Coronavirus weltweit
Milliarden Euro gesucht für einen Corona-Impfstoff für alle
Stand 04.05.20 - 11:22 Uhr
0
Dutzende Forscherteams weltweit suchen ein Mittel für den rettenden Pieks gegen die Pandemie. Aber wer bekommt den Schutz zuerst und zu welchem Preis? Bundeskanzlerin Merkel wirbt für eine globale Konferenz an diesem Montag.
In einem weltweiten Kraftakt sollen Milliarden Euro für die Entwicklung von Mitteln gegen das tödliche Virus gesammelt werden. Foto: Friso Gentsch/dpa
Corona-Pandemie zu bekämpfen ist gemeinsames Ziel
Brüssel/Berlin (dpa) – Schnellstmöglich ein Corona-Impfstoff für alle: In einem weltweiten Kraftakt sollen am Montag 7,5 Milliarden Euro für die Entwicklung von Mitteln gegen das tödliche Virus gesammelt werden, die dann alle Länder zu fairen Preisen bekommen sollen.
- Anzeige -Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte vor einer Online-Geberkonferenz in Brüssel einen «deutlichen finanziellen Beitrag» aus Deutschland zu. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um einen dreistelligen Millionenbetrag.
Spenden sammeln für Impfstoff
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte die Geberkonferenz einberufen, bei der Staats- und Regierungschefs und Organisationen aus aller Welt Spenden zusagen können. Im «Spiegel» zeigte sich von der Leyen zuversichtlich, dass die gewünschte Milliardensumme zusammenkommt. Die Herausforderung sei riesig. «Wir müssen einen Impfstoff entwickeln, ihn herstellen und zu einem bezahlbaren Preis sofort in jeder Ecke der Welt verfügbar machen. Eine solche Aufgabe gab es noch nie.»
Auch Papst Franziskus stellte sich am Sonntag hinter die Ziele der Konferenz. Während es bereits erste Ansätze für Medikamente gibt, erwarten viele Forscher einen sicheren Impfstoff im großen Maßstab erst für nächstes Jahr. Allein für die Entwicklung des Impfstoffs fehlten geschätzt acht Milliarden Euro, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Podcast.
[MD_Portal_Script ScriptID="9217250" location="leftALone"]Produktion von Milliarden von Impfstoff-Dosen wird sehr teuer
Von der Leyen sagte, das Spendenziel für die Geberkonferenz sei nur der Startschuss. «Auf der Strecke bis zum Ende der Pandemie werden wir noch deutlich mehr brauchen.» Vor allem die Produktion von Milliarden von Impfstoff-Dosen wird sehr teuer und könnte arme Länder überfordern. «Das kann nicht nach dem Motto gehen: Wer das Geld hat, hat den Impfstoff», sagte von der Leyen.
Merkel sagte: «Deutschland stellt sich dieser Verantwortung, und deshalb werden wir auch dafür Sorge tragen, dass ein Impfstoff allen Menschen zugutekommt, wenn er einmal entwickelt wurde, und auch die Medikamente, die notwendig sind, und die Diagnosemöglichkeiten möglichst vielen zugutekommen.» Diesem Ziel sollen sich aus Sicht der Organisatoren alle Teilnehmer der Geberkonferenz verpflichten.
- Anzeige -Corona-Gelder von Regierungen und privaten Stiftungen
Merkel begrüßte das große Bündnis aus Regierungen und privaten Stiftungen. Mit an Bord für die «Coronavirus-Krisenreaktion» genannte Konferenz sind unter anderen die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Weltbank und das G20-Vorsitzland Saudi-Arabien, aber auch die private Bill and Melinda Gates Foundation, die Koalition für Innovationen in der Epidemievorsorge Cepi und die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung Gavi.
Keine Zusage gab es bis Sonntag von den USA. Man habe gute Gespräche mit dem Weißen Haus und dränge die US-Regierung, sich an der globalen Initiative zu beteiligen, erklärte die EU-Kommission.
Keine weltweit zeitversetzte Einführung des Impfstoffes
Die Entwicklungsorganisation ONE warnte vor den Folgen, die eine weltweit zeitversetzte Einführung eines Covid-19-Impfstoffes hätte. «Leider haben Entwicklungsländer in der Regel erst sieben Jahre später Zugang zu neu entwickelten Impfstoffen und Medikamenten», erklärte Deutschland-Direktor Stephan Exo-Kreischer. Das würde eine effektive Bekämpfung der Covid-19-Pandemie unmöglich machen.
- Anzeige -Große Mengen von Covid-19-Impfstoffen zum erschwinglichen Preis herzustellen
Deutschland solle einem «Patentpool» beitreten und andere Staaten dazu auffordern, dies auch zu tun, forderte Exo-Kreischer. Dieser Pool würde es demnach Entwicklern und Generikaherstellern ermöglichen, große Mengen von Covid-19-Medikamenten und Impfstoffen zum erschwinglichen Preis herzustellen. Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international äußerte sich ähnlich.
Der Verband forschender Arzneimittelhersteller betonte, die Branche sei wissenschaftlich und finanziell imstande, die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien zu stemmen. In der Notsituation einer Pandemie müsse es aber schneller gehen als sonst, erklärte vfa-Präsident Han Steutel. Es sei wie bei einem Ruderrennen: «Auch der Zweier kommt ins Ziel, sogar schnell. Aber der Achter ist schneller. Und jetzt brauchen wir den Achter.»
- Anzeige -Corona-Pandemie zu bekämpfen ist gemeinsames Ziel
Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Giuseppe Conte, die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg, EU-Ratschef Charles Michel und von der Leyen hatten am Samstag mit einem gemeinsamen Gastbeitrag in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» für die Geberkonferenz geworben. Die Entwicklung eines Impfstoffs für alle werde ein «einzigartiges globales öffentliches Gut des 21. Jahrhunderts» und «die Aufgabe unserer Generation», heißt es darin.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagte der Funke Mediengruppe: «Niemand sollte denken, dass nationale Alleingänge erfolgreich sein werden.» Wohlhabendere Weltregionen hätten eine moralische Verpflichtung zu helfen. Und sie profitierten davon, wenn die Pandemie auf allen Kontinenten zurückgedrängt werde.
Mehr Beiträge und Themen
Das 49-Euro-Ticket nur zum Pendeln nutzen? Ist doch langweilig! Hier erfährst du, wohin du mit deinem Deutschland-Ticket spannende Ausflüge unternehmen kannst.
Das Riesenrad „Umadum“ feiert 5-jähriges Jubiläum. Für die Gäste gibt’s deshalb 5 Wochen lang einen Special-Preis.
Apple schickt wieder Fahrzeuge und Rucksackfotografen durch Bayerns Straßen, Parks und Fußgängerzonen. Das musst du wissen.
Am Sonntag findet die diesjährige Rad-Sternfahrt vom ADFC statt. Das wird gefordert und hier gibt es Einschränkungen.
Julian Nagelsmann bleibt beim DFB - für zwei Jahre länger als geplant. Damit ist nicht nach der Heim-EM Schluss, sondern erst nach der WM in den USA, Kanada und Mexiko.
Auf dem Mittleren Ring kommt es derzeit zu einem größeren Verkehrschaos - ein Tunnel ist bis mindestens Mittags komplett gesperrt.
In gut einem Monat startet die Landesgartenschau in Kirchheim bei München - rund 3500 Veranstaltungen sind bis Oktober geplant.
An manchen Tankstellen gibt es ab sofort neue Diesel-Kraftstoffe. Übersiehst du die Kürzel B10 und XtL, kannst du dein Auto kaputt machen.
Das im Sommer stattfindende Tollwood-Festival hat das Line-up für die Musik-Arena bekannt gegeben. Neben den Acts gibt es auch viele Neuerungen auf dem Festival.
Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche.
DESK
Das Recht auf Reparatur soll kommen - dafür hat das Europaparlament heute mit großer Mehrheit gestimmt. Damit sollen Produkte länger nutzbar bleiben,
Die Bayerische Regiobahn rät am Vatertag und am Muttertag von Zugfahrten an den Tegernsee ab. Straßensperrungen und Baustellen könnten für lange Staus sorgen.
Der Bergbus des DAV geht in die nächste Runde - und ist ab sofort Teil des MVV! Ab jetzt brauchst du nur noch ein Ticket für Hin- und Rückfahrt.
Erwachsene in Deutschland dürfen seit dem 1. April Cannabis rauchen. Tabu sind aber etwa Spielplätze und Schulen - und bald auch Bahnhöfe.
Sie ist ohne jeden Zweifel eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Europas und mit uns erlebst du sie live: Helene Fischer! Für ein noch nie dagewesenes Show-Erlebnis in der Allianz Arena kommt sie im Sommer 2026 nach München.
Fluffige Dampfnudeln, Karussells, Geschirr: All das und mehr findest du ab dem 27.04. wieder auf der Auer Dult. Alle Infos dazu findest du hier.
Eine sinkende Inflationsrate sorgt dafür, dass die Lebensmittel endlich wieder günstiger sind. Hier kannst du jetzt wieder sparen.