Mehr Mitbestimmung für Apple-Nutzer
Warum iPhone-Nutzer künftig weniger Werbung sehen
Stand 24.01.23 - 14:51 Uhr
0
Wer ein iPhone hat, kann künftig selbst entscheiden, welche Apps Nutzerdaten zu Marketingzwecken verfolgen dürfen. Alle Infos zum neuesten Update gibt es hier.
Foto: Shutterstock
iPhone-Update für strengeren Datenschutz
Was für Nutzer Vorteile bringt, kommt der Medien- und Werbebranche ganz und gar nicht zugute: Ab Montagabend haben iPhone-Nutzer nach einem Upgrade auf die Systemversion iOS 14.5 endlich mehr Mitbestimmung, inwieweit ihre Daten zu Werbezwecken genutzt werden dürfen.
- Anzeige -Mit dem Systemupdate müssen sich die App-Anbieter ausdrücklich die Erlaubnis der Nutzer einholen, bevor sie deren Daten über Apps oder Webseiten erfassen und analysieren. Die Anbieter der Apps können in der Abfragebox kurz begründen, warum sie eine Einwilligung zu Tracking haben möchten und welche Vorteile sich dadurch für die Verbraucher ergeben. Die Analyse-Firma App Annie geht davon aus, dass 90 Prozent der Nutzer dieses Tracking ablehnen werden.
Kleine und mittlere Unternehmen von personalisierter Werbung abhängig
Diese von Apple im Sommer 2020 angekündigte «App Tracking Transparency» (ATT) hatte im Vorfeld deutliche Kritik von Online-Werbefirmen – insbesondere Facebook – sowie Medienunternehmen ausgelöst. Facebook-Chef Mark Zuckerberg warf Apple vor, mit ATT nur eigene Geschäftsziele zu verfolgen. Der iPhone-Hersteller wolle kostenlosen Apps, die durch Werbung finanziert werden, das Wasser abgraben, um an Bezahl-Apps und kostenpflichtigen Software-Abos im App-Store mitverdienen zu können. Die Maßnahme werde vor allem kleine und mittlere Unternehmen treffen, kritisierte Zuckerberg wiederholt.
- Anzeige -Vorwurf deutscher Verbände: Unfairer Wettbewerb
Kurz vor der Veröffentlichung des Updates warf eine Gruppe deutscher Verbände aus der Medien- und Werbewirtschaft Apple unfairen Wettbewerb vor. Acht Verbände reichten eine Missbrauchsbeschwerde beim Bundeskartellamt ein. Die Verbände kritisieren, der Konzern schließe «faktisch alle Wettbewerber von der Verarbeitung kommerziell relevanter Daten im Apple-Ökosystem aus». Gleichzeitig nehme Apple seine eigenen Dienste jedoch von den geplanten Änderungen aus und sammle selbst erhebliche Mengen Nutzerdaten.
Privatsphäre als grundlegendes Menschenrecht
Apple entgegnete auf die Beschwerde: «Wir glauben, dass Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist.» Die Daten gehörten den Nutzern, «und sie sollten selbst entscheiden können, wie ihre Daten verwendet werden und von wem». Man habe Unterstützung von Behörden und Datenschützern für die Funktion bekommen.
Der für Datenschutz bei Nutzern zuständige Apple-Manager Erik Neuenschwander konterte: «ATT gilt gleichermaßen für alle Entwickler weltweit – und das schließt auch Apple mit ein.»
ATT-Verfahren auch für rowt und Apple TV gültig
Apple führt das ATT-Verfahren nicht nur auf dem iPhone ein, sondern auch auf dem rowt (iPadOS 14) und Apple TV (tvOS 14). Außen vor bleiben die Macintosh-Rechner von Apple, weil deren Software außerhalb des App-Stores von Apple installiert werden kann. Zugleich stellte Apple-Manager Neuenschwander ohne konkrete Details für die Zukunft auch Verbesserungen beim Schutz der Privatsphäre auf dem Mac in Aussicht.
App-Anbieter müssen Datenschutzlabel veröffentlichen
Die Einführung des App-Tracking-Schutzes ist Teil einer umfassenden Datenschutz-Initiative von Apple. Seit Anfang Dezember müssen App-Anbieter beim erstmaligen Einreichen oder einer Aktualisierung ihrer Anwendung auch ein sogenanntes Datenschutzlabel veröffentlichen. Dort werden ähnlich wie auf den Zutatenlisten für Lebensmittel sämtliche Datentypen aufgelistet, die eine App vom Anwender erfassen möchte, beispielsweise Standortdaten, den Browser-Verlauf oder die Kontaktdaten. Apple verlässt sich bei diesen Datenschutzetiketten auf die Angaben der Entwickler.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Entdecke die neuen Trinkbrunnen und Toilettenanlagen in München. Erfahre, wo weitere Einrichtungen geplant sind und wie sie die Stadt verbessern.
Der Frühling ist da - und damit auch die Lust vieler, draußen Zeit zu verbringen. Eine Echtzeit-Karte zeigt, welche Cafés und Restaurants gerade Sonnenplätze haben.
In Spanien und Portugal sind viele Haushalte ohne Strom - die gesamte Iberische Halbinsel scheint betroffen. Zur Ursache ist wenig bekannt.
Das neue Kabinett Merz füllt sich: CDU und CSU haben ihre Minister für eine zukünftige Regierung bekanntgegeben.
Vom Champions League Finale über kostenlose Festivals bis hin zu Musik die ganze Nacht: Im Mai ist in München mal wieder einiges geboten. Und nicht zu vergessen die Maibaumfeste.
CDU-Chef Friedrich Merz hat am Montag die Liste der designierten CDU-Ministerinnen und -Minister vorgestellt.
In München startet die Freibad-Saison wieder! Am 1. Mai öffnet das Schyrenbad traditionell als erstes seine Tore. Was diese Saison wichtig ist.
Entdecke die Maibaumfeste in München 2025! Infos zu Veranstaltungen, Livemusik und Traditionen. Ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie.
Münchens Juristen erklären das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Der Stadtrat entscheidet bald über das weitere Vorgehen.
Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag steht bald die neue Wahl an. Mit dem Kardinal-O-Mat kannst du jetzt alle Positionen der Kardinäle mit deinen Ansichten abgleichen.
DESK
Am 5. Mai startet die BladeNight in eine neue Saison in München - ab dann bis zum 15. September kannst du mit anderen passionierten Rollschuhfahrern durch die Stadt düsen.
Seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren ist die AfD nach Einschätzung des Verfassungsschutzes kontinuierlich weiter nach rechts gerückt. Inzwischen sei klar: Die Partei ist extremistisch.
Seit zehn Jahren spielen sie hüllenlos, aber nicht ohne Botschaft: Die «Nacktionalmannschaft» feiert Jubiläum – und freut sich über ein ausverkauftes Spiel im nordrhein-westfälischen Herne.
Eine erfahrene Surferin verunglückt an der berühmten Eisbachwelle in München tödlich. Nun haben Polizeitaucher das Bachbett untersucht. Was ist das Ergebnis?
Der Münchner Stadtrat erklärt das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Wie geht es jetzt weiter?
Jetzt hat auch die SPD den Koalitionsvertrag angenommen.
Alljährlich vom 1. Mai bis Mitte September schippern die Flöße auf der Isar entlang. Wir verraten dir, wie du bei einer der beliebten Isar-Floßfahrten dabei sein kannst.