Es wird teurer!
Änderungen im Bußgeldkatalog: So teuer wird Rasen und Falschparken in Zukunft
Stand 24.01.23 - 14:53 Uhr
0
Es war ein langer Weg. Nun aber kommen bald die ersehnten Änderungen am Bußgeldkatalog. Besonders für Falschparker und Raser gibt es einige Neuerungen. Welche das genau sind, erfährst du hier.
Foto: Angelika Warmuth/dpa
Auf diese neuen Bußgelder haben sich Bund und Länder geeinigt
Berlin/Bremen (dpa) – Für Verkehrssünder wie Raser wird es aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr deutlich teurer werden. Das gilt zum Beispiel auch für Parkverstöße. Die Kernbotschaft soll es sein Radfahrer und Fußgänger besser zu schützen. Nach einem langen Streit zwischen Bund und Ländern will der Bundesrat in der kommenden Woche, am 8. Oktober, über Änderungen am Bußgeldkatalog entscheiden. Das geht aus der Tagesordnung hervor. Der federführende Verkehrsausschuss empfiehlt dem Bundesrat, der Verordnung des Bundesverkehrsministeriums zuzustimmen.
- Anzeige -Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK), Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), rechnet fest mit einer Zustimmung. In diesem Fall muss Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Verordnung noch unterschreiben. Die Änderungen am Bußgeldkatalog treten dann laut Verordnung drei Wochen nach der Verkündung in Kraft – zur «ausreichenden Vorbereitung der praktischen Umsetzung».
- Anzeige -Schmerzhafte Bußgelder als deutliches Signal an Autofahrer
Schaefer sagte der Deutschen Presse-Agentur, die neuen Regelungen und die schmerzhaften Bußgelder seien ein deutliches Signal an Autofahrer, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. «Wir wissen, überhöhte Geschwindigkeit ist die häufigste Unfallursache. Bußgeldkatalog und Straßenverkehrsordnung sind letztlich verkehrserzieherische Maßnahmen zur gegenseitigen Rücksichtnahme.»
Sie lobte den im April gefundenen Kompromiss zwischen Bund und Ländern als «echten Durchbruch», bei dem man sich über Parteifarben hinweg geeinigt habe. Zuvor hatte es ein langes Gerangel gegeben. Wegen eines Formfehlers waren verschärfte Bußgeldregeln in der neuen Straßenverkehrsordnung im vergangenen Jahr außer Vollzug gesetzt worden.
Schaefer sagte, auch Scheuer habe eine konstruktive Rolle gespielt. «Es war ein gegenseitiges Nehmen und Geben.» Die Grünen, die ursprünglich schärfere Regeln für einen Führerscheinentzug wollten, seien in dem Punkt über ihren Schatten gesprungen. Scheuer habe sich kompromissbereit bei der Erhöhung der Bußgelder gezeigt.
- Anzeige -Kritik vom ADFC
Aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sind die vorgesehenen Bußgelder für das Halten auf Schutzstreifen, für das Halten und Parken auf Radfahrstreifen sowie das Nichteinhalten der Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegender Lkw die Maßnahmen, die am stärksten zur Unfallverhütung beitragen können.
Insgesamt sei die Novelle aber nur ein «Trippelschritt» gewesen, sagte ADFC-Sprecherin Stephanie Krone. «Die StVO privilegiert nach wie vor das Auto und behindert Kommunen, die Straßen schnell fahrradfreundlich umzugestalten.» Das müsse sich ändern aus Gründen des Klimaschutzes und der Verkehrssicherheit. «Kommunen brauchen die Möglichkeit, großflächig Tempo 30 und neue geschützte Radfahrstreifen an Hauptstraßen anzulegen, ohne bürokratischen Hürdenlauf.» Die neue Bundesregierung müsse dazu zügig das Verkehrsrecht reformieren. «Damit das in der kommenden Legislatur klappt, muss das in den ersten 100 Tagen beginnen», so Krone.
- Anzeige -Das sind die konkreten Neuregelungen des Bußgeldkatalogs:
- Autofahrer, die ihr Fahrzeug im allgemeinen Halte- oder Parkverbot abstellen, werden laut Katalog unter dem Scheibenwischer künftig ein Knöllchen von bis zu 55 Euro statt wie bisher bis zu 15 Euro finden.
- Wer innerorts 16 oder 20 Stundenkilometer (km/h) zu schnell fährt und geblitzt wird, der zahlt statt 35 bald 70 Euro. Je schneller, desto teurer: Autofahrer, die etwa mit 91 km/h statt der erlaubten 50 km/h durch die Stadt rasen, zahlen, wenn sie erwischt werden, 400 statt 200 Euro, und so weiter.
- Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie bisher 35 Euro rechnen.
- Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, der muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen.
- Ganz neu: Unberechtigtes Parken auf einem Parkplatz für elektrisch betriebene Fahrzeuge und Carsharing-Fahrzeuge hat ein Verwarnungsgeld von 55 Euro zur Folge.
- Wer keine Rettungsgasse bildet oder eine solche sogar selbst zum schnelleren Vorankommen mit dem Auto nutzt, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.
- Lkw-Fahrer, die gegen die neu eingeführte Pflicht verstoßen, mit dem Lastwagen beim Rechtsabbiegen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, werden mit 70 Euro zur Kasse gebeten.
- Die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet.
- Auto-Poser aufgepasst: Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Gute Nachrichten für München: Ab Februar 2026 sinken die Strompreise der SWM. Erfahre mehr über die Anpassungen und spare mit den neuen Tarifen.
Pflicht-Musterung und Wehrdienst: Pistorius setzt auf junge Menschen, die mehr Verantwortung zeigen wollen, als viele vermuten. Der Bundestag stimmt dafür.
Jedes Jahr blickt Google in einem Jahresrückblick auf die Themen, Persönlichkeiten und Fragen, die die Menschen bewegt haben. 2025 liegen zwei Kategorien besonders weit vorne.
Riesen-Erleichterung beim Deutschen Fußball-Bund: Die mit großem Aufwand betriebene Bewerbung für die nächste Frauen-EM ist erfolgreich. Gespielt werden soll in acht Stadien.
Nach Jahrzehnten der Pause wird die „Brauerei zum Münchner Kindl“ neu aufgebaut – Dietrich Sailer und seine Familie setzen auf Tradition, Innovation und höchste Effizienz. So soll sie dann aussehen wenn sie fertig ist:
Bald ist es wieder so weit, der Nikolaus kommt in die Stadt! Hier erfährst du, wo du ihm in München begegnen kannst.
Schneller als die Feuerwehr: In München sollen automatisierte Drohnen bei Bränden und Unfällen künftig als Erste am Einsatzort sein. Das sollen die Fluggeräte bringen.
Die Münchner Glühweinpreise sind bekannterweise nicht die günstigsten und werden trotzdem noch immer teurer. Wo gibt es dieses Jahr den günstigsten Glühwein?
Es ist Weihnachten in München, das heißt die MVG-Christkindltram ist wieder unterwegs. Wie, wann und wo sie fährt, sowie alles, was ihr wissen müsst findet ihr hier.
Münchens Juristen erklären das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Der Stadtrat entscheidet bald über das weitere Vorgehen.
DESK
Viele wollen in der Weihnachtszeit Gutes tun - doch wie man helfen kann, ist nicht so einfach zu durchblicken. Deshalb stellen wir Euch heute die Nicolas May Stiftung vor.
Auch 2026 erwarten dich wieder einige musikalische und andere Festivals hier in München und der Region. Von Elektro über Hip-Hop bis hin zu Techno ist alles dabei.
Zweimal schon war die NFL mit regulären Saisonspielen in München zu Gast. Jetzt sind zwei weitere Termine in den nächsten Jahren bestätigt.
Ab diesem Silvester wird es rund um den Münchener Tierpark Hellabrunn ein Feuerwerksverbot geben, um den Tieren unnötigen Stress zu ersparen. Doch die Debatte über weitergehende Verbote bleibt weiterhin aktuell.
Auch in diesem Jahr erwarten dich wieder einige Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt hier in München. Von Legenden bis hin zu den absoluten Newcomern ist alles dabei.
Im Dezember regnet es gleich mehrmals Sternschnuppen! Wir verraten dir, wann und wo du das Spektakel in München am besten beobachten kannst.
Gerade vor Weihnachten ist Zeit zum Shoppen oft knapp – gut, dass München mit verlängerten Öffnungszeiten entgegenkommt. Wir zeigen dir, wann du abends oder sogar sonntags einkaufen kannst – in der Stadt und im Umland.