Klimawandel
Klimawandel verschlimmerte Hochwasser
Stand 07.06.24 - 12:55 Uhr
Bei jedem Extremwetterereignis stellt sich inzwischen die Frage: Wäre es ohne Klimakrise glimpflicher verlaufen? Historische Vergleiche ermöglichen Aussagen dazu. Für Süddeutschland liegt eine solche Analyse nun vor.
©Armin Weigel/dpa
Klimawandel Schuld am Hochwasser?
Paris (dpa) – Einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß des Hochwassers in Süddeutschland. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu 10 Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilte das Forschungskonsortium Climameter. El Niño und andere natürliche Klimaphänomene spielten demnach keine Rolle bei der Verschlimmerung.
- Anzeige -Große Auswirkungen
Selbst scheinbar geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Forschungskonsortium erklärte. Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 zum Beispiel sei durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent verstärkt worden.
Climameter ist ein von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanziertes Forschungsprojekt. Die sogenannte Attributionsstudie stützt sich auf meteorologische Daten der letzten 40 Jahre, wie es hieß. Die Forschenden verglichen ähnliche Tiefdruckgebiete am Ende des 20. Jahrhunderts (1979 bis 2001) mit solchen aus den letzten Jahrzehnten (2002 bis 2023). Tiefdruckgebiete, wie sie jetzt in Süddeutschland auftraten, sind demnach inzwischen etwa 10 Prozent intensiver.
Anfang Juni hatten Unwetter zu schweren Regenfällen und Überschwemmungen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg geführt. Mehrere Menschen starben, Tausende mussten in Sicherheit gebracht werden, es kam zu Erdrutschen und Dammbrüchen.
Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren
«Die Ergebnisse von Climameter zeigen, dass der durch CO2-Emissionen verursachte Klimawandel auch hoch entwickelte Länder wie Deutschland trifft und soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen kann», sagte der CNRS-Mitautor Davide Faranda. «Alle Bevölkerungsgruppen sind vom Klimawandel betroffen, und eine massive Reduzierung der fossilen Brennstoffe ist notwendig, um die Gefahren von Klimaextremen in einer sich erwärmenden Welt zu verringern.»
Mitautorin Erika Coppola vom International Centre for Theoretical Physics (ICTP) bei Triest erklärte, dass selbst in einem Land wie Deutschland mit gut für Hochwasser präparierten Flussufern die derzeitigen Maßnahmen nicht mehr ausreichten, um die gestiegenen Abflussmengen zu bewältigen. «Es müssen Strategien und neue Maßnahmen ergriffen werden, um der steigenden Wahrscheinlichkeit ähnlicher Hochwasserereignisse zu begegnen, die im Vergleich zur Vergangenheit immer häufiger auftreten und aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels voraussichtlich weiter zunehmen werden.» Coppola betonte: «Es gibt keinen Zweifel und keine Zeit zu verlieren, denn diese Veränderungen finden bereits heute statt.»
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Ein Journalist landet nach eigenen Angaben versehentlich in einem Signal-Chat mit Trump-Ministern. Dort liest er brisante Details zu einem Militärangriff mit. Ein Fall, der für viel Aufregung sorgt.
Die Temperaturen werden milder, die Tage werden länger – der Frühling ist da und mit ihm erblühen wunderschöne Kirschblüten in ganz München. Hier verraten wir dir unsere Lieblingsplätze!
Diese Aktivitäten solltest du ausprobieren, um deine Stadt auch von einer anderen Seite kennenzulernen. Wahre Insidertipps für einen freien Nachmittag oder fürs Wochenende!
Wie sicher ist München im Jahr 2025? Ein Blick auf die aktuelle Kriminalstatistik zeigt Trends, Entwicklungen und Herausforderungen.
Die Rakete stand bereits aufgetankt auf dem Startplatz, dann machte die Natur dem Start-up Isar Aerospace einen Strich durch die Rechnung für seinen ersten Testflug.
Das eigene Haus entrümpeln und gleichzeitig einzigartige Fundstücke ergattern? Die Hofflohmärkte sind zurück! Auch dein Viertel ist dabei.
Es stehen wichtige Straßenbauarbeiten an der Ludwigsbrücke an. Die Steinsdorfstraße wird ab der Ludwigsbrücke in Richtung Norden für den Autoverkehr gesperrt. Alle Infos hier!
Auf dem Weg zur Verkehrswende spielt das Radlfahren eine essenzielle Rolle. Mit diesen Neuerungen und Trends bewegst du dich sicherer, komfortabler und ökologischer als je zuvor.
Die Entscheidung hat historische Dimensionen: Union, SPD und Grüne lockern die Schuldenbremse für Verteidigung und Infrastruktur.
Für ihre wissenschaftliche Arbeit über Hummeln setzen Forscher wieder auf die Hilfe vieler Naturfreunde. 2024 gab es dabei einen richtigen Erfolg.
DESK
Ein Münchner Jagdhund erhält Post vom Beitragsservice. Wie es dazu kam und warum der Hund keine Rundfunkgebühr zahlen muss, erfährst du hier.
Jahrelang ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Jérôme Boateng. Der Verdacht: Gewalt gegen seine Ex-Freundin Kasia Lenhardt. Jetzt hat die Behörde eine Entscheidung getroffen.
Das Münchner Frühlingsfest feiert 2026 sein 60. Jubiläum. Die Grünen fordern eine Verlängerung um eine Woche zum Jubiläum.
Das Bad Forstenrieder Park schließt wegen baulichen und technischen Mängeln. Erfahre, welche Alternativen die SWM bieten.
Ein Münchner bietet mit seinem KI-Nachhilfe Programm jetzt eine deutlich günstigere Alternative zur herkömmlichen Nachhilfe an. Alle Infos hier.
Nach langen Sanierungsarbeiten eröffnet das Westbad in München endlich wieder! Alle Infos zur Wiedereröffnung am 14. April findet Ihr hier.
Bayern hält an seinen strikten Ladenöffnungszeiten bis maximal 20 Uhr fest. Es soll aber Lockerungen geben. In wenigen Monaten soll es so weit sein.