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Hinweis für Reisende

Bahn-Streik in Deutschland droht

Stand 10.08.21 - 11:36 Uhr

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Bayern befindet sich mitten in den Sommerferien - aber ein großer Bahn-Streik steht unmittelbar bevor. Was schon bald auf Reisende zukommt und inwieweit München davon betroffen sein wird - hier im Überblick.

Bahn-Streik in Deutschland droht

Foto: Shutterstock

Wer davon betroffen sein könnte

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) – Bei der Deutschen Bahn rücken Streiks der Lokführer näher. Es wäre der erste Streik bei der Bahn seit Dezember 2018, als die EVG ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief. Dieses Mal steht die Lokführer-Gewerkschaft GDL hinter dem Aufruf zum Streik.

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"Wir erwarten über 90 Prozent Zustimmung zum Streik", sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Das endgültige Ergebnis des Votums soll am Dienstag bekannt gegeben werden.

Was über den drohenden Streik bisher bekannt ist

Offen ist noch, ob bereits konkrete Termine für Arbeitsniederlegungen genannt werden. Man werde "wie immer" den Bahn-Passagieren ausreichend Vorlauf einräumen, damit diese sich vorbereiten könnten. Auch eine mögliche Dauer der Streiks ließ der Gewerkschafter offen. Die Gewerkschaft hat sich bislang nicht in die Karten blicken lassen und auch offen gelassen, welche Bereiche sie bestreiken will. Am schlagkräftigsten ist sie zweifelsfrei bei den Lokführern.

Beim letzten Streik hatte die Bahn einen Notfahrplan erstellt, um zumindest etwas Betrieb aufrecht zu erhalten. Im Fernverkehr könnte etwa ein Drittel der Züge fahren, vor allem auf den Hauptstrecken vom Ruhrgebiet nach Osten sowie von Hamburg nach Süden.

Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen dürfte bei einem Lokführerstreik ein Großteil der Züge ausfallen – wovon auch die Stadt München betroffen wäre. Der gestörte Betriebsablauf könnte zudem auch bei Konkurrenten der Deutschen Bahn zu Einschränkungen führen.

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Diese Rechte haben Fahrgäste im Streik-Fall

Im Fall eines Streiks können die Fahrgäste von geplanten Zugfahrten zurücktreten und sich den Fahrpreis erstatten lassen, wenn eine Verspätung von mehr als 60 Minuten zu erwarten ist. Wer trotzdem in den Zug steigt, für den gelten die üblichen Entschädigungsregeln: bei 60 Minuten Verspätung 25 Prozent des Fahrpreises, ab 120 Minuten 50 Prozent.

Hintergrund des drohenden Streiks

Die GDL fordert unter anderem Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine deutliche Corona-Prämie im laufenden Jahr mit einer Laufzeit von 28 Monaten. Die Bahn will sich hingegen am "Notlagentarifvertrag" der Flughäfen orientieren, der eine ähnliche Erhöhung um 3,2 Prozent auf einen längeren Zeitraum und spätere Stufenzeitpunkte verteilen würde, bei einer Vertragslaufzeit von 40 Monaten. Hinzu kämen Leistungen zur Altersvorsorge und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

Neben dem Streit um Einkommenszuwächse tobt im Bahn-Konzern ein Machtkampf zwischen der GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um den jeweils besseren Tarifabschluss. Für die GDL ist das eine Frage des Überlebens und der künftigen Wachstumsmöglichkeiten. Denn die Bahn muss derzeit das Tarifeinheitsgesetz umsetzen. In den rund 300 Betrieben des Unternehmens soll danach nur noch der Tarifvertrag der jeweils größeren Gewerkschaft zur Anwendung kommen. Meist ist das die EVG. Die GDL hat deshalb angekündigt, der Konkurrenz Mitglieder abjagen zu wollen.

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