Landgericht München
Mutter und Tochter aus München verschwunden: Mordprozess gestartet
Stand 19.10.20 - 11:57 Uhr
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Vor mehr als einem Jahr verschwinden eine Mutter und ihre Tochter in München spurlos aus ihrer Wohnung. Jetzt startet der Prozess gegen den Mann, den Ermittler für das Verschwinden verantwortlich machen. Es ist ein Mordprozess ohne Leiche.
Der Angeklagte beim Prozessauftakt im Landgericht München I. Foto: Britta Schultejans/dpa
Mordprozess ohne Leiche
München (dpa) – Am Landgericht München I hat ein Mordprozess um das spurlose Verschwinden einer Frau und ihrer Tochter vor mehr als einem Jahr begonnen. Die Staatsanwaltschaft macht den Ehemann der Frau und den Stiefvater des damals 16 Jahre alten Mädchens für das Verschwinden der beiden verantwortlich.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Deutsch-Russe zuerst im Streit seine Frau tötete und danach die Tochter ermordete, um die Tat zu verschleiern. Er ist wegen Totschlags und Mordes angeklagt.
Angeblich wollten die beiden Frauen zuletzt ins Pep Neuperlach
Von der damals 41 Jahre alten Frau und ihrer Tochter fehlt seit dem 13. Juli 2019 jede Spur. Der Ehemann und Stiefvater hatte die beiden Frauen zunächst als vermisst gemeldet. Seinen Angaben zufolge sollen sie gemeinsam ihre Wohnung im Münchner Stadtteil Ramersdorf-Perlach verlassen haben, um in einem nahe gelegenen Einkaufszentrum shoppen zu gehen.
Seit diesem Tag wurden sie nicht mehr gesehen, sie meldeten sich auch nicht bei Freunden und Angehörigen. Ihre Handys waren ausgeschaltet.
Mehrfach wurde der Truderinger Forst nach Leichen durchsucht
Kurze Zeit später geriet der heute 45-Jährige unter Verdacht, seine Frau und seine Stieftochter umgebracht zu haben. Die Polizei durchsuchte den Truderinger Forst nach Leichen. Auch Polizeitaucher waren im Einsatz und suchten in einem Baggersee.
Ein mit einer Wärmebildkamera ausgerüsteter Polizeihubschrauber beteiligte sich ebenfalls an der Aktion – ohne Erfolg. Die Leichen der beiden wurden bis heute nicht gefunden. Bei den Suchaktionen entdeckten Polizisten aber eine Fußmatte und einen Teppich mit Blutspuren.
Das Landgericht München I hat 27 Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte dann Anfang März 2021 fallen.
- Anzeige -Angeklagter bestreitet Vorwürfe im Prozess
Der angeklagte Stiefvater hat am Montag alle Vorwürfe bestritten. «Das, was mir vorgeworfen wird, dazu habe ich überhaupt keinen Bezug», sagte der 45 Jahre alte Deutsch-Russe zum Prozessauftakt am Landgericht München I. «Außerdem gehe ich davon aus, dass die Mädchen immer noch leben – zumindest meine Frau.»
Die Gründe für seine Annahme wollte er nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit darlegen, weil «sonst eine Bedrohung für die beiden Frauen» entstehen könne. Das Gericht lehnte das ab. Für den Ausschluss der Öffentlichkeit gebe es keine Grundlage.
- Anzeige -Angeklagter berichtet von angeblichem Streit zwischen den Frauen
Bei mehreren Suchaktionen – unter anderem in einem Waldstück – entdeckten Polizisten eine Fußmatte und einen Teppich mit Blutspuren. Die Blutspuren sind nach Angaben des Angeklagten darauf zurückzuführen, dass Mutter und Tochter am Tag ihres Verschwindens so heftig stritten, dass sie sich gegenseitig blutige Wunden zugefügt hätten.
Bei der Polizei hatte er noch angegeben, die Stimmung zwischen den beiden Frauen sei vor ihrem Verschwinden gut und sie auf dem Weg zum Shoppen gewesen.
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