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Zugunglück in Oberbayern

Experte über Sicherheitssysteme beim Zugunglück: «Fehler eines Einzelnen darf nicht zu Unfall führen!»

Stand 09.06.22 - 08:52 Uhr

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In Garmisch-Partenkirchen hat sich kürzlich ein schrecklicher Zugunfall ereignet. Luft- und Raumfahrtexperte Thomas Strang mahnt jetzt an, nicht nach Schuldigen, sondern Unfallursachen zu suchen.

Experte über Sicherheitssysteme beim Zugunglück: «Fehler eines Einzelnen darf nicht zu Unfall führen!»

©dpa

Suche nach Unfallursache muss im Vordergrund stehen

Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Thomas Strang, Experte für Kommunikation und Navigation am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen angemahnt, zuerst nach der Ursache und dann erst nach den Verantwortlichen zu suchen. 
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Er sieht grundsätzlich einen Fehler im System. «In anderen Ländern ist nicht so wichtig, wer war schuld – sondern was ist passiert und wie können wir das systematisch das nächste Mal verhindern?», sagte Strang der Deutschen Presse-Agentur.

«Natürlich hat bei solchen Unglücken meist irgendein Mensch dazu beitragen, indem er irgendetwas übersehen hat.» Der Fehler eines Einzelnen dürfe aber gerade nicht zu einem Unfall führen. Es sei ein System mehrfacher Sicherungsmaßnahmen nötig. «Wir brauchen Redundanzen, die verhindern, dass ein Fehler zum Unfall führt.» Jedes Fahrrad oder jeder E-Scooter habe zwei unabhängige Bremssysteme.
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DB Netz: Schienen haben Sanierungsbedarf

Zwar solle EU-weit das Sicherheitssystem ETCS eingeführt werden, mit dem zum Beispiel auch das Einhalten der Geschwindigkeit an Langsamfahrstellen überwacht werde. «Das ist eine gute Sache – aber es dauert noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis es kommt. Es braucht schnellere Lösungen – und mehr als eine Lösung. Sonst sind wir bei dem E-Scooter mit einer Bremse.»

Dass an den Schienen der DB Netz Sanierungsbedarf bestehe, zeigten diverse Langsamfahrstrecken. «Die Anzahl der Langsamfahrstellen ist ein direkter Indikator für den Zustand unseres Netzes.» Es fehle allerdings – so Strangs Einschätzung – an qualifizierten Fachkräften, die entsprechende Arbeiten konzipierten. Zudem sei das Streckennetz so stark ausgelastet, dass jede Baustelle den Betrieb stark behindere.

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