Rheinland-Pfalz
Zwei Polizisten bei Verkehrskontrolle durch Schüsse getötet
Stand 31.01.22 - 16:41 Uhr
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In Rheinland-Pfalz eskaliert in der Nacht eine Verkehrskontrolle - eine 24-jährige Polizistin und ihr 29 Jahre alter Kollege sterben. Nach den Tätern wird gefahndet.

Die Straße in der Nähe des Ortes Mayweilerhof ist rund einen Kilometer vom Tatort entfernt gesperrt worden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Die Täter befinden sich auf der Flucht
Kusel (dpa) – In der Nacht zum Montag sind bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz zwei Polizeibeamte durch Schüsse tödlich verletzt worden. Das teilt die Polizei in Kaiserslautern mit.
- Anzeige -Die Hintergründe des Geschehens sind den Angaben zufolge noch unklar. Die Beamten der Polizeiinspektion Kusel seien auf einer routinemäßigen Streifenfahrt unterwegs gewesen. Bei einer Verkehrskontrolle auf der Kreisstraße 22 in Ulmet etwa um 4.20 Uhr seien die tödlichen Schüsse gefallen.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kontaktierten sie ihre Kollegen per Funk noch mit den Worten: «Die schießen.» Demnach hatten sie davor ihre Kollegen informiert, sie hätten totes Wild im Fahrzeug gefunden.
Was der Anlass der Fahrzeugkontrolle auf der um diese Uhrzeit wenig befahrenen Kreisstraße in Rheinland-Pfalz war, ist noch unklar. Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die 24-jährige Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen bereits zu spät gewesen, so die Polizei. Die Polizistin war der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zufolge Studentin und habe als Polizeianwärterin noch an der Hochschule der Polizei studiert.
- Anzeige -Polizei: Keine Anhalter mitnehmen
Es werde mit Hochdruck nach den flüchtenden Tätern gefahndet, teilte die Polizei mit. Die rheinland-pfälzische Polizei werde dabei von Kollegen aus dem Saarland unterstützt, sagte eine Sprecherin in Kaiserslautern. Am Tatort würden Spuren gesichert. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei nicht bekannt.
Die Kreisstraße 22 ist bei Mayweilerhof und Ulmet voll gesperrt. Die Polizei bittet die Einwohner, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet. Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0631 692528 mit der Polizei in Kaiserslautern in Verbindung zu setzen.
- Anzeige -Ministerpräsidentin «zutiefst schockiert»
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz zeigten sich «zutiefst schockiert». «Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen», heißt es in einer Mitteilung der beiden SPD-Politiker. «Die Tat ist entsetzlich. Es bestürzt uns sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben.»
Die Ministerpräsidentin hat aufgrund der Ereignisse als sichtbares Zeichen der Trauer im Einvernehmen mit dem Innenminister Trauerbeflaggung (halbmast) im Land angeordnet. Für alle Streifenwagen des Landes ist Trauerflor vorgesehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: «Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren.» Ihre Gedanken seien bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer. «Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.» Sie habe Rheinland-Pfalz jede Unterstützung angeboten. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der aus Rheinland-Pfalz stammt, und seine Mainzer Amtskollegin Daniela Schmitt (FDP) zeigten sich schockiert.
- Anzeige -Die Gewerkschaft der Polizei äußerte sich «tiefbestürzt über den gewaltsamen Tod einer Kollegin und eines Kollegen» aus dem Polizeipräsidium Westpfalz. «Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der beiden Getöteten und auch bei allen Kolleginnen und Kollegen. Wir durchleben gerade den realen Alptraum aller Polizistinnen und Polizisten!», sagte die Landesvorsitzende Sabrina Kunz in Mainz.
«Unser tiefes Beileid gilt den Angehörigen. Hoffentlich können die oder der Täter zeitnah festgenommen werden, damit mögliche Gefahren für die Bevölkerung abgewendet sind», sagte Kunz. «Dieses skrupellose Vorgehen und die Tat machen mich fassungslos.»
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