Rheinland-Pfalz
Tatverdächtige nach Schüssen auf Polizei festgenommen
Stand 31.01.22 - 18:03 Uhr
0
In Rheinland-Pfalz eskaliert in der Nacht eine Verkehrskontrolle - eine 24-jährige Polizistin und ihr 29 Jahre alter Kollege sterben. Die Polizei konnte jetzt zwei Tatverdächtige festnehmen.
Die Straße in der Nähe des Ortes Mayweilerhof ist rund einen Kilometer vom Tatort entfernt gesperrt worden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Update: Zwei mutmaßliche Täter wurden gefasst
Update 17:57 Uhr: – Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Pfalz ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Bei ihm handele es sich um den gesuchten Mann, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
- Anzeige -Wie die Polizei Medienberichten zufolge mitteilte, wurde ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen. Es handelt sich um einen 32 Jahre alten Mann. Die Fahndungsmaßnahmen laufen derzeit noch weiter, weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass es weitere Mittäter gebe.
Kusel (dpa) – In der Nacht zum Montag sind bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz zwei Polizeibeamte durch Schüsse tödlich verletzt worden. Das teilt die Polizei in Kaiserslautern mit.
Die Hintergründe des Geschehens sind den Angaben zufolge noch unklar. Die Beamten der Polizeiinspektion Kusel seien auf einer routinemäßigen Streifenfahrt unterwegs gewesen. Bei einer Verkehrskontrolle auf der Kreisstraße 22 in Ulmet etwa um 4.20 Uhr seien die tödlichen Schüsse gefallen.
- Anzeige -Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kontaktierten sie ihre Kollegen per Funk noch mit den Worten: «Die schießen.» Demnach hatten sie davor ihre Kollegen informiert, sie hätten totes Wild im Fahrzeug gefunden.
Was der Anlass der Fahrzeugkontrolle auf der um diese Uhrzeit wenig befahrenen Kreisstraße in Rheinland-Pfalz war, ist noch unklar. Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die 24-jährige Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen bereits zu spät gewesen, so die Polizei. Die Polizistin war der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zufolge Studentin und habe als Polizeianwärterin noch an der Hochschule der Polizei studiert.
Nach tödlichen Schüssen: Polizei sucht diesen Mann
Nach ersten Ermittlungen ergibt sich ein Tatverdacht gegen einen 38-jährigen. Sein Aufenthalt ist derzeit unbekannt. Die Beamten fahnden mit Hochdruck nach dem Mann. Im Einsatz sind auch Polizeihubschrauber, Personenspürhunde sowie Spezialkräfte der Polizei.
Die Fahnder gehen weiterhin verschiedenen Hinweisen nach. Bislang konnte der Verdächtige nicht aufgegriffen werden. Die Suche wird fortgesetzt.
Staatsanwaltschaft und Polizei bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe: Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den 38-jährigen Andreas Johannes Schmitt aus Spiesen-Elversberg. Er hat braune Haare und trägt einen Bart.
Polizei: Keine Anhalter mitnehmen
Die Polizei bittet die Bevölkerung, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger ist bewaffnet. Wer weiß, wo sich der Gesuchte aufhält oder sonstige Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0631 369-2528 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
Es werde mit Hochdruck nach den flüchtenden Tätern gefahndet, teilte die Polizei mit. Die rheinland-pfälzische Polizei werde dabei von Kollegen aus dem Saarland unterstützt, sagte eine Sprecherin in Kaiserslautern. Am Tatort würden Spuren gesichert. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei nicht bekannt.
- Anzeige -Ministerpräsidentin «zutiefst schockiert»
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz zeigten sich «zutiefst schockiert». «Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen», heißt es in einer Mitteilung der beiden SPD-Politiker. «Die Tat ist entsetzlich. Es bestürzt uns sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben.»
Die Ministerpräsidentin hat aufgrund der Ereignisse als sichtbares Zeichen der Trauer im Einvernehmen mit dem Innenminister Trauerbeflaggung (halbmast) im Land angeordnet. Für alle Streifenwagen des Landes ist Trauerflor vorgesehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: «Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren.» Ihre Gedanken seien bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer. «Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.» Sie habe Rheinland-Pfalz jede Unterstützung angeboten. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der aus Rheinland-Pfalz stammt, und seine Mainzer Amtskollegin Daniela Schmitt (FDP) zeigten sich schockiert.
- Anzeige -Die Gewerkschaft der Polizei äußerte sich «tiefbestürzt über den gewaltsamen Tod einer Kollegin und eines Kollegen» aus dem Polizeipräsidium Westpfalz. «Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der beiden Getöteten und auch bei allen Kolleginnen und Kollegen. Wir durchleben gerade den realen Alptraum aller Polizistinnen und Polizisten!», sagte die Landesvorsitzende Sabrina Kunz in Mainz.
«Unser tiefes Beileid gilt den Angehörigen. Hoffentlich können die oder der Täter zeitnah festgenommen werden, damit mögliche Gefahren für die Bevölkerung abgewendet sind», sagte Kunz. «Dieses skrupellose Vorgehen und die Tat machen mich fassungslos.»
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Seit zehn Jahren spielen sie hüllenlos, aber nicht ohne Botschaft: Die «Nacktionalmannschaft» feiert Jubiläum – und freut sich über ein ausverkauftes Spiel im nordrhein-westfälischen Herne.
Eine erfahrene Surferin verunglückt an der berühmten Eisbachwelle in München tödlich. Nun haben Polizeitaucher das Bachbett untersucht. Was ist das Ergebnis?
Der Münchner Stadtrat erklärt das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Wie geht es jetzt weiter?
Alljährlich vom 1. Mai bis Mitte September schippern die Flöße auf der Isar entlang. Wir verraten dir, wie du bei einer der beliebten Isar-Floßfahrten dabei sein kannst.
Entdecke die neuen Trinkbrunnen und Toilettenanlagen in München. Erfahre, wo weitere Einrichtungen geplant sind und wie sie die Stadt verbessern.
In Spanien und Portugal sind viele Haushalte ohne Strom - die gesamte Iberische Halbinsel scheint betroffen. Zur Ursache ist wenig bekannt.
Vom Champions League Finale über kostenlose Festivals bis hin zu Musik die ganze Nacht: Im Mai ist in München mal wieder einiges geboten. Und nicht zu vergessen die Maibaumfeste.
CDU-Chef Friedrich Merz hat am Montag die Liste der designierten CDU-Ministerinnen und -Minister vorgestellt.
In München startet die Freibad-Saison wieder! Am 1. Mai öffnet das Schyrenbad traditionell als erstes seine Tore. Was diese Saison wichtig ist.
DESK
Ein Auto fährt in der Münchner Innenstadt in eine Haltestelle. Mehrere Menschen werden verletzt. Der Rettungsdienst ist im Großeinsatz. Die Tramlinien 16 und 17 werden umgeleitet.
Der Frühling ist da - und damit auch die Lust vieler, draußen Zeit zu verbringen. Eine Echtzeit-Karte zeigt, welche Cafés und Restaurants gerade Sonnenplätze haben.
Merz ist Kanzler! Nach dem gescheiterten Wahlgang am Morgen hat es für Merz beim zweiten Anlauf gereicht.
Oktoberfest 2025: Stadt München macht’s möglich – mehr reservierbare Plätze für echte Münchner! Doch für das Herzkasperlzelt bleibt erneut kein Platz auf der Oidn Wiesn.
Friedrich Merz ist im Bundestag durchgefallen – zu wenige Stimmen im ersten Wahlgang. Was jetzt passiert – und warum Scholz erstmal im Amt bleibt.
Das neue Kabinett Merz füllt sich: CDU und CSU haben ihre Minister für eine zukünftige Regierung bekanntgegeben.
Die SPD hat lange gerungen. Kurz vor der geplanten Kanzlerwahl steht aber das Personaltableau.