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Bürgerentscheid folgt

Olympia in München: Sollte sich die Stadt bewerben oder nicht?

Stand 02.09.25 - 14:02 Uhr

Die Stadt München will sich für die Olympischen Spiele bewerben - doch erst sollen die Bürger darüber entscheiden. Was spricht dafür und was dagegen?

Olympia in München: Sollte sich die Stadt bewerben oder nicht?
 ©FooTToo / Shutterstock.com

Olympia oder Nölympia in München?

München bewegt eine große Frage: Soll sich die Stadt für die Olympischen Spielen 2036, 2040 oder 2044 bewerben – oder nicht? Am 26. Oktober soll es dazu einen Bürgerentscheid geben, bei dem die Einwohner der Stadt abstimmen sollen. Noch ist es schwer einzuschätzen, wie der Entscheid ausgehen wird. Einer Umfrage aus dem Mai zufolge befürworten ca. 66 Prozent der Befragten die Bewerbung, während sie etwa 31 Prozent ablehnen.

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Die meistgenannten Gründe für eine Bewerbung waren laut Umfrage folgende:

  • Gut für die Wirtschaft und den Tourismus (32 Prozent)
  • Imagegewinn für die Stadt (22 Prozent)
  • Aussicht auf Verbesserung der Infrastruktur und des ÖPNV (14 Prozent)
  • Attraktionen in der Stadt (neun Prozent)
  • Olympia-Infrastruktur schon vorhanden (acht Prozent)

Die Gegner hatten vor allem folgende Beweggründe:

  • Hohe Kosten (31 Prozent)
  • Menschenmassen (17 Prozent)
  • Überlastung der Verkehrsinfrastruktur (14 Prozent)

Pro-Argumente: Warum sollte sich München für Olympia bewerben?

  • Nachhaltigkeit und Nutzung bestehender Infrastruktur
    Die Bewerbung setzt stark auf Nachhaltigkeit, indem möglichst bestehende Sportstätten wiederverwendet und der Bau neuer Arenen minimiert wird. So könnte der Olympiapark sowie Areale wie Oberschleißheim (Rennen), Hochbrück (Schießen) und Fröttmaning (Stadion) genutzt werden.

  • Wirtschaftlicher und infrastruktureller Impuls
    Städtebauliche Impulse, Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau könnten langfristig die Stadtentwicklung fördern. CSU-Fraktionschef Holetschek etwa hebt speziell Infrastruktur und Wohnungsbau als zentrale Hebel hervor.

  • Stärkung von Image und gesellschaftlichem Zusammenhalt
    Die Spiele könnten Münchens und auch Deutschlands internationales Ansehen stärken und als Plattform für gesellschaftliche Integration dienen. DOSB-Vertreter Volker Bouffier betont zudem den integrativen Charakter des Sports.

  • Starke politische Unterstützung und Bürgerbeteiligung
    Politik (Land und Stadt) stehen geschlossen hinter der Bewerbung; zugleich soll die Bevölkerung durch einen Bürgerentscheid am 26. Oktober 2025 partizipieren – nur bei einem positiven Votum wird das Konzept weitergeführt.


Contra-Argumente: Was spricht gegen Olympia in München?

  • Finanzen & möglicher Kostenüberschuss
    Die Spiele sind extrem teuer – Bewerbungsphasen allein kosten bereits Millionen, die tatsächlichen Gesamtausgaben bewegen sich wahrscheinlich im Milliardenbereich. Die Grünen in München warnen konkret vor einer „Milliardenverschwendung“.

  • Skepsis aus Bevölkerung und in der Politik
    Früher scheiterte eine Münchner Bewerbung bereits an Widerstand der Bürger – die Zustimmung ist keineswegs gesichert.

  • Fragmentierte Bewerbung und Gefährdung des internationalen Eindrucks
    Eine über mehrere Städte verteilte Bewerbung („Föderalismus-Spiele“) wird von Kritikern als wenig inspirierend bezeichnet – sie könnte das olympische Gemeinschaftsgefühl schwächen und bei internationalen Entscheidungsträgern nicht überzeugen.

  • Unklare IOC-Kriterien und starke Konkurrenz
    Die Auswahlprozesse des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) haben sich gewandelt – die Konkurrenz etwa aus Indien, Saudi-Arabien, Afrika ist groß, was eine erfolgreiche Bewerbung schwieriger macht.


Langer Prozess bei Bewerbung um Olympische Spiele

Ob die Bewerbung der Stadt München für Olympische Spiele kommt, entscheiden am Ende die Bürger der Stadt am 26. Oktober. Ein positiver Bürgerentscheid heißt allerdings nicht automatisch, dass München der deutsche Bewerber wird. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheidet im nächsten Schritt, welche Stadt das beste Konzept hat. Auch Berlin überlegt z.B., sich zu bewerben.

Sollte dieser Schritt auch erfolgreich sein, beginnt der DOSB ca. 2027 die Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Schließlich muss das IOC dann entscheiden, welcher der internationalen Bewerber die Zusage bekommt.

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