Seltene Sichtung
Braunbär in oberbayerischem Landkreis gesichtet
Stand 04.05.22 - 10:46 Uhr
0
Dass durch Bayern ein Braunbär tappst, ist selten. Dabei lebt die nächste Population gar nicht so weit weg. Nun ist mal wieder einer an der Grenze zu Österreich unterwegs.
Ein Braunbär ist am 30. April in eine Fotofalle im südlichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen getappt.
Bislang unauffälliges Verhalten
Seltener Besuch in Oberbayern: Ein Braunbär ist im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in eine Fotofalle getappt.
- Anzeige -
Die Aufnahme der Wildtierkamera stammt vom Samstag, wie ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Umwelt in Augsburg am Dienstag sagte. Weitere aktuelle Sichtungen seien noch nicht bekannt. Auch sonst weiß man noch sehr wenig über das Tier. Im Unterschied zu seinem Artgenossen Bruno, der als «Problembär» deutschlandweit bekannt wurde und im Sommer 2006 abgeschossen wurde, verhält sich der aktuelle Braunbär bislang völlig unauffällig.
Nächste Bären-Population ist 120 Kilometer entfernt
«Es ist nicht so, dass es irgendeine schwierige Situation gab, er ist halt nur jetzt von der Kamera fotografiert worden. Von daher gibt es keinen Grund, in irgendeiner Form aktiv zu werden», sagte der Sprecher des Landesamtes.
Das letzte Mal war im Frühjahr 2020 ein Braunbär in Bayern unterwegs gewesen. Gleich mehrfach konnten damals im Winterhalbjahr im Gebiet zwischen Reutte im österreichischen Tirol und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen entsprechende Hinweise bestätigt werden. Ob es sich am Wochenende nun um dasselbe Tier gehandelt hat, ist unklar.
- Anzeige -
«Es ist ein sehr unscharfes Bild, eine Nachtaufnahme, da kann man keine Angaben zu Alter, Individuum oder Geschlecht machen», beschrieb der Sprecher das Foto. Allerdings streifen nach Angaben des Landesamtes normalerweise nur junge Männchen auf der Suche nach einem Weibchen teils sehr weit umher – die nächste Braunbären-Population befindet sich rund 120 Kilometer von Bayern entfernt im italienischen Trentino. Finden sie in der Ferne jedoch keine Partnerin, kehren sie in der Regel in ihre Heimat zurück.
Keine Essensreste in der Natur zurücklassen
Ob der aktuelle Bär tatsächlich aus Italien stammt, ist ebenfalls noch unklar. «Eine Populationszugehörigkeit könnte man nur über eine DNA-Analyse herausfinden», erläuterte der Sprecher. Dazu bräuchten die Experten etwa Kot des Tieres.
Den genauen Ort im südlichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen, wo der Bär die Wildtierkamera eines Jägers der Staatsforsten ausgelöst hat, wollen die Behörden nicht nennen. Zum einen soll er nicht durch Neugierige aufgeschreckt, zum anderen nicht an Menschen gewöhnt werden. «Wir müssen Bären zeigen, dass unsere Nutztierherden tabu sind und es bei Menschen nichts zu holen gibt. Das ist entscheidend für ein konfliktfreies Miteinander», betonte auch der Wildtierexperte des Naturschutzbundes WWF, Moritz Klose.
- Anzeige -
Klose rief Wanderer und Ausflügler deshalb ebenso wie das Landesamt dazu auf, keine Essensreste in der Natur zurückzulassen und sich bei einer etwaigen Begegnung langsam und ruhig zurückzuziehen. Dann stünden die Chancen gut, dass der aktuelle Besucher nicht wie sein Artgenosse Bruno ausgestopft im Museum endet.
Bruno hatte nämlich mit Streifzügen bis in Ortschaften hinein und zahlreichen Rissen von Schafen für Aufregung gesorgt. Er wurde deshalb trotz strengen Schutzes zum Abschuss freigegeben. Nach diesem Desaster war im Freistaat ein Managementplan für den Fall einer neuen Bärenankunft erarbeitet worden, der den Umgang mit dem Wildtier und die Schritte bei etwaigen Problemen regelt.
Mit Material der dpa
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Seit zehn Jahren spielen sie hüllenlos, aber nicht ohne Botschaft: Die «Nacktionalmannschaft» feiert Jubiläum – und freut sich über ein ausverkauftes Spiel im nordrhein-westfälischen Herne.
Eine erfahrene Surferin verunglückt an der berühmten Eisbachwelle in München tödlich. Nun haben Polizeitaucher das Bachbett untersucht. Was ist das Ergebnis?
Der Münchner Stadtrat erklärt das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Wie geht es jetzt weiter?
Alljährlich vom 1. Mai bis Mitte September schippern die Flöße auf der Isar entlang. Wir verraten dir, wie du bei einer der beliebten Isar-Floßfahrten dabei sein kannst.
Entdecke die neuen Trinkbrunnen und Toilettenanlagen in München. Erfahre, wo weitere Einrichtungen geplant sind und wie sie die Stadt verbessern.
In Spanien und Portugal sind viele Haushalte ohne Strom - die gesamte Iberische Halbinsel scheint betroffen. Zur Ursache ist wenig bekannt.
Vom Champions League Finale über kostenlose Festivals bis hin zu Musik die ganze Nacht: Im Mai ist in München mal wieder einiges geboten. Und nicht zu vergessen die Maibaumfeste.
CDU-Chef Friedrich Merz hat am Montag die Liste der designierten CDU-Ministerinnen und -Minister vorgestellt.
In München startet die Freibad-Saison wieder! Am 1. Mai öffnet das Schyrenbad traditionell als erstes seine Tore. Was diese Saison wichtig ist.
DESK
Ein Auto fährt in der Münchner Innenstadt in eine Haltestelle. Mehrere Menschen werden verletzt. Der Rettungsdienst ist im Großeinsatz. Die Tramlinien 16 und 17 werden umgeleitet.
Der Frühling ist da - und damit auch die Lust vieler, draußen Zeit zu verbringen. Eine Echtzeit-Karte zeigt, welche Cafés und Restaurants gerade Sonnenplätze haben.
Merz ist Kanzler! Nach dem gescheiterten Wahlgang am Morgen hat es für Merz beim zweiten Anlauf gereicht.
Oktoberfest 2025: Stadt München macht’s möglich – mehr reservierbare Plätze für echte Münchner! Doch für das Herzkasperlzelt bleibt erneut kein Platz auf der Oidn Wiesn.
Friedrich Merz ist im Bundestag durchgefallen – zu wenige Stimmen im ersten Wahlgang. Was jetzt passiert – und warum Scholz erstmal im Amt bleibt.
Das neue Kabinett Merz füllt sich: CDU und CSU haben ihre Minister für eine zukünftige Regierung bekanntgegeben.
Die SPD hat lange gerungen. Kurz vor der geplanten Kanzlerwahl steht aber das Personaltableau.