Verheerende Brände
Opferzahl bei Flammeninferno im Raum Los Angeles steigt
Stand 10.01.25 - 08:45 Uhr
Experten vergleichen die Zerstörung durch die Waldbrände in Los Angeles bereits mit einer Atombombe. Die Flammen sind weiter nicht unter Kontrolle - und die Zahl der Toten steigt.
©Ethan Swope/AP/dpa
Brände außer Kontrolle geraten
Los Angeles (dpa) – Die Zahl der Todesopfer bei der gewaltigen Feuerkatastrophe im Großraum Los Angeles steigt: Mindestens zehn Menschen seien bisher im Zuge der Waldbrände ums Leben gekommen, teilte die gerichtsmedizinische Behörde von Los Angeles County mit. Zuvor schwankten die Angaben der Opferzahlen noch zwischen fünf und sieben. Die Flammen haben eine Schneise der Verwüstung und Verzweiflung hinterlassen – und wüten weiter.
- Anzeige -Etwa 10.000 Gebäude sind Medienberichten zufolge den verheerenden Bränden bereits zum Opfer gefallen. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Feuer als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens. Es sehe aus, als ob «eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde», sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna, zur Lage in den betroffenen Regionen.
Die Brände sind weiter außer Kontrolle. Nach Angaben von Feuerwehr-Chefin Kristin Crowley verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag mehr als 5.300 Häuser. Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena wurden hingegen bislang etwa 4.000 bis 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte, wie Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bestätigte.
Während zwei der großen Feuer am Donnerstag eingedämmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neues aus, das sogenannte Kenneth Fire im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura.
Es bewegte sich zeitweise gefährlich schnell auf Wohnhäuser in der hügeligen Region zu, so die Feuerwehr. Auf Videos war eine heftige Rauchentwicklung zu sehen. 900 zusätzliche Feuerwehrleute sollten entsandt werden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Nach mehreren Stunden konnte das Voranschreiten der Flammen Berichten zufolge aber eingedämmt werden.
Das größte der derzeit fünf wütenden Feuer im Großraum Los Angeles – «Palisades Fire» genannt – brenne aktuell auf einer Fläche von rund 8.000 Hektar, teilte die Feuerwehr weiter mit. Das «Eaton Fire» wuchs derweil auf mehr als 5.500 Hektar an. «Das „Eaton-Fire“ ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt», betonte Feuerwehr-Chef Marrone.
Szenen starker Verwüstung – Zahl der Toten weiter unklar
Die Zahl der Toten könnte derweil weiter steigen. Sheriff Luna hatte zuvor gezögert, konkrete Angaben zu machen. Angesichts der Verwüstung erwarte er keine guten Nachrichten bezüglich der Opferzahlen. Auch die materiellen Schäden sind enorm: Laut einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen. Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter. Vieled Häuser im Wert von Millionen von Dollar seien zerstört worden.
US-Präsident Joe Biden sagte, nachdem er am Donnerstagabend (Ortszeit) über die Lage unterrichtet worden war, dass bislang bereits 360.000 Menschen aus den am stärksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden seien.
Festnahmen wegen Plünderungen
Doch nicht nur vor den Flammen müssen Menschen, die aus ihren Häusern geflohen sind, Angst haben: Die Feuerkatastrophe rief den Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. Barger nannte die Plünderer «Opportunisten» und fügte vor Journalisten hinzu: «Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird.» Die Polizei erwägt Ausgangssperren.
Der Alltag in der Region steht weitgehend still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität. Die Situation hat auch Auswirkungen auf die Spielpläne der Sportligen, wie die Football-Liga NFL: Das für Montag geplante Playoff-Spiel der Los Angeles Rams gegen die Minnesota Vikings wurde nach Arizona verlegt, wie die NFL bekanntgab. Sie begründete den Schritt mit der Sorge um die Luftqualität in Los Angeles und der ohnehin schon großen Belastung für Polizei und Feuerwehr. Dichter Rauch liegt über der Stadt, viele Menschen tragen Masken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen.
Auch die Pläne der US-Vizepräsidentin Kamala Harris änderten sich: Sie sagte wegen der Feuerkatastrophe einen geplanten Besuch in Deutschland ab. Ursprünglich wollte Harris am 17. Januar die Air Base Spangdahlem in der Eifel besuchen und dort auch mit US-Soldaten sprechen. Die Reise sollte sie vor Deutschland auch auf US-Militärstützpunkte in Singapur und Bahrain führen.
Viele Prominente betroffen
Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden. Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (35) zeigte in einer Instagram-Story, wie er wegen der Brände sein Haus verlassen musste. In dem Post sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies.
Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. «Ich bin untröstlich, habe keine Worte», schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X. «Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt.» Dazu teilte sie ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der eine niedergebrannte Gegend zeigt.
In den nächsten Tagen sollten derweil die mit Spannung erwarteten Oscar-Nominierungen verkündet werden. Sowohl dieser Termin als auch die Bekanntgabe der Nominierungen für die Producers Guild of America Awards wurden aufgrund der andauernden Feuer jeweils um zwei Tage verschoben.
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