Tipps und Tricks gegen Mückenstiche
Die lästigen Stechmücken
Stand 30.11.16 - 10:09 Uhr
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Mückenstiche... Nicht einmal Wissenschaftler sind sich einig, welche Methode uns vor Stechmücken beschützt. Da hilft nur eins: Ausprobieren. Wir haben ein paar Tipps und Tricks.
Hand aufs Herz, was haben wir nicht alles versucht, den lästigen Biestern den Gar aus zu machen. Und? Hat es geholfen? Nicht wirklich.
Für Fans pflanzlicher Wirkstoffe
Ob Zitrusduft nun abschreckt oder nicht. Eins ist sicher: wenn, dann hält die Wirkung nicht lange an. Die EU hat die Richtlinien für Insektenschutzmittel geändert, wobei die Hersteller in die Nachweispflicht gerieten, ob die Inhaltsstoffe tatsächlich wirken.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass Duftkerzen à la Citronella keinen Hinweis mehr auf Mückenschutz auf der Verpackung stehen haben. Wir finden jedoch, auch wenn die Wirkung nicht nachweisbar war, Zitruskerzen riechen lecker und allgemein gilt die Überlegung: Brennende Kerzen geben Kohlendioxid ab und sollen daher Stechmücken von den Menschen weglocken und damit als Mückenschutz dienen.
Vielen Pflanzen sagt man eine abweisende Wirkung nach. Darunter fallen Gewächse wie Lavendel, Minze oder Basilikum, die alle ätherische Öle produzieren. Somit könnten bereits gut platzierte Kräutergärten den Spuk in Grenzen halten.
Ebenso nützlich wie essbar sind auch Tomaten. Wer es lieber kleiner mag: Katzenminze soll denselben Effekt haben. Und wer auf ’ne Nummer größer steht: der absolute Stechmückenschreck soll der Walnussbaum vorm Fenster sein!
Auch der Gartenbauverband hat einen Tipp: Die Duftpelargonie Lillibet (Balkonpflanze). Ausnahmsweise bewiesen ist der Wirkstoff vom ätherischen Neemöl (Niemöl oder auch Nimöl). Eine Studie des ‚Malaria Research Centre‘ stellte fest, dass eine Mischung aus Kokosöl und 2 Prozent ätherischem Neemöl vor bis zu 94 Prozent der Mücken der Culex-Familie (unsere in Europa heimischen Stechmücken-Arten) schützen.
Künstliche Wirkstoffe
Wirksamer, da sind sich fast alle Wissenschaftler einig, sind künstliche Wirkstoffe. Nach dem aktuellen Kenntnisstand wirkt der Stoff DEET (Diethyltoluamid) am effektivsten und längsten und ist im Handel zum Beispiel unter dem Namen Anti-Brumm erhältlich. Achtung beim Sonnenbaden! Gleichzeitige Anwendung von Sonnencreme vermindert den Schutz deutlich.
Sprays zur Insektenbekämpfung im Haus erscheinen dann doch eher unangenehm. Nicht nur der Geruch ist fast unerträglich, auch klebt die Haut oft nach dem Einsprühen. Eine passende Alternative scheint da ein Mückenstecker zu sein. Zur Auswahl stehen meist Stecker mit Ultraschall oder Verdampfer von Biozid. Allerdings lassen sich Mücken von Ultraschallgeräten nicht dauerhaft abhalten, wie ein Test von "Stiftung Warentest" gezeigt hat. Leider ist aber auch der Verdampfer nicht die optimale Wahl, da das Insektengift auch für Menschen nicht gänzlich unbedenklich ist (bei empfindlichen Menschen und Kindern können Kopfschmerzen, Schwindel oder Reizung der Atemwege die Folgen sein).
Warum immer ich?
In einer Gruppe gibt es immer Opfer: Stechopfer! Aber warum trifft es immer die nette Tante oder den besten Freund? Neben vielen komplexen Zusammenspielen wie Blutgruppe oder Milch- und Fettsäureanteil der Haut ist vor allem der Kohlenstoffdioxidanteil im Atem ausschlaggebend, ob die Stechmücke ein leckeres Buffet vor sich sieht oder nur trockenes Brot.
Wenn wir also irrtümlich nach dem Sport rasch duschen, damit die Biester nicht den Schweiß riechen, sollten wir vor allem zur Ruhe kommen, damit die Kohlenstoffdioxidproduktion zurückgeht. Bezogen auf die eigenen vier Wände heißt das auch: Viel Lüften! Auch wenn ein Ventilator nicht für Frischluft sorgt, so kann er doch ein profanes Mittel gegen blutsaugende Insekten sein. Der Ventilator wirbelt die Luft im Raum so durcheinander, dass die Tierchen die Quelle der so verführerischen Atemluft nicht mehr ausmachen können.
Wichtig für Jedermann: die richtige Kleidung wählen. Allgemein gilt, je mehr Körperstellen bedeckt sind, desto besser. Wobei die Textilien natürlich nicht anliegen sollten und auch ein dichtgewebter Stoff die Plagegeister länger vom Leib halten. Einige Mückenarten orten anhand farblicher Reize aus der Entfernung ihre Wirte. Bei einem geplanten Aufenthalt im Freien, daher immer helle Kleidung tragen.
Die traurige Nachricht an alle Partygänger: das nächste Mal lieber das zweite Bier stehen lassen, denn alkoholisierte Menschen werden laut Wissenschaft bevorzugt zur Nahrungsquelle hungriger Stechmücken.
Und wenn es passiert ist?
Allein die Vorstellung. Da bohrt eine kleine freche Mücke die Haut an und injiziert uns mit ihrem Speichel ein Giftgemisch, sodass das Gewebshormon Histamin freigesetzt wird und die Nerven um die Stichstelle reizt und reizt und reizt und reizt… Der juckende Stich ist da und jeder hat ein Hausmittelchen.
Bei uns wirklich bewährt haben sich wenige. Hier die Gewinner:
- Kühlen: die Schwellung klingt ab, der Juckreiz kehrt aber meist zurück.
Optional hier der Schnapsumschlag – dazu ein Tuch in Hochprozentigem tränken und um die Schwellung wickeln. Die Verdunstungskälte des Alkohols zieht die Wärme raus und beruhigt die Haut. - Säure: Zitrone oder Essig, neutralisieren das Gift. Nur direkt nach dem Stich wirksam, also schnell handeln.
- Hitze: Das Mückengift basiert auf Eiweißproteinen. Die werden bei über 45° Celsius zerstört. Ein erhitzter Löffel oder heißes Wasser können das Gift neutralisieren. (Vorsicht vor Verbrennungen!)
- Spucke: immer parat und einsatzfähig ist unsere allseits bekannte Wunderwaffe, der Speichel mit gleich zwei Wirkmethoden. Zum einen verdunstet die Spucke auf der Haut, kühlt sie und mildert den Juckreiz und zum anderem wirken die Inhaltsstoffe heilfördernd.
Fenster zu, solange das Licht brennt?
Ein Mückenforscherteam aus Deutschland fand heraus, dass diese alte Weisheit wohl ein Mythos ist. Für Mücken ist das Lampenlicht eher verwirrend, die meisten Arten werden nicht davon angelockt. Lockstoff ist auch in diesem Fall wieder überwiegend unser Atem. Die Mücken fliegen herein und warten, bis sich alles im Zimmer beruhigt hat. Deshalb machen sie sich oft auch erst bemerkbar, wenn wir schlafen wollen.
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