Kita-Wahnsinn
Preisexplosion: Kita-Platz für 1000 Euro im Monat
Stand 07.02.24 - 09:08 Uhr
Viele Familien zittern und haben Angst vorm nächsten Kita-Jahr. Die Münchner Förderformel für Kitas wurde abgeschafft. Jetzt könnten die Beiträge so hoch werden wie noch nie.

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Das ist ja nicht mehr bezahlbar
Aktuell bezuschusst die Stadt viele Kindertageseinrichtungen der Stadt München. Plätze können so gratis oder bezahlbar sein. Weil das Modell aber rechtswidrig ist, kann es sein, dass Familien schon ab Herbst 2024 bis zu 1000 Euro für einen Kita-Platz zahlen müssen.
- Anzeige -Das steckt dahinter
Mit der Münchner Förderformel hat die Stadt München freigemeinnützige und sonstige Kita-Träger finanziell bei Personal, Miete und Ermäßigungen für Eltern unterstützt. Weil ein privater Träger dagegen geklagt und vor Gericht gewonnen hat, wird die Münchner Förderformel ab dem 01. September 2024 nicht mehr greifen. Sie ist rechtswidrig. Fakt ist, dass 18.000 private, städtisch unterstützte Betreuungsplätze ab kommendem Herbst gesichert sind. Unklar ist aber noch, wie sie gesichert sein werden.
Gibt es eine Alternative?
In Zukunft wird das sogenannte Defizitverfahren angewandt. Dabei muss der Träger genau angeben, welche Ausgaben er hat, um Kinder zu betreuen. Davon wird der Zuschuss des Freistaats abgezogen. Die Stadt will die Fehlbeträge zwischen Ein- und Ausnahmen finanzieren. Die Einrichtungen dürfen aber keinen Überschuss mehr erwirtschaften. Wenn sie die Gebühren und damit die Einnahmen erhöhen, wird das Defizit und damit der Betrag, den die Stadt übernimmt, kleiner. Ein Betreuungsplatz würde dann eigentlich um die 1000 Euro kosten. Die gesetzliche Förderung deckt dann 60 % der Kosten und die Stadt übernimmt den Rest, sodass die Träger auf Null-Kosten kommen.
Wo ist der Haken?
Träger, die darauf aus sind, viel Gewinn zu machen, können sich dagegen entscheiden. Es steht den Trägern frei, mit ihren Einrichtungen Gewinn zu machen. Die Stadt möchte aber keine Träger fördern, die nur an das Geld denken. Es geht der Stadt einzig darum, dass die Förderung bei den Kindern ankommt. Wenn sich der Träger dafür entscheidet, in das neue Defizitverfahren einzusteigen, können die Beiträge niedrig gehalten werden.
Der Dachverband bayerischer Träger von Kindertageseinrichtungen hält das Defizitausgleichssystem aber für eine schlechte Lösung. Dadurch könnten wieder Wettbewerbsnachteile entstehen und es würden erneut Träger dagegen klagen. Außerdem könnte es so weit kommen, dass Träger Insolvenz beantragen müssten, wenn sie keine Rücklagen mehr haben. Steigen die Träger aber aus dem Fördersystem aus, müssen die Gebühren enorm erhöht werden.
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