Bayerischer Schulgipfel
Drei-Stufen-Plan für Schulen außer Kraft gesetzt
Stand 05.11.20 - 11:00 Uhr
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Die Schulen in Bayern sollen weiterhin offen bleiben. Doch künftig entscheiden nicht mehr die Inzidenzwerte über mögliche Schließungen - der Drei-Stufen-Plan ist außer Kraft gesetzt. Was das bedeutet, hier im Überblick.
 Foto: Uli Deck/dpa
Gesundheitsämter sollen künftig entscheiden
Wie geht es mit den Schulen in Bayern in Corona-Zeiten weiter? Diese Frage war Hauptthema des Bayerischen Schulgipfels zwischen mehreren Kabinettsmitgliedern und Vertreten der Lehrer-, Direktoren-, Eltern- und Schülerverbände sowie der kommunalen Spitzenverbände.
- Anzeige -Das Hauptergebnis: Laut Kultusminister Michael Piazolo soll künftig erst dann auf Präsenzunterricht verzichtet werden, wenn ein Infektionsgeschehen an der Schule stattfindet. "Also nicht für einen ganzen Landkreis oder eine ganze Stadt, sondern, dass wir die Schule im Einzelnen betrachten", so Piazolo. Der bisherige Drei-Stufen Plan der Staatsregierung für Bayerns Schulen ist damit praktisch ad acta gelegt.
Diese Regeln galten bisher für Schulen
Laut dem bisherigen Drei-Stufen-Plan sollten ab einem Inzidenzwert von mehr als 35 beziehungsweise 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche klare Schritte erfolgen, beispielsweise das Klassen geteilt werden. Schon in den vergangenen Wochen waren diese Vorgaben allerdings praktisch nicht umgesetzt worden.
- Anzeige -Das gilt künftig für Schulen
Nachdem der Inzidenzwert in weiten Teilen Bayerns inzwischen weit über 100 liegt, sollen nun die Gesundheitsämter vor Ort nach einer einheitlichen, aber an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Linie entscheiden. "Abweichungen vom Präsenzunterricht kann das Gesundheitsamt bei schwerwiegendem Infektionsgeschehen an den Schulen anordnen", so Kultusminister Piazolo.
Unabhängig von den Zahlen des jeweiligen Landkreises oder der jeweiligen Stadt können somit künftig einzelne Klassen nach Hause geschickt oder gar eine ganze Schule geschlossen werden, wenn es in der Schule selbst einen Infektionsfall gibt. Zuletzt gab es immer wieder Kritik daran, dass die Behörden bei gleicher Lage völlig unterschiedliche und somit nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen hatten.
Mit Material der dpa.
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