei einer Versteigerung ergattert? Am 23. Oktober hast du wieder die Chance! Die MVG versteigert jede Menge Fundsachen, die in U-Bahn, Tram und Bus liegengeblieben sind.