Gerichtsprozess
München wehrt sich gegen Oktoberfest-Kopie in Dubai
Stand 25.06.21 - 14:17 Uhr
0
Das Münchner Oktoberfest fällt aus, doch in Dubai soll eine gleichnamige Veranstaltung stattfinden. Die Stadt München stört sich an der Werbung dafür und will nun ein Verbot durchsetzen. Nun gibt es ein Gerichtsurteil.
Foto: Felix Hörhager/dpa
Betitelung "Oktoberfest goes Dubai" muss unterlassen werden
München/Dubai (dpa) – Die Stadt München geht vor Gericht gegen die Veranstalter eines geplanten «Oktoberfests» in Dubai vor.
- Anzeige -Am Freitag verhandelte das Landgericht München I über eine einstweilige Verfügung der bayerischen Landeshauptstadt, wie eine Sprecherin bestätigte. Die Verfügung gegen die Veranstalter des Festes soll die Werbung für das Event einschränken.
Laut den Plänen der Macher, zu denen der Schausteller Charles Blume und der frühere Münchner Gastronom Dirk Ippen zählen, soll das Wüsten-Oktoberfest am 7. Oktober beginnen, ein halbes Jahr dauern und mit über 30 Festzelten auf 400.000 Quadratmetern aufwarten.
Damit würde es flächenmäßig die in diesem Jahr zum zweiten Mal abgesagte Münchner Wiesn übertreffen. Auf der Website der Veranstalter wird es als das «größte Festival der Welt» beworben – garniert mit Fotos des Münchner Originals und dem Slogan «Oktoberfest goes Dubai».
- Anzeige -Dubai-Wiesn erweckt Eindruck einer Ortsverschiebung
Vor allem dieses Motto erwecke nach Ansicht der Stadt den unzutreffenden Eindruck, die Wiesn ziehe in diesem Jahr nach Dubai um, wie das Gericht mitteilte.
Die Stadt verlangt von den Organisatoren eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung, in der sie sich bereiterklären, nicht mehr mit dem Oktoberfest München für ihr Event zu werben. Bei der Werbung handle es sich um eine Irreführung, die gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstoße.
«Es ist aus Sicht der Landeshauptstadt München erschreckend, dass Dritte die Absage zum Anlass nehmen, sich selbst zu bereichern, indem sie den weltweiten guten Ruf des Oktoberfests ausnutzen und suggerieren, dass eine Verbindung zwischen dem Original und der Veranstaltung in Dubai bestehe», sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU). «Ziel unseres rechtlichen Vorgehens ist es, den weltweit guten Ruf des Münchner Oktoberfestes zu schützen.»
Die Antragsgegner, die für das geplante Fest eine Firma in Dubai betreiben, sehen ihre Werbung dagegen als gerechtfertigt an. Details zur Verteidigungslinie wollte ein Sprecher vorab nicht nennen. Die Veranstaltung finde großen Zuspruch bei Schaustellern und Brauereien, die am Oktoberfest in dem Emirat teilnehmen wollten.
Nun ist das Gerichtsurteil gefallen
Das Landgericht hat noch am Freitag entschieden: Die Dubai-Wiesn darf stattfinden, muss aber anders heißen. Das bedeutet: die Veranstalter müssen das Logo und den Werbeslogan ändern. Laut Gericht liege eine wettbewerbswidrige Täuschung und Irreführung der Verbraucher vor, da ein deutlicher Bezug zum Münchner Oktoberfest zu erkennen sei.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in die Good Morning Show mit Larissa und Markus - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Im April erwarten dich einige Neuerungen, vom Feiern beim Frühlingsfest bis zur Cannabislegalisierung und Mehrwertsteuer.
Fußballfans haben eine Onlinepetition gestartet, damit Major Tom von Peter Schilling die neue Torhymne der Deutschen für die EM wird.
Ostern steht vor der Tür und der Frühling kommt. Deswegen haben wir dir einige Aktivitäten passend für die Osterferien aufgezählt.
Polarlichter über Deutschland gab es in den vergangenen Wochen immer wieder mal zu sehen. Jetzt könnte sich wieder ein nächtlicher Blick in den Himmel lohnen.
Über Jahrzehnte unterhielt Fritz Wepper das deutsche Fernsehpublikum - etwa als Harry Klein in der Kultserie «Derrick». Nun ist der Schauspieler mit 82 Jahren gestorben. Ein Porträt.
Seit Wochen liegt der 7-jährige Finn im Wachkoma. Seine Mama weicht ihm nicht mehr von der Seite. Die Familie braucht jetzt jede Hilfe, die sie kriegen kann.
Nach der Abstimmung im Bundesrat ist die Legalisierung von Cannabis beschlossen. Damit wird der Konsum und Besitz von Cannabis bald legal.
Die Münchner U-Bahnen fahren künftig die ganze Nacht lang durch - das hat die Stadt beschlossen. Es soll einen 30-Minuten-Takt geben.
Die Eisenbahnbrücke an der Lindwurmstraße wird neu gebaut - die Arbeiten sollen bis 2028 dauern. Es wird auch Vollsperrungen geben.
In einigen Münchner Restaurants gibt es jetzt Strafgebühren für Gäste, die reserviert haben und nicht erscheinen. Darf man sowas überhaupt?
DESK
Die vorgesehene teilweise Freigabe von Cannabis stößt auf Bedenken - auch in puncto Verkehrssicherheit. Ab wann sollen Sanktionen greifen?
Wiesn und Bier, das gehört zusammen. Aber auch der Joint? In München hält man sich noch bedeckt, wie man mit dem Konsum von Cannabis auf dem Festplatz im Herbst umgehen will.
Von den Toten auferstanden - her mit den Zeichen für das Leben! Die bekanntesten Bräuche rund um Ostern stehen genau dafür.
Am 12. Juni 2024 ist es so weit: Das Fan-Fest findet statt und 90.000 Fans feiern zusammen den Beginn der UEFA EURO 2024.
Weniger als die Hälfte der Deutschen ist christlich. Dennoch gelten an Karfreitag weiterhin Verbote - je nach Bundesland unterschiedlich streng. Das gefällt nicht allen. Wie sehen die Regeln aus?
Hugendubel startet in Zusammenarbeit mit Zeercle eine Rückkaufaktion: Gib einfach dein Buch zurück und erhalte einen Gutschein.
Die Bahnstreiks nehmen in dieser Verhandlungsrunde ein Ende: Die GDL und Deutsche Bahn haben sich geeinigt.