Geld sparen durch Eigeninitiative
Reparaturen im Haushalt selbst erledigen
Stand 20.01.23 - 11:17 Uhr
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Im Haushalt entstehen schnell unvorhergesehene Ausgaben. Doch teure Reperaturen und Neuanschaffung müssen nicht sein - Eigeninitiative ist gefragt!
Niemand mag unvorhergesehene Ausgaben, doch gerade Haushaltsgeräte neigen dazu, eben solche zu verursachen. Defekte an Wasch- oder Spülmaschinen, dem Trockner oder der Unterhaltungselektronik ziehen nicht selten teure Reparaturen nach sich, wenn nicht sogar eine noch kostenintensivere Neuanschaffung. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, derartigen Kosten auf anderem Wege zu entgehen – und zwar mit Eigeninitiative.
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Viele Gründe für die Reparatur in Eigenregie
Defekte in Folge von Abnutzungserscheinungen sind bei Haushaltsgeräten genauso wenig zu verhindern wie beim Auto. Während bei letzterem ein Neukauf aufgrund der zu erwartenden Kosten allerdings wohl überlegt wird und das Geld eher in die notwendigen Ausbesserungen investiert wird, verhält es sich bei den Geräten im Haus oft anders.
Dabei ist der Austausch von Waschmaschine, Trockner, Staubsauger und Konsorten in vielen Fällen gar nicht zwingend notwendig. Natürlich sind die Reparaturen mit Kosten verbunden, die allerdings immer in Relation zu den Neupreisen betrachtet werden müssen. Selbst wenn Ersatzteile und Instandsetzung eine teilweise erhebliche finanzielle Belastung für den Geldbeutel darstellen können, sind sie unterm Strich aber häufig doch die günstigere Variante – insbesondere dann, wenn sich Neugeräte zum Schnäppchenpreis als wenig zuverlässig erweisen und letzten Endes ebenfalls für Folgekosten sorgen. Es ist daher in vielerlei Hinsicht die bessere Entscheidung, nicht den leichten Weg zu gehen.
Denn abgesehen von den finanziellen Aspekten macht das Reparieren auch aus ökologischer Perspektive absolut Sinn: Statt noch mehr überflüssigen Elektro- und Elektronikschrott zu verursachen bzw. noch mehr Rohstoffe für die Produktion der Neugeräte zu beanspruchen, kann die Umwelt durch das Beseitigen der Mängel geschont werden. Die Entsorgung von Elektroschrott und ähnlichen Abfallprodukten ist ohnehin problematisch genug, einerseits wegen der (zumindest bei Neugeräten nur noch in geringen Mengen) verwendeten umweltgefährdeten Stoffe, zum anderen wegen der schieren Menge – 21,6 Kilogramm kamen 2014 auf jeden Deutschen, wie die United Nations University ermittelt hat. Das klingt mutmaßlich nach einer überschaubaren Menge, addiert sich aber insgesamt zu 1,8 Millionen (!) Tonnen. Selbst reparieren oder reparieren lassen ist also ein ganz persönlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.
Wenn nicht selbst, dann eben gemeinschaftlich: Reparatur-Initiativen helfen
Wer bei der Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit seiner Altgeräte weder das Geld für die Hilfe vom Fachmann, noch das handwerkliche Geschick für die eigenhändige Reparatur besitzt, hat immer noch die eine oder andere Alternative. Hierzu zählen in erster Linie die unterschiedlichen Reparatur-Initiativen, die deutschlandweit ihre Unterstützung anbieten. Der Vorteil: Veranstaltungen wie Reparatur-Treffs oder Repair Cafés sind ehrenamtlich organisiert und nicht-kommerziell – die dort anzutreffenden Helfer stellen ihre Expertise entsprechend kostenlos zur Verfügung.
Allerdings nicht im Sinne eines Gratis-Reparatur-Service, sondern im Rahmen der gemeinschaftlichen Hilfe zur Selbsthilfe. Auf diese Weise wird jeder mit einem konkreten Reparaturanliegen gleichzeitig ebenfalls zu einem Experten – allein der Umfang an Dingen, die auf solchen Treffen repariert werden können (hierzu zählen eben bei weitem nicht nur elektronische Geräte, sondern auch Textilien, Fahrräder, Spielzeug und andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs), macht es ziemlich wahrscheinlich, dass auch die Betroffenen anderen Menschen durch eigene Erfahrungen weiterhelfen kann.
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In München gibt es neben verschiedenen Veranstaltungsangeboten gleich 17 feste Anlaufstellen, die ihrerseits in recht regelmäßigen Abständen die Gelegenheit für Reparaturen aller Art bieten. Die nächsten Gelegenheiten, die Mängelliste der heimischen Gerätschaften abzuarbeiten, bestehen unter anderem am Wochenende vom 16.-17. Juli
- im Reparatur-Café in der Mohr-Villa in der Situlistraße 73, 80939 München;
- im Reparatur-Café Trudering in der Grundschule am Lehrer-Götz-Weg 21, 81829 München;
- im Repair Café Gustav-Adolf-Kirche in der Hohenaschauer Straße 3, 81669 München;
- im Repair Café Hei in der Wörthstraße 42, 81667 München.
Wer gerade einen besonders dringlichen Fall von Reparaturbedürftigkeit zu Hause hat, sollte sich diese Termine besser rot markieren – von einem kurzen Zwischenspiel am 31. Juli (im Reparatur-Café im Bootshaus, Zentralländstraße 16, 81379 München) abgesehen liegen die nächsten Möglichkeiten für kostenlose Instandsetzungen erst wieder im September.
Selbst sind die Handwerker und Handwerkerinnen!
Das führt unweigerlich zurück zu der Option, die zumindest theoretisch immer besteht, häufig aber doch an der handwerklichen und technischen Veranlagung scheitert – das eigenhändige Reparieren von defekten Geräten. Das hat gerade hinsichtlich der finanziellen Aspekte natürlich seinen Reiz, allerdings erfordert das D.I.Y.-Modell eben auch einen gewissen Sachverstand, der nun selbstverständlich kaum bei allen Betroffenen vorausgesetzt werden kann. Selbst der ratsuchende Blick in die Bedingungsanleitungen, sofern die überhaupt noch vorhanden sind, bietet längst nicht in allen Fällen die gewünschte Hilfe bei der Problemfindung.
Reparaturberatung einholen
Die Lösung in solchen Fällen ist denkbar einfach: Ambitionierte Amateur-Handwerker können sowohl zu Diagnosezwecken wie auch für eine Anleitung und Hilfestellung bei der tatsächlichen Reparatur verschiedene Möglichkeiten der Beratung in Anspruch nehmen. Die werden zum Teil schon von den Herstellern selbst angeboten, alternativ steht aber zum Beispiel auch die telefonische Reparaturberatung des Bundes der Energieverbraucher zur Verfügung.
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Ein Experte kann dann schon vor dem Ergreifen weiterer Maßnahmen eine Einschätzung abgeben, ob diese überhaupt notwendig sind. Dazu reicht eine ausführliche Beschreibung des vorliegenden Problems meist schon aus. Davon ausgehend können erste Aussagen über die möglicherweise zu erwartenden Kosten getroffen werden, verbunden mit der Frage danach, ob sich die Konsultation des Kundendienstes überhaupt lohnt. Ebenfalls hilfreich ist die Beratung, wenn es um die (angemessene) Höhe von Kostenvoranschlägen geht.
Einziger Nachteil: Der Service ist leider nur für die Mitglieder des Energieverbraucher-Bundes vorgesehen. Was grundsätzlich auch kein Problem sein muss, denn auch hierzu bestehen Alternativen, wie etwa das Heimwerkerportal diybook.de. Das liefert Anleitungen und How-to-Videos zu verschiedenen Bereichen, unter anderem für die so wichtige Wartung und Reparatur.
Selbst Hand anlegen – Risiken und Nebenwirkungen
Der finale Schritt wäre dann also die Reparatur in Eigeninitiative. Dazu sollte vorausgeschickt werden, dass zwar viele Instandsetzungen tatsächlich eigenhändig erledigt werden können, diese aber in manchen Fällen
- aufgrund der Komplexität oder der Schwere des vorliegenden Defekts eigentlich kaum bzw. gar nicht zu bewerkstelligen sind oder
- wegen der möglichen Gefahren – gerade beim Umgang mit elektrischen Geräten kann unter Umständen Lebensgefahr bestehen, insbesondere in Verbindung mit Wasser! – besser gleich einem Fachmann überlassen werden sollten.
Sicherheit muss in solchen Angelegenheiten immer vorgehen, selbst wenn es bedeutet, dass für die Reparatur schlussendlich doch der teurere Kundenservice zu Hilfe gerufen werden muss. Bei vergleichsweise neuen Geräten ist außerdem der mögliche Garantieverfall zu beachten, der bei eigenhändigen Eingriffen in das Innenleben wirksam wird. In solchen Fällen ist es aber ohnehin immer besser, die Herstellergarantie in Anspruch zu nehmen.
Praxisbeispiele: Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler
Gesetzt den Fall, alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen wurden mit der gebotenen Sorgfalt berücksichtigt, haben Laien in der Tat einige Möglichkeiten, Reparaturen an verschiedenen Haushaltsgeräten durchzuführen. Ein Tipp nebenbei: Es kann durchaus hilfreich sein, die einzelnen Schritte mit einer Kamera festzuhalten – für den Zusammenbau nach erledigter Fehlerbehebung kann das in jedem Fall nützlich sein.
Beispiel Waschmaschine
Aus keinem Haushalt wegzudenken und je nach Personenumfang vielleicht das wichtigste Gerät im Haus ist die Waschmaschine. Da sie häufig genug stark beansprucht wird, erhöht sich die Gefahr von Abnutzungserscheinungen und Defekten. Die gute Nachricht: So zahlreich die möglichen Probleme auch sein mögen, ein großer Teil davon ist tatsächlich auch ohne fachmännische Unterstützung zu beheben. Das gilt zum Beispiel für den Austausch des Magnetventils, das für den Wasserzulauf des Vor- und Hauptwaschgangs verantwortlich ist. Funktionieren diese Ventile nicht, läuft womöglich auch bei ausgeschalteter Waschmaschine Wasser ein.
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Der Wechsel ist relativ einfach durchzuführen, denn die Magnetventile sind nach dem Entfernen des Deckels recht leicht zu erreichen. Außerdem reicht als Ausrüstung ein passender Schraubendreher und eine Spitzzange (für die Kabelklemmen der Wasserschläuche) – und die Ersatzteile. Die können eingesetzt werden, sobald die alten Ventile von den Schläuchen getrennt und aus ihrem Gehäuse entfernt sind. Anschließend wieder alle Teile in umgekehrter Reihenfolge anbringen und den Deckel aufsetzen.
Beispiel Trockner
Auch das Pendant zur Waschmaschine kann unter Umständen eine Reihe ganz typischer Fehler aufweisen, von denen sich ein Teil von Heimwerkern beheben lässt. Allerdings bleiben bestimmte Eingriffe wie das Ersetzen des Wärmetauschers oder das Austauschen des Kondensators besser dem Fachmann überlassen. In Eigenregie kann aber in jedem Fall eine der Hauptursachen für Ausfälle des Trockners beseitigt werden, nämlich der zurückbleibende Staub. Dazu muss das Gerät von hinten geöffnet und soweit zerlegt werden, bis die Heizspiralen im Luft-Ansaugkanal erreicht werden können. Für die Reinigung braucht es lediglich einen Staubsauger.
Beispiel Geschirrspüler
Schmutz ist auch der ärgste Feind der Geschirrspülmaschine, der sich häufig im Wasserzulauf festsetzt. Um diesen zu reinigen einfach den Zulaufhahn des Geräts schließen, den Schlauch abschrauben und das dahinterliegende Sieb säubern. Vor der erneuten Inbetriebnahme sollte der Zulaufhahn übrigens sicherheitshalber ebenfalls überprüft werden, da er leicht beschädigt werden kann.
Im Zweifel für die Reparatur
Abgesehen vom Entsorgungsproblem und den Kosten für Neuanschaffungen gibt es also offensichtlich einige Gründe, die für eine Reparatur von defekten Haushaltsgeräten sprechen. Dabei ist oft genug nicht einmal die (eventuell teure) Hilfe eines Fachmannes notwendig oder eine besondere handwerkliche Begabung: Immerhin gibt es, dank der immer besseren Vernetzung der Menschen, zahlreiche Alternativen, die bei der Problemlösung Hilfe versprechen. Bevor also das nächste Gerät ausgemustert wird – einfach die Augen aufhalten nach ehrenamtlichen Helfern. Das ist, von Totalschäden einmal abgesehen, die umweltschonendere und kostengünstigere Option.
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