Witze über Behinderte
Luke Mockridge: Nach diesen Sprüchen stoppt Sat.1 seine neue TV-Show
Stand 09.09.24 - 09:36 Uhr
Comedian Luke Mockridge sorgt mit verunglimpfenden Kommentaren wieder für Wirbel. Seine Entschuldigung hilft vorerst nicht, Sat.1 zieht Konsequenzen für die neue TV-Show des Komikers.

Häme über Para-Athleten: Sat.1 stoppt TV-Show mit Mockridge
Paris (dpa) – Seine Podcast-Häme über Para-Sportler kostet den Comedian Luke Mockridge eine geplante TV-Show bei Sat.1. Die spöttischen Aussagen des Komikers hatten kurz vor Abschluss der Paralympics in Paris für Wirbel gesorgt, der private Fernsehsender verzichtete daraufhin auf den für 12. September geplanten Start des neuen TV-Formats «Was ist in der Box?» mit dem schon länger umstrittenen 35-Jährigen.
- Anzeige -Wiesn-Tisch gefällig?
Alle Abonnenten des 95.5 Charivari Newsletters haben die Chance auf einen exklusiven Wiesn-Tisch - mit Essen, Trinken & Fahrgeschäften inklusive. Einfach noch bis 30.09.2025 anmelden - alle Empfänger nehmen automatisch teil!
Auch der Versuch einer Entschuldigung half Mockridge nichts mehr. «Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele», beteuerte der Komiker bei Instagram.
Sat.1-Sprecher Christoph Körfer sagte, Mockridge habe sich zwar «öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt». Der Sender wünsche aber, dass der Comedian einen Weg finde, «seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten».
Olympiasiegerin Vogel: Aussagen unfassbar und menschenverachtend
Die Aussagen von Mockridge würden nicht den Werten des Senders entsprechen, sagte Körfer. Die spöttischen Sätze entstammen dem Podcast «Die Deutschen», der bereits im August ausgestrahlt worden war, aber erst kurz vor der Schlussfeier der Paralympics größere Aufmerksamkeit bekam. «Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen», hatte Mockridge unter anderem gesagt.
Die nach einem Trainingsunfall im Rollstuhl sitzende zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel hatte bei Instagram einen Ausschnitt aus dem Podcast gepostet und bezeichnete die Worte von Mockridge als unfassbar und menschenverachtend.
Kugelstoß-Weltmeister und Paris-Silbermedaillengewinner Niko Kappel sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Luke Mockridge und seine beiden Mitstreiter haben Pech, dass Menschenverachtung, Ignoranz und Geschmacklosigkeit nicht paralympisch sind. Sonst hätten sie diese tollen Spiele als Athleten erleben können und wären heiße Gold-Kandidaten gewesen.»
Mockridge: Behinderte haben schwarzen Humor
Bei der ausgelassenen Medaillenparty im Deutschen Haus am Vorabend der Paralympics-Schlussfeier drehten sich die Gespräche zwar nur am Rande um Mockridge. Doch in der Heimat nahm die Debatte um den Comedian und seine TV-Zukunft immer mehr an Fahrt auf. Bei seiner neuen Show «Was ist in der Box?» sollten andere Comedians den geheimnisvollen Inhalt einer mysteriösen Box erraten. Bis Ende Oktober wollte Sat.1 zunächst acht Folgen ausstrahlen.
Mockridge bemühte sich, die Diskussionen um seine TV-Zukunft mit einem reumütigen Statement einzufangen. «Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid», schrieb er: «Es fuckt mich auch ab, dass Medien zum Ende dieser Paralympischen Spiele mehr über mich sprechen und nicht über das Turnier.»
Verband empfiehlt Mockridge: Para-Sport anschauen
Vor der Entschuldigung hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) mit einer Einladung an Mockridge reagiert. «Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind – und, um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind.»
Der Comedian versicherte, die Einladung «sehr gerne» annehmen zu wollen. Er freue sich «auf den Perspektivwechsel und darauf, aktiv zu lernen. Comedy und Sport sollen Spaß machen – immer! Heute hat das nicht geklappt, und das geht auf meinen Deckel», hieß es in seinem Statement abschließend.
Der Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin hatte vor Mockridges Stellungnahme von einer «Entgleisung sondergleichen gesprochen. Das kann weder als Comedy noch als bloße Dummheit abgetan werden», sagte Özcan Mutlu. «Solche herabwürdigenden Äußerungen sind absolut inakzeptabel und verdienen scharfe Verurteilung.» Mockridge solle sich zutiefst schämen.
Ärger im Fernsehgarten
Schon in der Vergangenheit hatte Mockridge für Wirbel gesorgt, unter anderem mit einem irritierenden Auftritt im «ZDF-Fernsehgarten». «Die Witze allerdings, die Luke Mockridge heute von sich gegeben hat, trafen weder unseren Humor, noch den des Publikums. Mehr gibt es leider nicht zu sagen, der Auftritt spricht für sich selbst», hatte das ZDF damals mitgeteilt.
Der Komiker Mockridge hatte einst zu den Sender-Gesichtern von Sat.1 gezählt. Im August 2021 hatte er eine Auszeit angekündigt und war seither im Fernsehen kaum mehr in Erscheinung getreten. Der geplante Neustart bei Sat.1 fällt nun zumindest vorerst aus.
Mehr Beiträge und Themen
Deutschland hat das seltene Double aus WM- und EM-Titel perfekt gemacht und einen famosen Basketball-Sommer gekrönt. In einem elektrisierenden Endspiel übernimmt Schröder am Ende das Kommando.
Zwischen dem Kreuz Nord und Fröttmaning Süd geht aktuell nichts mehr: Aktivisten protestieren gegen die IAA und sorgen für eine Vollsperrung der A9. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.
Abkühlung für die Vierbeiner: am Ende der regulären Badesaison werden in München auch in diesem Jahr Badetage für Hunde stattfinden. Im Ungerer- und Dantebad können sich Fiffi und Co. abkühlen.
Beim bayernweiten Warntag schrillen am Donnerstag, 11. September 2025, um 11.00 Uhr die Handys sowie öffentliche Sirenen und Lautsprecheranlagen. Die Behörden testen Systeme, die im Notfall vor Katastrophen warnen sollen.
Künftig soll es mit nur ein paar Klicks erleichtert werden, Online-Einkäufe zu widerrufen. Damit will die Bundesregierung Verbraucher beim Online-Handel schützen.
Die bayrische Landeshauptstadt soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Verbreitung selbstfahrender Autos in Europa spielen.
In Planung ist ein Pilotenprojekt, welches in der Innenstadt einen Fußgängerüberweg sichtbarer und sicherer machen soll.
Der VDA verlängert den Vertrag mit der Messe München. Auch 2027 wird die IAA Mobility in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden.
Wenn bald das neue Jugendwort verkündet wird, dürfte es wieder das eine oder andere fragende Gesicht geben. Welche Redewendung wird dieses Jahr gewinnen?
KI trifft Wiesn: Die Medienhäuser testen mit dem BreznBot neue Wege im Journalismus. Was steckt hinter dem digitalen Helfer zum größten Volksfest der Welt?
DESK
S-Bahn-Störung am 17.9.2025 in München: Signalproblem verursacht Ausfälle und Umleitungen. Alle Infos zu betroffenen Linien und Alternativen hier.
An der Hauswand der GVG in der Orleansstraße entstand über die letzten Monate hinweg ein Kunstwerk zu Ehren systemrelevanter Berufe, die unsere Infrastruktur in der Stadt am Laufen halten. Mit einem Brunch in Anwesenheit der Künstler wurde das Graffiti eingeweiht.
Mehrere Gesetzesentwürfe sollen entlasten, wo die Krisen der letzten Jahre die Kosten in die Höhe getrieben haben.
Eine Stauanalyse des ADAC auf Initiative von 95.5 Charivari zeigt, welche Tage in München zu den staureichsten gehören - und welche nicht.
Die Stadt München will sich für die Olympischen Spiele bewerben - doch erst sollen die Bürger darüber entscheiden. Was spricht dafür und was dagegen?
Der Ausnahmezustand über München bricht herein. Das 190. Oktoberfest steht an. Was man als Besucher wissen sollte.
Eine neue Studie zeigt, dass zehn Stunden Mario Kart pro Woche dabei helfen, besser fahren zu können - auch wenn das natürlich keine Fahrstunden ersetzt.