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Rammstein-Konzerte

Nach Vorwürfen: Keine Row Zero, keine Aftershowparty bei Rammstein-Konzerten

Stand 09.06.23 - 09:35 Uhr

Nach Vorwürfen von sexuellen Übergriffen wird es bei den Rammstein-Konzerten in München keine Row Zero geben - und keine Aftershowparty.

Nach Vorwürfen: Keine Row Zero, keine Aftershowparty bei Rammstein-Konzerten
©Yulia Grigoryeva / Shutterstock.com

Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann

Update, Montag, 15:20 Uhr: Wie die Olympiapark GmbH bestätigt, wird es keine Row Zero geben und auch die Aftershowpartys werden nicht stattfinden. Der Veranstalter und die Band Rammstein haben das gemeinsam entschieden. Die Row Zero beschreibt einen abgesperrten Bereich direkt vor der Bühne für speziell ausgewählte Fans.

Rammstein-Konzert: Was war geschehen?

Mehrere Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann. Gegenüber NDR und Süddeutscher Zeitung beschreiben sie, wie zahlreiche junge Frauen offenbar gezielt rekrutiert wurden, um mit dem Rammstein-Sänger Sex zu haben. Zwei Frauen berichten zudem von sexuellen Handlungen, denen sie nicht zugestimmt hätten. Die Frauen äußern sich anonym vor der Kamera und haben ihre Aussagen gegenüber NDR und SZ an Eides statt versichert. Den Reportern liegen weitere Aussagen von Zeuginnen sowie Chat-Protokolle vor, die diese Vorwürfe unterstreichen.

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Recherchen von NDR und Süddeutscher Zeitung beschreiben ein System: Mehr als ein Dutzend Frauen berichtet in Gesprächen mit den Reportern davon, wie sie von mehreren Menschen aus dem Umfeld von Lindemann gezielt angesprochen worden seien, häufig über Instagram oder direkt auf den Konzerten, um zu speziell für Lindemann organisierten Aftershowpartys zu kommen.

Viele Frauen hätten im Vorfeld Fotos von sich schicken sollen oder es seien vor Ort Fotos und Videos gemacht worden. Die Frauen wurden zuvor gebeten, sich attraktiv zu kleiden, sich auf eine bestimmte Art und Weise zurechtzumachen. Mehrere dieser Frauen haben ihre Erzählungen an Eides statt versichert. Zudem belegen zahlreiche Screenshots von WhatsApp- und Instagram-Chats sowie Fotos die Aussagen dieser Frauen.

Münchner Grüne wollen Row-Zero schließen

Die Münchner Grünen forderten indes ein Verbot der Row Zero bei den vier Auftritten der Band. Row Zero beschreibt die Reihe direkt vor der Bühne, für und aus der die Frauen für die entsprechenden Partys rekrutiert worden sein sollen. Auch Linke und ÖDP schließen sich der Forderung an.

Weitere Vorschläge sind etwa „Safe Spaces“, wie sie zum Beispiel schon bei der Wiesn zum Einsatz kommen oder der Einsatz der App „SafeNow“.

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Was berichteten die Frauen?

Einer Frau sei kommuniziert worden, dass es den Zugang zu Konzert und Aftershow-Party nur bei Interesse an Geschlechtsverkehr mit Lindemann gebe – und dass der inzwischen 60-jährige Lindemann nur sehr junge Frauen dabeihaben wolle. Die Frauen seien teilweise nicht nach ihrem Alter gefragt worden, obwohl ihnen auf den Partys kostenlos Alkohol und illegale Drogen angeboten worden seien.

In einem Fall berichtet eine damals 22-jährige Frau, vor einem Konzert im Jahr 2020 mit Lindemann sehr unvermittelt Sex in einer Garderobe gehabt zu haben. Die Frau habe nicht ausdrücklich Nein gesagt, sich aber extrem unwohl gefühlt, habe Schmerzen gehabt, sei verkrampft gewesen und habe geblutet. Sie beschreibt den Geschlechtsverkehr als gewaltvoll. Trotzdem habe Lindemann nicht aufgehört. Heute bezeichnet die Frau den Sex mit Lindemann als Übergriff und als Machtmissbrauch.

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In einem weiteren Fall berichtet eine damals 21-jährige Frau, auf einer Aftershowparty Lindemanns in einem Hotelzimmer besinnungslos auf dem Bett gelegen zu haben. Nach ihrer Erinnerung habe Lindemann auf ihr gelegen, als sie wieder zu sich gekommen sei und sie gefragt, ob er aufhören solle. Die Frau habe danach wieder die Besinnung verloren. Später habe ihr jemand Drogen angeboten. Am nächsten Morgen sei die Frau in einem anderen Hotelzimmer aufgewacht.

Vor wenigen Tagen hatte die Irin Shelby Linn behauptet, am Rande eines Rammstein-Konzertes in Vilnius unter Drogen gesetzt worden zu sein. Auf Social Media entgegnete die Band darauf: ‚Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschließen, dass sich, was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt.‘ Auf Social Media gibt es seit Tagen eine massive Kampagne, die die Band gegen die Vorwürfe verteidigt. NDR und SZ liegt ein Screenshot vor, der zeigt, dass die Kampagne aus dem Umfeld von Lindemann mitgesteuert wird.

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