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Schnee-Chaos München

München steht still: Schnee und Eis legen Verkehr in Bayern lahm

Stand 03.12.23 - 18:26 Uhr

Fahrgäste müssen in Zügen übernachten, der Flugbetrieb am Münchner Flughafen ist vorübergehend eingestellt, Bahnstrecken sind gesperrt: Im Süden Bayerns sorgt starker Schneefall für Chaos.

München steht still: Schnee und Eis legen Verkehr in Bayern lahm
© Foto 95.5 Charivari 

Polizei rät von Autofahrten ab – FC Bayern Spiel abgesagt

München (dpa) – Schnee und Eis haben im Süden Deutschlands für Verkehrschaos gesorgt. Der Flugbetrieb am Münchner Flughafen ist wegen starker Schneefälle vorübergehend eingestellt worden, wie ein Sprecher am Samstagmorgen mitteilte. Zahlreiche Bahnstrecken rund um die Landeshauptstadt München mussten in der Nacht zum Samstag gesperrt werden, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte. Der Zugverkehr von und zum Hauptbahnhof in München wurde vorübergehend eingestellt. In Ulm und in München mussten Fahrgäste in Zügen übernachten.

Das Fußballspiel FC Bayern München gegen Union Berlin in Fröttmaning heute 15:30 ist Abgesagt !!

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Schneechaos: Bayern-Spiel gegen Union abgesagt

Wegen des Wetter-Chaos im Süden Deutschlands ist das Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München gegen den 1. FC Union Berlin an diesem Samstag (15.30 Uhr) abgesagt worden. Das teilte der deutsche Fußball-Meister am Samstagmorgen mit. «Grund sind die extremen Schneefälle des vergangenen Abends und der vergangenen Nacht, ein Ende ist erst für den Samstagabend vorhergesagt. Auch, wenn es möglich gewesen wäre, das Spielfeld in der Allianz Arena bis zum Nachmittag in einen Zustand zu bringen, der die Durchführung des Spiels ermöglicht hätte, machten Sicherheitsrisiken und die Verkehrssituation eine Absage unumgänglich», hieß es in der Mitteilung. 

Dachlawinen in der Allianz Arena würden ein unkalkulierbares Risiko für die Zuschauer darstellen. Zudem sei eine Anfahrt zur Arena kaum möglich. «Die Münchner Polizei empfiehlt, die Häuser nicht zu verlassen. Unter diesen Bedingungen kann auch nicht gewährleistet werden, dass das für eine Durchführung des Spiels notwendige Ordnungs- und Sicherheitspersonal in die Allianz Arena kommen kann», hieß es weiter. Wann die Partie nachgeholt wird, ist noch offen.

Münchner Polizei rät von Autofahrten ab

Die Polizei in München rät von Autofahrten ab. Bürger sollten «dringend auf unnötige Fahrten verzichten» und nur fahren, «wenn es unumgänglich» sei, sagte ein Sprecher am Samstagmorgen. Autos sollten mit Winterreifen ausgestattet sein und die Fahrer auf angepasste Geschwindigkeit achten.Angesichts des starken Schneefalls sei die Lage im Verkehr «äußerst herausfordernd», Räumdienste seien im Einsatz. Zudem sollten Fußgänger auf herabfallende Gegenstände, wie zum Beispiel Zweige oder Schnee von Hausdächern achten.In weiten Teilen Bayerns sorgten Schnee und Eis für Verkehrschaos. Der Flugbetrieb am Flughafen München sowie der Zugverkehr von und zum Hauptbahnhof in der bayerischen Landeshauptstadt wurden vorübergehend eingestellt. Auch die S-Bahn sowie einige Regionalbahnen fuhren nicht mehr. In Augsburg wurde der öffentliche Personennahverkehr eingestellt. Auf Bayerns Straßen gab es zahlreiche Unfälle.

Bahn: Reisen von und nach München verschieben

Nach Infos der Bahn fallen im Fernverkehr die Verbindungen von der bayerischen Landeshauptstadt nach Salzburg, Innsbruck, Nürnberg, Stuttgart und Lindau aus. Die Bahn gehe davon aus, dass die Einschränkungen den ganzen Samstag andauern würden. «Wir empfehlen, Reisen von und nach München zu verschieben», sagte die Sprecherin.

Wegen des Wintereinbruchs fahren bei der Bahn in und rund um München aktuell keine Züge.

Am Hauptbahnhof ist aktuell der Bahnverkehr komplett eingestellt.

  • Die Münchner S-Bahn fährt nur einen sehr eingeschränkten Pendelverkehr alle 20 Minuten auf der Stammstrecke.
  • Die Bayerische Regiobahn fährt gar nicht. Und auch in München fahren aktuell keine Busse und Trambahnen und die U-Bahnen nur sehr eingeschränkt. 
    Weil die Straßen völlig dicht sind, kann im Moment auch kein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.

Das Ganze wird wohl mindestens bis mittags so bleiben. Es gibt aber auch schon Meldungen, wonach der Zugverkehr vom Münchner Hauptbahnhof den ganzen Tag eingestellt wird.

Auch U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen fahren in der bayerischen Landeshauptstadt aktuell nicht.

Der Zugverkehr am Münchner Hauptbahnhof steht komplett still. Das gilt auch für die S-Bahnen – bis auf einen Pendelverkehr zwischen Leuchtenbergring und Pasing im 20-Minuten-Takt.

Weil die Straßen dicht sind, gibt es keinen Schienen-Ersatzverkehr.

Starke Beeinträchtigungen bei der Bahn in Süddeutschland bis Montag

Wer mit der Bahn fährt, muss sich in Süddeutschland noch bis Montag auf starke Beeinträchtigungen einstellen. Das sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Samstagvormittag. Grund sei der unerwartet heftige Wintereinbruch, unter anderem seien Oberleitungen vereist. Der Münchner Hauptbahnhof sei außerdem den ganzen Samstag nicht mehr anfahrbar.

Tierpark und Weihnachtsmärkte geschlossen

Polizei und Feuerwehr bitten darum: Wenn du kannst, bleib zuhause, vermeide unnötige Autofahrten und gehe nicht in Parks – hier könnten Äste unter den Schneemassen zusammen brechen.

geschlossen sind außerdem:

  • Tierpark Hellabrunn
  • Messe Heim und Handwerk
  • Weihnachtsmarkt im Innenhof der Residenz

geöffnet:

  • geöffnet ist auch der Alpenwahn Weihnachtsmarkt am Viktualienmarkt (ab 16 Uhr)

Wegen des starken Schneefalls sind in Bayern am Samstag etliche Weihnachtsmärkte geschlossen geblieben. Dazu zählten in München der Markt im Innenhof der Residenz, wo Dachlawinen nach Angaben der Schlösserverwaltung Hütten beschädigt hatten.

Auch das Tollwood-Winterfestival in der Landeshauptstadt konnte einer Sprecherin zufolge am Samstag nicht öffnen.

Flughafen sagt Flüge ab

Wie ein Sprecher des Flughafens München mitteilte, ist der Flugbetrieb  eingestellt worden. Der Winterdienst sei im Einsatz, um wieder einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. Bisher seien für den heutigen Tag rund 320 von 760 geplanten Flügen annulliert worden. Passagieren wird empfohlen, sich vor ihrer Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren.

Die Sperrung des Flugbetriebes am Münchner Flughafen ist wegen starker Schneefälle bis Sonntag um 6.00 Uhr verlängert worden. Das teilte ein Flughafen-Sprecher am Samstagvormittag mit.

Schneechaos: Bergbahnen zur Zugspitze stehen still – Kein Skibetrieb

Einen Tag nach dem Start der Skisaison an der Zugspitze ist wegen starker Schneefälle der Bahnbetrieb an Deutschlands höchstem Berg eingestellt worden. «Wir haben die Zugspitze komplett geschlossen», sagte die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Tanzer, am Samstag. Weder die Seilbahn noch die Zahnradbahn könnten fahren.

Es herrsche erhebliche Lawinengefahr, zudem gebe es Schneebruch auf der Strecke der Zahnradbahn. Bäume seien umgestürzt und versperrten die Gleise. «Die Mitarbeiter sind gar nicht erst nach oben gekommen.» Auch die Straße zum Eibsee zur Talstation der Zugspitzseilbahn sei schwer befahrbar gewesen; ein Bus sei von der Straße abgekommen und in den Graben gerutscht.

Tanzer zeigte sich aber optimistisch, dass am Sonntag die Bahnen an der Zugspitze wieder fahren könnten. Nicht zuletzt sagt der Deutsche Wetterdienst für den Sonntag strahlenden Sonnenschein bei frostigen minus 18 Grad an – perfektes Skiwetter.

Erst am Freitag war die Zugspitze in die Wintersportsaison gestartet. Auch in anderen Skigebieten liefen diese Woche die Lifte an – wegen des Schneefalls teils früher als erwartet.

Tausende Haushalte in Teilen Ober- und Ostbayerns ohne Strom

Die massiven Schneefälle haben in Teilen Bayerns zu Stromausfällen geführt. Tausende Haushalte im Netzbereich von Bayernwerk seien ohne Strom, sagte ein Sprecher am Samstag. Schwerpunkte seien der Raum um München sowie die Bereiche Penzberg, Kolbermoor, Freilassing, Parsberg, Vilshofen, Eggenfelden und Regen.

Bäume seien auf Leitungen gestürzt, teils seien Leitungen durch die Schneelast beschädigt oder gerissen. Er warnte, sich herunter hängenden oder am Boden liegenden Leitungen zu nähern.

Serviceteams seien seit der Nacht im Einsatz, um Schäden an Stromleitungen zu beheben und die Stromversorgung wieder herzustellen. «Wir kommen bei der Wiederversorgung gut voran, aber es sind nach wie vor viele tausend Haushalte betroffen», sagte der Sprecher. Außerdem kämen laufend neue Störungen dazu. «Was wir momentan spüren: Dass mit der Witterung das Erreichen der Störungsorte schwieriger wird. Es sind speziell in Oberbayern viel Straßen und Zufahrten gesperrt. Aber wir bleiben dran.»

Mehr als 200 Feuerwehreinsätze wegen Schnee in München

Der starke Schneefall hat in München bereits zu 200 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Die Feuerwehrleute kümmerten sich seit dem Freitagabend um durch die Schneelast herabfallende Äste, umgefallene Bäume und Glätteunfälle, wie die Feuerwehr am Samstagmorgen mitteilte.

Die Einsatzkräfte bargen demnach beispielsweise einen Stadtbus, der aufgrund der Glätte in einen Graben gerutscht war, und befreiten eine Oberleitung der Straßenbahn von drei Bäumen, die sich aufgrund der Schneelast in die Leitung geneigt hatten. Da der öffentliche Nahverkehr in München weitestgehend stillstand, saßen viele Fahrgäste an Bahnhöfen und Haltestellen fest. Die Feuerwehr fuhr den Angaben nach zwei Menschen, die im elektrischen Rollstuhl an einer Haltestelle festsaßen, nach Hause.

Die Feuerwehr rechnet am Samstag mit weiteren Einsätzen aufgrund des Schnees und rät, auf unnötige Fahrten zu verzichten.

Unfälle in Oberbayern – Rettungsdienst im Dauereinsatz

Die Polizei von Oberbayern Süd forderte die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben. Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Räumdienste seien im Dauereinsatz. Viele kleinere Straßen außerhalb von Ortschaften seien stark verschneit oder durch umgestürzte Bäume blockiert. Die Beseitigung von Verkehrshindernissen werde zumindest bis in den späten Vormittag andauern. Der Zugverkehr sei durch umgestürzte und auf Oberleitungen gefallene Bäumen stark eingeschränkt. Wer eine Panne oder Unfall habe, müsse bei Hilfe mit Verzögerungen rechnen.

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Zwischen München-Pasing und Fürstenfeldbruck, zwischen Tutzing (Landkreis Starnberg) und Weilheim in Oberbayern sowie zwischen Neukirchen und Vilseck (beides Landkreis Amberg-Sulzbach) mussten Züge wegen umgestürzter Bäume an den Bahnhöfen stehen bleiben. Schienenersatzverkehr könne aufgrund der witterungsbedingten Lage auf den Straßen nicht angeboten werden, hieß es weiter. Es müsse mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

Einige bayerische Schlösser geschlossen – Neuschwanstein geöffnet

Wegen des starken Schneefalls sind in Bayern mehrere Schlösser für Besucher geschlossen worden. Das gelte für Schloss Linderhof in Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) sowie für die Schlösser auf der Herreninsel im Chiemsee, sagte am Samstag Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, in München. Nicht betroffen ist Schloss Neuschwanstein nahe Füssen im Allgäu. Dort fänden gebuchte Führungen statt. Auch die Münchner Residenz bleibe vorübergehend geschlossen, so Schreiber. Das gelte auch für den Weihnachtsmarkt im Innenhof der Anlage. Dort seien Hütten von Dachlawinen beschädigt worden.

Übernachtungs-Züge für gestrandete Gäste

Wie ein dpa-Reporter berichtete, musste in den frühen Morgenstunden ein Zug aus Stuttgart kommend am Ulmer Hauptbahnhof zum Übernachtungs-Zug umfunktioniert werden. Auch am Münchner Hauptbahnhof stellte die Deutsche Bahn einen Zug für gestrandete Fahrgäste bereit. Wie viele Züge ihre Fahrten vorerst abbrechen mussten, war laut einer Sprecherin der DB zunächst unklar.

Die Polizei im Freistaat berichtete von zahlreichen kleineren Unfällen auf den Straßen. In Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Schwaben blieb es jedoch vorwiegend bei Blechschäden und Leichtverletzten. Vor allem in Schwaben mussten Straßen wegen umgestürzter Bäume zunächst gesperrt werden. Auf der Autobahn 8 bei Weyarn (Landkreis Miesbach) stürzte aus bislang ungeklärter Ursache ein Lkw um.

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Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee im Allgäu

Auch in Baden-Württemberg gab es viel Schneefall. Bei Stuttgart sorgte der Neuschnee dazu, dass Bäume umstürzten, wie die Polizei berichtete. In der Stadt Vaihingen bei Stuttgart fielen Teile eines Baumes auf eine Stromleitung. In den anderen Bundesländern war es zwar zumeist auch frostig kalt, Unfälle wurden jedoch vorerst nicht gemeldet. Hamburg meldete fünf Zentimeter Neuschnee. Die Räumfahrzeuge seien im Einsatz, hieß es.

Dem Deutschen Wetterdienst zufolge werden im Allgäu mit 30 bis 40 Zentimetern bis Samstagnachmittag die höchsten Neuschneemengen erwartet. In Sachsen seien Neuschneemengen von zehn Zentimeter möglich. Darüber hinaus werden an der Nord- und Ostseeküste sowie im angrenzenden Binnenland häufige Schneeschauer erwartet, die sich im Laufe des Tages bis zum nördlichen Mittelgebirgsraum ausbreiten. Tagsüber werde verbreitet leichter Dauerfrost erwartet. Nur entlang des Rheins und im Emsland sowie unmittelbar am Meer bleibe es vorübergehend an einigen Stellen frostfrei.

In der Nacht zum Sonntag müsse vor allem in Schleswig-Holstein und im südwestlichen Bergland mit strengem Frost mit Tiefstwerten zwischen minus 10 und minus 15 Grad gerechnet werden, hieß es weiter.

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