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In den letzten Tagen wurde das Vogelgrippe-Virus in Teilen Deutschlands entdeckt

Die Vogelgrippe in Bayern

Stand 22.12.16 - 15:07 Uhr

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Nach der schweren Vogelgrippe-Phase vor 10 Jahren, ist das Thema wieder aktuell. Kann sich der Mensch oder das Haustier mit dem Virus anstecken?

Die Vogelgrippe in Bayern

In den letzten Tagen wurden mehrere tote Vögle um den Chiemsee, Ammersee, Bodensee und in Schleswig-Holstein gefunden. 

Woher kommt der Vogelgrippevirus?

Zugvögel aus Russland, die während der kalten Jahreszeit nach Mitteleuropa ziehen, können vermutlich den Erreger mit sich gebracht haben. Der Virus ist im Sommer 2016 bei Wildvögeln in Zentralrussland, Sibirien und der Mongolei gefunden worden.

Wie können sich Vögel anstecken?

Wildlebende Wasservögel sind ein natürliches Reservoir für Influenza-Erreger. Die klassische Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, wird durch die Viren mit der Kennung H5 und H7 ausgelöst. Im aktuellen Fall ist allerdings ein anderer Virus unterwegs. Es ist der H5N8 Virus, welcher ein sehr krankmachender Virus ist. Tragen Wasservögel diesen Virus in sich, sterben sie bereits nach kurzer Zeit.

Infizierte Tiere werden nicht behandelt, sondern getötet. Damit möchte man verhindern, dass selbst nach einer Heilung der Virus weiter verschleppt wird und andere Bestände gefährdet werden.

Wie schnell verbreitet sich der Virus?

Wie schnell sich der Virus verbreitet, kann man schlecht sagen. In den letzten Tagen wurden einige Fälle in Bayern festgestellt und einige in Schleswig-Holstein. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) möchte in den kommenden Tagen strenge Sicherheitsmaßnahmen für Betriebe erlassen, um ein schnelles Verbreiten des Virus zu verhindern.
Im Landkreis Rosenheim wurde bereits eine Stallpflicht für Geflügel verordnet, nachdem 18 tote Vögel rund um den Chiemsee gefunden wurden.

Ist der Virus gefährlich für Menschen?

Der Vogelgrippe-Virus H5N8 ist unbedenklich für den Menschen. Eier und Geflügel können weiterhin ohne Einschränkungen gekauft werden.
Dennoch rät das Bundesinstitut für Risikobewertung dazu, grundsätzliche Hygieneregeln im Umgang mit und bei der Zubereitung von rohem Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten zu beachten:

  • Rohe Geflügelprodukte und andere Lebensmittel getrennt lagen und zubereiten, insbesondere die Lebensmittel nicht noch einmal erhitzt werden
  • Gerätschaften und Oberflächen, die mit rohen Geflügelprodukten in Berührung gekommen sind, gründlich mit warmen Wasser und Spülmittelzusatz reinigen
  • Verpackungsmaterialien, Auftauwasser u.ä. sofort entsorgen
  • Hände mit warmen Wasser und Seife waschen
  • Geflügelspeisen gründlich durchgaren. Das bedeutet, dass für mindestens zwei Minuten eine Kerntemperatur von 70 Grad Celsius erreicht werden muss
  • Eier sollten vor dem Verzehr gekocht werden, bis Eiweiß und Eigeld fest sind, d.h. je nach Größe für mindestens sechs Minuten.

Ist der Virus gefährlich für andere Tiere?

Dass sich Katzen, Hunde, Füchse oder andere aasfressende Säuger mit dem Virus anstecken, ist sehr unwahrscheinlich. Dies hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt. Entsprechende Versuche laufen aber noch. In Hochsicherheitslaboren des FLI werden derzeit noch Versuche gemacht, ob der Erreger prinzipiell in der Lage ist, auf andere Tiere überzugehen. Bei diesen Versuchen sollen Schweine, Mäuse und Frettchen künstlich infiziert werden.
Bei industrieller Tiernahrung gibt es aber Entwarnung: Die Herstellung der Tiernahrung schließt eine mögliche Belastung des Futters mit diesem Erreger aus. Selbst hergestelltes Futter sollte aber über 70 Grad erhitzt werden, um Influenzaviren abzutöten.

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