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Montag, 27.03.

Aktueller Live-Ticker: Streik bei Bahn, Flughafen und Nahverkehr in München

Stand 28.03.23 - 09:40 Uhr

Am Montag wird der öffentliche Nahverkehr in München bestreikt. Alle Infos dazu hier.

Aktueller Live-Ticker: Streik bei Bahn, Flughafen und Nahverkehr in München

Streik am 27. März 2023 bei Bahnen, Bussen & Flugzeugen

Deutschland dürfte an diesem Montag in weiten Teilen ins Verkehrschaos stürzen. Mit einem doppelten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi den Verkehr weitgehend lahmlegen. Ausfälle und Verspätungen betreffen Millionen Reisende und Pendler.

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Was fährt in München? Was fährt nicht?

Der bundesweite Warnstreik dauert von Montag, 3.30 Uhr bis Dienstag, 3.30 Uhr. Besonders stark betroffen wird der öffentliche Verkehr sein. Es ist daher mit massiven Einschränkungen zu rechnen.

Aktuelle Betriebslage – Stand: 15:20 Uhr
  • U-Bahn: Heute kein Betrieb mehr 
  • Tram: Heute kein Betrieb mehr
  • Bus: Heute ist etwa die Hälfte unserer Busse ausgerückt. 
    – Auf den meisten Linien sind Fahrzeuge in unregelmäßigem Takt unterwegs.
    – Auf diesen Linien herrscht derzeit kein Betrieb: X30, 153, 175, 176, 183, 186
Aktuelle Informationen zur S-Bahn findest du hier
 

Was ist auf den Straßen in und um München los?

Hier gibt es den Live-Ticker zum Mega Streik am 27.03.2023:

Verdi Streik Nahverkehr München Charivari fährt dich

95.5 CHARIVARI FÄHRT DICH!

Du hast am Montag einen wichtigen Termin und kommst da nicht hin?

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Fragen und Antworten zum Warnstreik am 27.03.2023

Welche Bereiche werden betroffen sein?

Der öffentliche Verkehr in großem Umfang – und mit bestimmten Autobahnen auch Teile des Autoverkehrs. Die EVG bestreikt die Bahn, so dass der Betrieb im Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr stillsteht. Bestreikt werden in großem Umfang die deutschen Flughäfen – laut Flughafenverband ADV können etwa 380 000 Geschäfts- und Privatreisende nicht abheben. Etwa am größten Airport in Frankfurt kommt der Passagierverkehr zum Erliegen. Auch der Flughafen München teilte bereits mit, sowohl am Sonntag als auch am Montag keinen regulären Flugbetrieb aufrecht halten zu können. Eingeschränkt werden soll auch die Schifffahrt.

Wie ist die Lage bei der Bahn?

Die Deutsche Bahn stellt am Montag eigenen Angaben zufolge den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde «größtenteils kein Zug fahren», teilte der Konzern am Donnerstag mit. «Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich», hieß es. Der Warnstreik werde sich demnach auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken.

Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten das Ticket noch bis einschließlich zum 4. April flexibel nutzen, kündigte die Bahn an. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.

Was ist im Nahverkehr geplant?

Hier soll in sieben Bundesländern so gut wie nichts mehr gehen – in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und in weiten Teilen Bayerns. Bereits Anfang März hatte Verdi in diesen Ländern Busse, Bahnen, Straßenbahnen zum Stillstand gebracht.

Was kommt auf Autofahrerinnen und Autofahrer zu?

Auf den Straßen dürfte es sehr voll werden, zumal in den Städten, in denen auch der Nahverkehr bestreikt wird. Zunächst war befürchtet worden, dass sogar Tunnel gesperrt werden müssten, weil diese nicht mehr überwacht werden könnten. Die Autobahngesellschaft wies diese Befürchtung am Donnerstag indes zurück. «Insbesondere der Betriebsdienst auf den Bundesfernstraßen ist aufrechtzuerhalten», hieß es. «Hierzu werden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um zum Beispiel Tunnelschließungen zu vermeiden».

Wann beginnt der Großstreik genau?

In der Nacht auf Montag um 00.00 Uhr soll es losgehen – 24 Stunden soll der Ausstand andauern. EVG-Chef Martin Burkert empfahl Reisenden ausdrücklich, am Sonntag rechtzeitig am Ziel zu sein. Auf offener Strecke sollen Reisende aber nicht stranden. «Wir werden keinen Fahrgast aus dem Bus werfen», sagte Behle.

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Was bedeutet der Streik für die Schifffahrt?

Schleusen auf wichtigen Wasserstraßen und etwa der Hamburger Hafen sollen bestreikt werden. Bestimmte Bereiche seien dann komplett blockiert, der Hamburger Hafen werde für große Schiffe teils nicht mehr erreichbar sein.

Gab es schon derartige Gemeinschaftsstreiks?

Ja, Anfang der 1990er Jahre. Damals wurden während eines sogar mehrwöchigen Streiks der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland gleichzeitig bestreikt. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf – nicht um Warnstreiks.

Sind koordinierte Warnstreiks aus zwei Tarifrunden ungewöhnlich?

«Das ist eine ungewöhnliche Sache», sagte der Tarifexperte Thorsten Schulten der Deutschen Presse-Agentur. Wenn zwei Gewerkschaften feststellten, dass sie parallel in ähnlichen Bereichen verhandeln, sei ein gemeinsames Vorgehen aber naheliegend. Ein großer Warnstreik zum Start einer Verhandlungsrunde signalisiere den Arbeitgebern: «Wir meinen es ernst, und die Beschäftigten stehen hinter uns.»

Bleibt ein Streiktag dieses Ausmaßes einmalig?

Das ist offen. Die Gewerkschaften zeigen sich äußerst entschlossen. «Wir können streiken», betonte Verdi-Chef Frank Werneke. Tarifexperte Schulten erwartet aber derzeit eher, dass der gemeinsame Streiktag «erst einmal eine punktuelle Aktion» bleibt, wie der Forscher des Instituts WSI der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sagt. Schließlich gebe es keine gemeinsame Planungsinstanz bei verschiedenen Gewerkschaften.

Warum gibt es den Superstreiktag?

Aus Sicht der Gewerkschaften zeigen die Arbeitgeber in mehreren Tarifrunden zu wenig Bewegung. Mit der Großaktion am Montag lassen sie pünktlich zur dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst die Muskeln spielen. Für die 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen verlangen Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die EVG kämpft derweil mit mehreren Unternehmen um mehr Geld – besonders im Blick: die Deutsche Bahn.

Wie reagieren die Arbeitgeber auf die Ankündigungen?

Mit heftiger Kritik. «Nicht ok» ist die massive Ankündigung für die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge. Welge argumentiert, dass ein Ergebnis schließlich in der dritten Runde in Potsdam gefunden werden könne. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler nannte die Aktionen am Donnerstag «völlig überzogen, unnötig und «unverhältnismäßig». Er forderte die EVG auf, «unverzüglich» an den Handlungstisch zurückzukehren.

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Welche Szenarien gibt es?

Für den öffentlichen Dienst erinnert Tarifexperte Schulten an den Ablauf bei der Post: Hier hatten sich die Verdi-Mitglieder bereits per Urabstimmung für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Doch dann folgte kurzerhand eine weitere Verhandlungsrunde – und eine Einigung. So etwas sei auch beim öffentlichen Dienst denkbar. Falls es in Potsdam kommende Woche keine Einigung gibt, würde aber wohl zuerst der Versuch einer Schlichtung unternommen, meint Schulten.

Fährt am Montag die U-Bahn in München?

Aus Sicherheitsgründen geht die U-Bahn am Montag zunächst nicht in Betrieb. Ob zu einem späteren Zeitpunkt Züge fahren können, hängt von der Personalverfügbarkeit ab.

Fährt am Montag die Trambahn in München?

Die Trambahnen bleiben zunächst in den Betriebshöfen. Ob zu einem späteren Zeitpunkt Züge fahren können, hängt von der Personalverfügbarkeit ab.

Fahren am Montag die Busse in München?

Im Busnetz wird etwa jedes zweite Fahrzeug zum Einsatz kommen, da die Kooperationspartner nicht bestreikt werden. Ziel ist, die Busse möglichst gleichmäßig über viele Linien zu verteilen. Der CityRing 58/68, die Linie 153 sowie der ExpressBus X30 entfallen voraussichtlich.

Fahren die Nachtlinien in München?

Die NachtTram verkehrt nur bis ca. 2.00 Uhr am frühen Montagmorgen. Die NachtBusse fahren voraussichtlich wie geplant, einzelne Ausfälle sind aber möglich.

Fährt am Montag die S-Bahn in München?

Auch die S-Bahn wird voraussichtlich nicht oder nur sehr eingeschränkt fahren. Gleiches gilt für andere Regionalzüge im MVV-Raum.

 

Mit Material der dpa

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