Zug entgleist
Nach Zugunglück bei Garmisch mit vier Toten: Weiterhin vermisste Personen
Stand 07.06.22 - 14:05 Uhr
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Nach dem schweren Zugunfall mit mehreren Toten dauern die Bergungsarbeiten und Ermittlungen an - es könnte weitere Opfer geben. Wieso die Waggons entgleisten, ist bislang unklar.

Einsatz- und Rettungskräfte sind zu Tagesbeginn an der Unfallstelle im Einsatz.
Bergungsarbeiten nach Zugunglück in Oberbayern gehen weiter
Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Tote, Vermisste, dutzende Verletzte: Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen suchen die Einsatzkräfte noch immer nach Vermissten und kämpfen mit den Tücken einer schwierigen Bergung.
- Anzeige -Die Polizei sprach am Samstag von einer «einstelligen Zahl» Vermisster. Drei der vier bisher bestätigten Toten konnten den Angaben zufolge noch nicht geborgen werden.
Vermisste Personen könnten unter den Wagons liegen
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schloss nicht aus, dass unter den umgestürzten Waggons noch weitere Opfer entdeckt werden könnten. Drei Tote waren unter dem Zug gefunden worden, ein vierter Mensch starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Herrmann machte sich am Freitagnachmittag vor Ort in Oberbayern ein Bild der Lage und sagte am Abend, dass noch mehrere Menschen als vermisst gelten. Es könne sich aber auch um die Schwerverletzten in den Kliniken handeln, dies müsse die Polizei noch ermitteln.
Foto: network-pictures.com
- Anzeige -Die Rettungskräfte gehen von 40 Verletzten und drei Schwerverletzten aus. Das sagte ein Polizeisprecher an der Unfallstelle. Am Vortag war noch von etwa 15 Schwerverletzten die Rede gewesen.
Von den etwa 140 Menschen im Zug starben mindestens vier, unter der Verletzten waren auch Kinder. Einige Opfer erlitten schwerste Verletzungen und mussten notoperiert werden. Es war eines der schwersten Bahnunglücke der vergangenen Jahre in Deutschland.
Foto: Uwe Lein/dpa
«Das macht die Bergung so schwierig.»
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig. Zwei Versuche, die Waggons anzuheben, scheiterten. Dabei seien auch Hebekissen zum Einsatz gekommen. Die Waggons seien «verdreht und verwunden», sagte der Polizeisprecher. «Das macht die Bergung so schwierig.» Helfen sollte ein schwerer Bergekran, der bis zu 120 Tonnen heben kann und am Vormittag an der Unfallstelle erwartet wurde. «Man muss Schritt für Schritt vorgehen», sagte der Sprecher.
- Anzeige -Foto: Josef Hornsteiner/dpa
Unfallursache weiterhin unklar
Zur Unfallursache gab es auch am Samstag zunächst keine neuen Erkenntnisse. Der Zugführer wurde nach Polizeiangaben zwar vernommen. Was er gesagt hat, teilte die Polizei allerdings nicht mit.
Sicher sei bislang nur, dass ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug ausgeschlossen werden könne. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagte der Sprecher. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hatte am Freitagabend gesagt, er vermute eine technische Ursache. Die Strecke war nach Angaben eines Bahnsprechers mit elektronischen Stellwerken und moderner Sicherungstechnik ausgerüstet.
Am Freitagmittag waren mehrere Waggons der Regionalbahn auf dem Weg nach München im Ortsteil Burgrain entgleist. Mehrere Doppelstock-Wagen des Zugs kippten um, rutschen eine Böschung hinab und bleiben direkt neben einer Bundesstraße liegen.
- Anzeige -Zugstrecke bleibt vorerst gesperrt
Die Bahn sperrte die Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Oberau. Züge aus Richtung München wenden vorzeitig in Oberau. Aus Richtung Mittenwald wenden die Züge vorzeitig in Garmisch-Partenkirchen
Auch Verkehr durch Bergungsarbeiten betroffen
Das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen kündigte an, dass bis zum Ende der Bergungsarbeiten voraussichtlich Mitte nächster Woche auch der Autoverkehr in der Region von Behinderungen betroffen sein werde. So soll weiterhin der Verkehr von der Autobahn 95 großräumig umgeleitet werden, die Fernstraße bleibt in Richtung Süden gesperrt.
Info-Hotlines für Angehörige
Für Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern im Zusammenhang mit dem schweren Zugunfall bei Burgrain wurde die Gemeinsame Auskunfts- und Vermisstenstelle (GAST) unter der folgenden, kostenfreien Telefonnummer bei der Polizeiinspektion Flughafen München eröffnet: 0800 77 66 350.
Auch die Deutsche Bahn hat eine Sonder-Hotline geschaltet unter: 0800 3 111 111.
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