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Schule in Corona-Zeiten

Schule nach den Sommerferien ohne Abstandsregel geplant

Stand 19.06.20 - 12:41 Uhr

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Nach dem Ja von Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten für eine Rückkehr zum Regelschulbetrieb nach den Sommerferien, haben sich die Kultusminister der Länder nun festgelegt: Die Abstandsregel an den Schulen soll im neuen Schuljahr wegfallen, mit einer Einschränkung.

Schule nach den Sommerferien ohne Abstandsregel geplant

Nach den Sommerferien sollen die Schulen möglichst überall zum Regelbetrieb zurückkehren – grundsätzlich ohne Abstandsregeln. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Rückkehr zur Normalität?

Berlin (dpa) – Alle Schüler sollen nach den Sommerferien wieder wie gewohnt in die Schule gehen – auf die Abstandsregel soll dabei, wenn möglich, verzichtet werden. Darauf haben sich die Kultusminister der Länder in einer Schaltkonferenz am Donnerstag verständigt.

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Zur Gewährleistung des Rechts auf Bildung streben die Länder einen «regulären Schulbetrieb nach geltender Stundentafel» im Klassenverband oder in einer festen Lerngruppe an, heißt es in einem gemeinsamen Beschluss. «Die Länder stimmen dabei überein, dass hierfür die Abstandsregelung von 1,5 Metern entfallen muss, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt», heißt es weiter.

Definitiv ist damit der Wegfall der Abstandsregel also nicht. Alles hängt von der weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie ab.

Schulschließungen nur als «Ultima Ratio»

Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie schnell der Hebel wieder umgelegt werden kann: Wegen der vielen Infektionen beim Fleischfabrikanten Tönnies in Gütersloh sind im ganzen Landkreis erneut Schulen und Kitas geschlossen worden. Die Kultusminister plädierten am Donnerstag dafür, dass solche harten Schritte künftig nur das letzte Mittel sein sollten: «Uns ist wirklich wichtig, dass das Recht auf Bildung, das was Schule ausmacht als sozialen Ort, als Ort des sozialen Lernens, dass das sehr hochgehalten wird und dass Schulschließungen unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens auch eher eine Ultima Ratio sein sollten in Zukunft», sagte die amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD), nach den Beratungen.

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Wie es weitergeht

Als nächsten Schritt wollen sich die Bildungsminister darum kümmern, dass die Hygienemaßnahmen «für alle an Schule Beteiligten» vor Ort angepasst werden, sagte Hubig. «Wir werden uns als Kultusministerkonferenz rechtzeitig auf einen gemeinsamen Rahmen für aktualisierte Schutz- und Hygienemaßnahmen verständigen». Dem Arbeitsschutz für das Personal an den Schulen solle dabei in vollem Umfang Rechnung getragen werden.

Kritik von Lehrerverbänden und Bildungsgewerkschaften

Lehrerverbände und Bildungsgewerkschaften warnen vor einem «Spiel mit dem Feuer», wenn die Abstandsregel fällt und pochen auf Schutzkonzepte für die Lehrer. Es sei eine Farce, wenn in jedem Supermarkt Plexiglasscheiben Kunden und Personal trennten – aber an Schulen kein Abstand eingehalten und die Lehrer nicht geschützt würden, hatte der Chef des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, schon Anfang des Monats gesagt.

«Auf das Abstandsgebot in den Schulen zu verzichten, ist der falsche Weg», sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Abstand und Hygienemaßnahmen seien das A und O, um Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern vor Infektionen zu schützen.

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Dazu kommt, dass schätzungsweise 10 bis 20 Prozent des Lehrpersonals als «Risikogruppe» den Schulen fernbleiben könnten. Beckmann sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, es hätte von den Kultusministern das klare Zeichen gebraucht, «dass in Pandemie-Zeiten nicht flächendeckend ein vollumfängliches Bildungs- und Betreuungsangebot zu gewährleisten ist». Er befürchtet Unmut gegen Schulleitungen und Lehrer, wenn dann möglicherweise der «reguläre Schulbetrieb» doch nicht durchgehalten werden kann.

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