Corona in England
Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa
Stand 05.05.20 - 20:29 Uhr
0
Obwohl Großbritannien den Höhepunkt der Pandemie angeblich überschritten hat, bleibt die Zahl der Todesfälle hoch. Die Regierung versucht verzweifelt, sich gegen die wachsende Kritik zu stemmen.
Eine Mitarbeiterin im Nightingale-Krankenhaus Nord-West in Manchester. Nach offiziellen Statistiken sind in Großbritannien inzwischen mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben als in irgendeinem anderen Land Europas. Foto: Jon Super/AP/dpa
Mehr Menschen gestorben als in Italien
London (dpa) – In Großbritannien sind nach offiziellen Statistiken inzwischen mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben als in irgendeinem anderem Land Europas.
- Anzeige -Allein in England und Wales starben bis 24. April fast 30.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Erreger, wie die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) mitteilte. Das Gesundheitsministerium ging am Dienstag dagegen von landesweit 29.427 Todesfällen aus. Die Statistiken gehen unterschiedlich mit Verdachtsfällen und den Zeiträumen um. Bislang hatte Italien die meisten Toten während der Pandemie registriert.
Schlechtes Krisenmanagement?
Kritiker werfen Großbritannien schlechtes Krisenmanagement vor. Nach dem Vorbild Südkoreas will die Regierung nun mit umfangreichen Tests und der Nachverfolgung von Infektionsketten die Pandemie unter Kontrolle bringen. Das Motto zur Bekämpfung des Erregers lautet «test, track and trace» – etwa: testen, verfolgen und aufspüren.
Großbritannien sollte versuchen, dass nachzuahmen, was Südkorea geschafft habe, sagte die wissenschaftliche Beraterin der Regierung, Angela McLean. Dabei soll auch eine Warn-App helfen, die seit Dienstag auf der Isle of Wight im Ärmelkanal getestet wird.
- Anzeige -In Italien entspannt sich die Lage weiter
In Italien waren am Dienstag 29.315 Opfer gemeldet worden. Dort entspannt sich die Lage wieder. Auch hier gehen die Statistiker wie in Großbritannien von einer hohen Dunkelziffer aus.
Experten warnen zum Teil vor dem direkten Vergleich dieser Zahlen zwischen Ländern. Zu unterschiedlich seien die Methoden bei der Erhebung, Bevölkerungszahl, Altersstruktur und andere Faktoren. Doch Großbritannien galt eigentlich als Land, in dem die Pandemie erst relativ spät Fuß fasste. Ob die Zeit sinnvoll genutzt wurde, steht nun im Zentrum einer erbittert geführten Debatte.
Die Regierung von Premier Boris Johnson wird wegen ihres Umgangs mit der Krise stark kritisiert. Bei einer Umfrage gaben kürzlich zwei Drittel der Befragten an, die Regierung habe ihrer Meinung nach mit der Einführung von Kontaktbeschränkungen zu lange gewartet.
[MD_Portal_Script ScriptID="9217250" location="leftALone"]Vorwurf: Verspätete Reaktionen und Maßnahmen der Regierung
Viele Briten werfen Johnson vor, zu spät auf den Corona-Ausbruch reagiert zu haben. Zudem mangelt es unter anderem an Schutzausrüstungen, Beatmungsgeräten, Ärzten und Pflegern. Der staatliche Gesundheitsdienst National Health Service gilt als marode. Inzwischen erhöhte die Regierung die Kapazitäten, auch bei den Tests.
Johnson verteidigte hingegen das Vorgehen. «Wir haben das Richtige zur richtigen Zeit getan», sagte der konservative Politiker. Das Land habe den Höhepunkt der Pandemie inzwischen überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesopfer würde langsam zurückgehen.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in die Good Morning Show mit Larissa und Markus - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
In Großbritannien keine Lockerungen in Sicht
Eine Lockerung der Restriktionen in Großbritannien ist nicht abzusehen. Einen Plan für das Vorgehen legt Johnson voraussichtlich am Sonntag vor. Erwartet wird, dass die Rückkehr zum Alltag nur in kleinen Schritten und über einen längeren Zeitraum erfolgt.
Am 23. März hatte der Regierungschef die Schließung von Läden beschlossen und die Briten angewiesen, zu Hause zu bleiben. Ausnahmen gibt es nur für Sport, Einkäufe für den täglichen Bedarf und Arztbesuche. Wo es möglich ist, muss zu Hause gearbeitet werden.
Der 55-Jährige hatte selbst wegen einer Infektion mit dem Coronavirus eine Woche in dem Londoner St.-Thomas-Hospital verbracht. Drei Tage lang musste er auf der Intensivstation behandelt werden. «Ich hatte noch nie etwas so Ernstes wie das hier», sagte Johnson mit Blick auf seine Lungenkrankheit. «Liter um Liter» sei ihm Sauerstoff zugeführt worden, bevor sich sein Zustand wieder besserte. Sogar Vorbereitungen für seinen Tod seien schon getroffen worden, berichtete der Premier.
Mehr Beiträge und Themen
Das 49-Euro-Ticket nur zum Pendeln nutzen? Ist doch langweilig! Hier erfährst du, wohin du mit deinem Deutschland-Ticket spannende Ausflüge unternehmen kannst.
Das Riesenrad „Umadum“ feiert 5-jähriges Jubiläum. Für die Gäste gibt’s deshalb 5 Wochen lang einen Special-Preis.
Apple schickt wieder Fahrzeuge und Rucksackfotografen durch Bayerns Straßen, Parks und Fußgängerzonen. Das musst du wissen.
Am Sonntag findet die diesjährige Rad-Sternfahrt vom ADFC statt. Das wird gefordert und hier gibt es Einschränkungen.
Julian Nagelsmann bleibt beim DFB - für zwei Jahre länger als geplant. Damit ist nicht nach der Heim-EM Schluss, sondern erst nach der WM in den USA, Kanada und Mexiko.
Auf dem Mittleren Ring kommt es derzeit zu einem größeren Verkehrschaos - ein Tunnel ist bis mindestens Mittags komplett gesperrt.
In gut einem Monat startet die Landesgartenschau in Kirchheim bei München - rund 3500 Veranstaltungen sind bis Oktober geplant.
An manchen Tankstellen gibt es ab sofort neue Diesel-Kraftstoffe. Übersiehst du die Kürzel B10 und XtL, kannst du dein Auto kaputt machen.
Das im Sommer stattfindende Tollwood-Festival hat das Line-up für die Musik-Arena bekannt gegeben. Neben den Acts gibt es auch viele Neuerungen auf dem Festival.
Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche.
DESK
Das Recht auf Reparatur soll kommen - dafür hat das Europaparlament heute mit großer Mehrheit gestimmt. Damit sollen Produkte länger nutzbar bleiben,
Die Bayerische Regiobahn rät am Vatertag und am Muttertag von Zugfahrten an den Tegernsee ab. Straßensperrungen und Baustellen könnten für lange Staus sorgen.
Der Bergbus des DAV geht in die nächste Runde - und ist ab sofort Teil des MVV! Ab jetzt brauchst du nur noch ein Ticket für Hin- und Rückfahrt.
Erwachsene in Deutschland dürfen seit dem 1. April Cannabis rauchen. Tabu sind aber etwa Spielplätze und Schulen - und bald auch Bahnhöfe.
Sie ist ohne jeden Zweifel eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Europas und mit uns erlebst du sie live: Helene Fischer! Für ein noch nie dagewesenes Show-Erlebnis in der Allianz Arena kommt sie im Sommer 2026 nach München.
Fluffige Dampfnudeln, Karussells, Geschirr: All das und mehr findest du ab dem 27.04. wieder auf der Auer Dult. Alle Infos dazu findest du hier.
Eine sinkende Inflationsrate sorgt dafür, dass die Lebensmittel endlich wieder günstiger sind. Hier kannst du jetzt wieder sparen.