Coronavirus in Deutschland
Krankschreibung wieder per Telefon – Debatte um Masken-Regel
Stand 05.08.22 - 08:44 Uhr
0
Deutschland rüstet sich für die im Herbst erwartete Corona-Welle. Für eine Krankschreibung bei Erkältung reicht nun wieder ein Anruf. Größere Debatten gibt es um mögliche Maskenpflichten.
Angesichts einer Corona-Sommerwelle soll mit der Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung das Ansteckungsrisiko in Praxen minimiert werden.
Mit welchen Maßnahmen geht es im Herbst weiter?
Angesichts weiter hoher Corona-Zahlen sind Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden ab sofort wieder telefonisch und ohne Praxisbesuch möglich. Das entschied der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken am Donnerstag, wie eine Sprecherin bekanntgab.
Direkt aus dem dpa-Newskanal
- Anzeige -Die Regelung gilt demnach vorerst bis Ende November. Diskussionen gibt es über die neuen Corona-Schutzmaßnahmen mit großen Spielräumen für die Länder, die ebenfalls im Kampf gegen eine Herbst-Welle helfen sollen.
Damit sich in Arztpraxen weniger Menschen anstecken, soll für eine siebentägige Krankschreibung bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege nun wieder ein Telefongespräch mit dem Arzt reichen. Ebenfalls telefonisch kann die Krankschreibung für weitere sieben Tage verlängert werden. Die Regelung galt bereits zu Beginn der Corona-Pandemie, war aber zum 1. Juni angesichts der entspannteren Infektionslage ausgelaufen.
Erkältungs-Saison steht vor der Tür
Inzwischen seien die Zahlen aber wieder gestiegen, erklärte der Ausschussvorsitzende Josef Hecken. Gleichzeitig beginne in den kommenden Monaten die Erkältungs- und Grippesaison. «Wir wollen volle Wartezimmer in Arztpraxen und das Entstehen neuer Infektionsketten vermeiden», sagte er. Die telefonische Krankschreibung sei eine einfache, erprobte und bundesweit einheitliche Lösung dafür.
- Anzeige -
Ein Ministeriumssprecher sagte, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei sehr froh, dass sein Vorschlag so zeitnah umgesetzt worden sei. Die Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen, Doris Pfeiffer, begrüßte den Schritt ebenfalls. Zu den hohen Inzidenzen komme eine vermutlich hohe Dunkelziffer nicht erkannter Infektionen und die Sorge vor einer weiteren Welle. «Hier kann die telefonische Krankschreibung helfen, Ansteckungen zu vermeiden, wenn Patientinnen und Patienten mit einer Erkältung nicht mehr in die Praxis müssen.» Langfristig aber könne ein Telefongespräch den persönlichen Kontakt mit Ärztin oder Arzt nicht ersetzen.
Klare Kriterien angefordert
In der Debatte um neue Schutzmaßnahmen wie Maskenpflichten ab Oktober mahnten Arbeitgeber und Verbände ein einheitliches Vorgehen der Länder an. Nötig seien klare Kriterien dafür, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter. «Jede übermäßige Belastung von Arbeitgebern, Beschäftigten und Kunden muss ausgeschlossen bleiben.» Auch der Deutsche Lehrerverband und der Verband für Bildung und Erziehung warnten vor einem Maßnahmen-Chaos, wenn sich die Bundesländer nicht untereinander abstimmen.
Am Mittwoch hatten Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) ein neues Konzept für die Zeit von Oktober bis Ostern vorgestellt. Im Zentrum steht das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken. So soll bundesweit weiter eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen gelten sowie neu eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Länder sollen selbst entscheiden, ob sie darüber hinaus in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Supermärkten Masken vorschreiben. An Schulen ist eine Maskenpflicht nur noch erlaubt, wenn der Präsenzunterricht gefährdet ist – und dann nur ab der fünften Klasse.
- Anzeige -
Streit um mögliche Maskenpflicht in Schulen
FDP-Fraktionschef Christian Dürr forderte die Länder auf, mit einer Maskenpflicht sensibel umzugehen. «Ich erwarte von den Ministerpräsidenten, dass sie sorgfältig abwägen, wann dieses Instrument notwendig ist», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Besonders sprach Dürr Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg an.
Es müsse zudem möglich sein, durch entsprechende Vorkehrungen auf Masken in Schulen grundsätzlich zu verzichten, sagte der FDP-Fraktionschef. Lehrerverbandschef Heinz-Peter Meidinger dagegen hält das für falsch. Warum an Grundschulen «selbst im Falle drohender Personalausfälle und Schulteilschließungen keine Maskenpflicht angeordnet werden darf, ist uns völlig unverständlich», sagte er. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, forderte einen nationalen Schulgipfel, um das Vorgehen abzustimmen.
Fragen gibt es aus Sicht mehrerer Länder auch zur weiteren Teststrategie. Es müsse geklärt werden, wie Teststrukturen künftig erhalten und finanziert werden sollten, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Niedersachsens Ministerin Daniela Behrens (SPD) nahm den Bund in die Pflicht. Wenn er Tests etwa in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorsehe, müsse er sie auch sicherstellen.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Zwei Millionen Sparpreis-Tickets ab 14,39 Euro! Jetzt bei der Deutschen Bahn buchen und günstig mit ICE, IC und EC durch Deutschland reisen.
Explosion bei Alteisenhändler in Fürstenfeldbruck am Montag: Großeinsatz der Rettungskräfte – Fensterscheiben beschädigt, ein Verletzter unter Schock.
Nach Warnstreiks und einer Urabstimmung wollten Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken streiken. Das wurde im letzten Moment verhindert.
Experten vergleichen die Zerstörung durch die Waldbrände in Los Angeles bereits mit einer Atombombe. Die Flammen sind weiter nicht unter Kontrolle - und die Zahl der Toten steigt.
Vom Bachelor bis zum Dschungelcamp, alles geht wieder los. Damit du deine liebste Trash-Show nicht verpasst, haben wir alle Termine für dich!
An zwei Januar-Wochenenden müsst ihr euch wieder auf Einschränkungen einstellen. Generell weist die Bahn auf Ausfälle in diesem Jahr hin.
Die Saison fürs Eisstockschießen ist wieder gestartet: Wo du den Wintersport in München betreiben kannst, erfährst du hier:
Das Deutsche Museum feiert 100-jähriges Jubiläum - und zu diesem Anlass gibt es für viele Münchner kostenlosen Eintritt.
Dass Rauchen nicht gut für die Gesundheit ist, ist eigentlich klar. Aufzuhören ist aber gar nicht so einfach. Wir haben ein paar Tipps für dich.
Winter 2024 sind die Verbraucherpreise um 2,6% gestiegen. Wie soll das im Laufe des Jahres 2025 weitergehen? Experten haben eine kleine Prognose aufgestellt.
DESK
Am Montagnachmittag gegen 15 Uhr konnte man innerhalb weniger Minuten drei laute Knallgeräusche hören. Jetzt ist klar, was dahinter steckt.
Aufgrund von Streckenerneuerung und Stationen-Modernisierung müssen sich die Fahrgäste U-Bahn-Linien U3 und U6 auf Einschränkungen einstellen.
Wahlkampf im Winter, ein geändertes Wahlrecht und deutlich kürzere Fristen: Bei der vorgezogenen Bundestagswahl läuft manches anders als bisher. Was Du zur Abstimmung in Bayern wissen musst.
Seit Jahren wehrt sich die DFL dagegen, dass die Stadt Bremen von ihr Gebühren für den zusätzlichen Polizeiaufwand bei sogenannten Hochrisikospielen erhebt. Karlsruhe bestätigt nun das Bremer Modell.
Mit geschliffenen Kufen übers Eis: Wir zeigen dir die schönsten Eislaufbahnen in und um München.
Wintertemperaturen sind eingetroffen, es schneit in München und Umgebung. Besonders für Menschen, die auf der Straße leben, ist das aktuelle Wetter bedrohlich. Du kannst helfen.
Aldi Süd darf eine bestimmte Dubai Schokolade nicht mehr verkaufen - das hat jetzt das Landgericht Köln geurteilt.