Coronavirus in Deutschland
Razzien: Verdacht erhärtet sich – Angriff auf Polizisten im Supermarkt war eine Falle
Stand 13.05.20 - 19:57 Uhr
0
Eine Maskenpflicht-Kontrolle im Supermarkt eskaliert, zwei Polizisten werden schwer verletzt. Filmszenen landen sofort im Internet. Nicht nur deshalb sind die Ermittler sicher, was dahinter stecken könnte.
Ein Polizeibeamter betritt ein Haus in Bonn. Laut Staatsanwaltschaft konnten die Beamten mutmaßliche Beweismittel sicherstellen. Foto: Benjamin Westhoff/dpa
Wohnungen von zwei Verdächtigen durchsucht
Bonn (dpa) – Im Fall von zwei in einem Supermarkt schwer verletzten Polizisten sind die Wohnungen von zwei Verdächtigen in Bonn und Troisdorf durchsucht worden. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur.Â
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei den Einsätzen in der Bonner Altstadt und in Troisdorf mutmaßliche Beweismittel gesichert, über die man aber noch nichts Genaueres sagen könne. Bei den Razzien waren auch bewaffnete Beamte einer Einsatzhundertschaft beteiligt. Bei mindestens einem der Verdächtigen gehen die Ermittler nach dpa-Informationen von Bezügen zur Reichsbürger-Szene aus. Er war in einem früheren Verfahren bereits als «Verdachtsfall Reichsbürger» aufgetaucht.
Polizisten wurden in die Falle gelockt
Laut Ermittlerkreisen ist man sich inzwischen sicher, dass die Beamten im Supermarkt in eine Falle gelockt wurden. Demnach hätten die beiden Verdächtigen (35/38) die Situation absichtlich provoziert. Einer der beiden hatte den Ablauf mit einer an seinem Körper befestigten Kamera gefilmt. Dass die Aufnahme direkt nach dem Vorfall im Internet landete sowie weitere Indizien ließen die Polizei vermuten, dass es sich um eine geplante Aktion gehandelt haben könnte.
[MD_Portal_Script ScriptID="9217250" location="leftALone"]Nach dpa-Informationen hatten die beiden Verdächtigen offenbar Komplizen: Der Vorfall sei unter anderem aus mehreren Perspektiven gefilmt worden, hieß es. In dem Video ist eine Frau zu hören, die sich als Ehefrau eines der Angreifer zu erkennen gibt. Ob auch gegen sie oder andere ermittelt wird, blieb zunächst unklar.
Das war passiert:Â
Die Beamten waren am Samstagnachmittag zu dem Supermarkt gerufen worden, weil die beiden Verdächtigen sich mit Mitarbeitern gestritten hatten: Die Männer hatten keinen Mund-Nase-Schutz nutzen wollen. In dem Internetvideo ist zu sehen, wie der Verdächtige mit der Kamera mit der Polizei in mehreren Sprachen diskutiert, weil er seinen Ausweis nicht zeigen will. Der zweite Mann – inzwischen mit einem Tuch vor dem Mund – gibt sich als Übersetzer aus und mischt sich ein. Letztlich eskaliert die Situation und der «Übersetzer», bereits zu Boden gebracht, schlägt einem der Beamten ins Gesicht.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat einer der beiden Verdächtigen eine doppelte Staatsbürgerschaft – deutsch-osteuropäisch – der andere ist demnach Osteuropäer. Weitere Details zu den Staatsbürgerschaften wurden nicht genannt.
Hinweise auf Reichsbürger-Anhängerschaft im Video
In dem Video ist unter anderem zu hören, wie der Filmende sagt: «Ich bin ein Mensch, ich brauche keinen Personalausweis (…) Ich bin Mensch und Souverän.» Der selbst ernannte Übersetzer wiederholt, dass der Mann ein «souveräner Mensch» sei und sich mit allen Mitteln verteidigen werde, falls die Beamten ihm Schaden zufügten. Die Wortwahl ähnelt der sogenannter Reichsbürger, die den Staat als Instanz ablehnen.
Gegen die Männer wird wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte ermittelt. Sie kamen wegen fehlender Haftgründe zunächst wieder auf freien Fuß.
Der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW, Michael Maatz, sagte der dpa am Mittwoch: «Dieser Vorfall ist ein Skandal. Dass die beiden Polizeibeamten offensichtlich in eine Falle gelockt und schwer verletzt wurden von Menschen, die die Corona-Krise politisch ausschlachten wollen, ist nicht tolerierbar.»
Mehr Beiträge und Themen
Die Christkindlmarkt-Saison in München Stadt und Land läuft. Auf welche du dich freuen kannst, zeigen wir dir hier.
Ein ungewöhnlich starker Wintereinbruch beschert Bayern Schnee, Eis und Verkehrschaos. Am Sonntag entspannt sich die Lage schrittweise: Flugzeuge heben in München wieder ab, erste Züge rollen an. Viele Sonntagsausflügler genießen die schönen, sonnigen Seiten des Winters.
Jetzt wurde die Deutsche Gruppe für die EM 2024 ausgelost.
Fahrgäste müssen in Zügen übernachten, der Flugbetrieb am Münchner Flughafen ist vorübergehend eingestellt, Bahnstrecken sind gesperrt: Im Süden Bayerns sorgt starker Schneefall für Chaos.
Frost und Schneefall in weiten Teilen Bayerns haben zu Chaos, nicht nur auf den Straßen geführt. Und der Wetterdienst warnt: Vor allem den Süden erwartet am Wochenende eine große Menge Neuschnee.
Der bekannte Sportartikelhändler SportScheck hat am Donnerstag einen Insolvenzantrag gestellt. Wie geht es mit den Filialen und dem Online-Shop nun weiter?
Mit geschliffenen Kufen übers Eis: Wir zeigen dir die schönsten Eislaufbahnen in und um München.
Das Olympiastadion wird von 2025 bis 2027 saniert. In der Zeit sollen auch Konzerte stattfinden - diese werden dafür in die Allianz Arena ausweichen.
Die Weihnachtsklassiker im Fernsehen gehören für Viele zur Weihnachtszeit, wie der Baum oder die Geschenke. Wir haben für dich eine Übersicht zusammengestellt, wann und wo die Filme im TV laufen.
Weihnachten rückt immer näher. Damit Geschenke für deine Liebsten rechtzeitig ankommen, solltest du ein paar Deadlines beachten.
An Bayerns Schulen soll das Gendern verboten werden. So will es der Ministerpräsident. In der gerne zitierten Schulfamilie kommt Söders Vorstoß alles andere als gut an.
Schockierende Videos sind aus der Hundestagesstätte Isarpfoten e.V. aufgetaucht: Ein oder mehrere Mitarbeitende werden dabei gezeigt, wie sie Hunde quälen.
Wegen des heftigen Schneefalls am Wochenende und den anhaltend schlechten Straßenverhältnissen, fällt an einigen Orten in Bayern die Schule aus. Hier gibt's die aktuelle Übersicht.
Die Schneemassen haben München weiterhin im Griff - und das merkt man auch im Nahverkehr. Auswirkungen gibt es zum Teil noch bei der Regionalverkehr mit Zügen und den Trambahnen.
Albtraum Flughafen: Nach den kräftigen Schneefällen des Wochenendes ist der Flugverkehr in München nach wie vor stark eingeschränkt. Hunderte Passagiere stecken fest. Auch für Dienstag ist keine Normalisierung in Sicht.
Schnee und Eis sorgen in Süddeutschland weiter für Verkehrsprobleme. Vielerorts fahren im Süden Bayerns auch zwei Tage nach den massiven Schneefällen noch keine Züge; Flüge fallen aus - eine komplette Rückkehr zum «Normal» wird noch dauern.
95.5 Charivari schickt dich auf Münchens größte Silvesterparty: SOMNIA im Zenith. Wir laden dich und deine Freunde auf eine legendäre Silvesternacht ein, hier gibt’s alle Infos!