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Erinnerung an Ukraine Krieg

München Wittelsbacherplatz: Zerbombte Sessel der Stadiontribüne von Charkiw

Stand 17.06.24 - 14:55 Uhr

Der russische Angriffskrieg ist auch bei Ukraines EM-Fußballern allgegenwärtig. Vor dem Auftakt in München stellt der Verband Teile des zerbombten Stadions von Charkiw aus. Eine Stürmer-Ikone mahnt.

München Wittelsbacherplatz: Zerbombte Sessel der Stadiontribüne von Charkiw
© Foto: 95.5 Charivari

Schewtschenko vor kriegszerstörter Tribüne: «Wir leben noch»

Kurz vor dem ersten EM-Spiel der Ukraine hat Stürmer-Legende und Verbandsboss Andrij Schewtschenko gemahnt, auch in der größten Fußball-Euphorie den Krieg in der Heimat nicht zu vergessen. «Heute stehen elf Spieler auf dem Platz, aber zuhause kämpfen Millionen für den Sieg», sagte der 47-Jährige am späten Montagvormittag in München. Dort hatte sein Verband im Vorfeld des Gruppenspiels gegen Rumänien eine Kundgebung organisiert, um die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und den dortigen Sport darzulegen. - Anzeige -
Auf dem Wittelsbacherplatz im Stadtzentrum waren 21 Sessel der Stadiontribüne von Charkiw aufgebaut, die russische Bomben im Mai 2022 zerstört hatten. In dem für die EM 2012 gebauten Stadion hatten drei Vorrundenspiele stattgefunden, auch die DFB-Auswahl war beim 2:1-Erfolg über die Niederlande in der Ostukraine zu Gast. Gut möglich, dass damals deutsche Fans just auf jenen gelben und blauen Schalensitzen saßen, die nun sichtbar zerstört als Mahnmal in München aufgebaut waren.

«Zeigen, dass wir noch leben»

Nach Angaben des ukrainischen Verbandes wurden insgesamt rund 500 Sporteinrichtungen in dem seit mehr als zwei Jahren währenden russischen Angriffskrieg zerstört. «Auch wenn Fußballplätze oder Tribünen den russischen Granaten nicht standhalten können, werden wir nie aufhören, für unser Land zu kämpfen und der Welt über diesen unbarmherzigen Krieg zu berichten», sagte Schewtschenko, einst Stürmerstar von Dynamo Kiew, AC Mailand und FC Chelsea sowie später Nationaltrainer. «Wir sind auch hier, um zu zeigen, dass wir noch leben.»

Mehrere Hundert Menschen und Dutzende Reporter sowie Kamerateams waren zu der Kundgebung gekommen. Vor und nach dem Auftritt von Schewtschenko als Stargast wurden unter anderem Lieder und Tänze aufgeführt. Redner skandierten ukrainische Schlachtrufe; zwischendurch wurden auch ganz konkret schwere Waffen für das angegriffene Land gefordert. Unter den Leuten auf dem Platz waren viele Ukrainer, teils mit Fahnen, Trikots oder blau-gelben Blumenkränzen im Haar.

Kundgebung in anderen deutschen Städten

Schewtschenko äußerte zum Abschluss, dass er sich ein positives Abschneiden seiner Auswahl bei der Europameisterschaft in Deutschland wünsche – auch als Mutmacher für die Menschen daheim. Nach dem Auftaktspiel gegen Rumänien stehen für das Team noch Duelle gegen die Slowakei in Düsseldorf und gegen das Topteam von Belgien in Stuttgart an. Dann soll auch in jenen Städten die zerstörte Tribüne von Charkiw als Mahnmal aufgebaut werden.

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